Alt 29.10.12, 09:34
Standard Hurrikan Sandy schlägt Anlegern auf den Magen
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Die asiatischen Anleger haben sich am Montag wegen Hurrikan Sandy mit größeren Investments zurückgehalten. Der Wirbelsturm sorgt für geschlossene Börsen in New York. In Asien herrschte aber noch aus einem anderen Grund gespannte Ruhe vor: Im Laufe der Woche werden in China Zahlen zum Verarbeitenden Gewerbe veröffentlicht und gegen Ende der Woche in den USA die vielbeachteten Arbeitsmarktdaten. An der Börse in Tokio versetzte der Autobauer Honda die Händler in Aufregung. Versehentlich veröffentlichte das Unternehmen seine Quartalszahlen und den Ausblick zu früh. Dabei enttäuschte die Gewinnprognose für das Gesamtjahr.

Besser als erwartet ausgefallene US-Wachstumszahlen aus der Vorwoche stützten einige Märkte und verhinderten schlimmere Kursrückschläge. "Mit vielfach geschlossenen US-Märkten fehlt sehr viel von der US-Liquidität, die üblicherweise die internationalen Märkte antreibt", sagte Analyst Joe Bracken von BT Investment Management in Sydney. Der Hurrikan sorge für ruhigeres Fahrtwasser in Asien.

Der US-Dollar bröckelte ganz leicht ab von 79,66 auf 79,67 Yen. Am Freitag war der Greenback bereits um runde 0,8 Prozent abgesackt. Der Devisenmarkt blickte mit Spannung auf die Bank of Japan. Die Währungshüter entscheiden am morgigen Dienstag über weitere monetäre Lockerungen.

Gegenüber dem australischen Dollar machte der Greenback Boden gut und wird aktuell mit 1,0344 Austral-Dollar gehandelt. Hier gaben Hoffnungen auf eine Leitzinssenkung der australischen Notenbank der US-Devise wichtigen Halt. Zusätzlich trieb ein Bericht des Wall Street Journal, wonach die australischen Währungshüter Devisenreserven ansammeln, um den Wert der einheimischen Währung zu drücken. Das wäre auch ein klares Signal, dass die Zentralbank den australischen Dollar für überbewertet hält.

In Hongkong konnte der Hang-Seng-Index nicht an Erfolge in der Vorwoche anknüpfen. Das Börsenbarometer verlor 0,2 Prozent. Einheimische Immobilienentwickler führten die Liste der Kursverlierer an. Die Stadtregierung hatte eine 15-prozentige Bodenerwerbssteuer für ausländische Käufer eingeführt. Der Zweck der Steuer: Die Spekulation auf Hongkongs rasant wachsendem Immobilienmarkt soll eingedämmt werden. Henderson Land Development stürzten um 6,7 Prozent und Sino Land ebenfalls um 6,7 Prozent ab. Im Gegensatz dazu brillierten Banktitel. Hier verhalfen Gewinnzahlen zu den Kursavancen. Das Papier von Bank of China kletterte etwa um 1,3 Prozent. In Schanghai gab der Index 0,4 Prozent ab. Hier sorgten sich die Anleger zunehmend um die Quartalszahlen der einheimischen Unternehmen.

Der japanische Nikkei schloss kaum verändert bei 8.929 Punkten. Der tendenziell stärkere Yen wirkt dabei nach. Der Handel verlief aber vor der wichtigen Sitzung der Bank of Japan insgesamt sehr ruhig. "Die Märkte haben ein zusätzliches Anleihenkaufprogramm von 10 Billionen Yen weitgehend eingepreist", sagte Analyst Tatsunori Kawai von kabu.com Securities.

Einer der größten Verlierer war die Aktie von Honda, die um 4,7 Prozent in die Knie ging. Das Unternehmen hatte offenbar vorzeitig Quartalszahlen herausgegeben. Der Quartalsgewinn war zwar um 36 Prozent gestiegen. Gleichzeitig setzte Honda seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr um beinahe 100 Milliarden Yen herab. Hier belastet offensichtlich der Inselstreit mit China, der Kaufboykotte im Reich der Mitte ausgelöst hatte. Zudem verharrt der Yen auf relativ hohem Niveau. Die Befürchtung mancher Anleger: Die Zahlen von Honda könnten sich als Gradmesser für Japans gesamt Unternehmenslandschaft erweisen.

Aktien des Elektronikherstellers NEC legten um 5,7 Prozent zu. Hier hallten Quartalszahlen vom Freitag nach. Das Unternehmen hatte über einen um 38 Prozent gesteigerten Nettogewinn berichtet. Titel von NTT DoCoMo verbilligten sich um 6 Prozent, da das Unternehmen einen schwächeren Ausblick für das Gesamtjahr ausgegeben hatte.

Der australische S&P/ASX 200 verbesserte sich um 0,1 Prozent. Der südkoreanische Kospi schloss kaum verändert. Hier verpufften die US-Wachstumszahlen aus der vergangenen Woche. Das Wachstum war im dritten Quartal mit 2 Prozent zwar höher ausgefallen als erwartet. "Der Schub kam aber vor allem von der Verbraucherseite, was bedeutet, dass der Industriesektor immer noch zu kämpfen hat", sagte Analyst Kim Chul-joong von Korea Investment & Securities.

In Taiwan stürzten Papiere von HTC Corp um 7 Prozent ab. Das Unternehmen hatte einen eingetrübten Ausblick für das vierte Quartal ausgegeben.

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