Alt 27.06.12, 12:39
Standard Leichte Erholung an den Börsen vor dem EU-Gipfel
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Die meisten asiatischen Aktienmärkte haben ihre Verlustserie der vergangenen Handelstage zur Wochenmitte beendet und mit leichten Gewinnen geschlossen. Im Handel war von Gelegenheitskäufen die Rede. Zudem hätten die am Vortag besser als erwartet ausgefallenen Daten zum US-Häusermarkt die Stimmung etwas gestützt. Angesichts der Unsicherheiten im Vorfeld des am Donnerstag beginnenden EU-Gipfels zur Euro-Schuldenkrise seien die Umsätze aber dünn gewesen und viele Anleger hätten sich bei ihren Engagements auf Aktien von auf den Heimatmarkt ausgerichteten Unternehmen konzentriert, meinte ein Händler in Tokio.

In Japan ging es für den Nikkei-225 um 0,8 Prozent auf 8.730 Punkte aufwärts, der ASX/S&P 200 legte in Sydney um 0,7 Prozent zu, während der HSI in Hongkong um 1 Prozent stieg. In Hongkong gaben Spekulationen über engere finanzielle Verflechtungen zwischen dem chinesischen Festland und Hongkong zusätzlichen Auftrieb. Auf dem chinesischen Festland büßte der Shanghai Composite frühe Gewinne im späten Handel wieder ein und schloss mit einem knappen Minus von 0,2 Prozent. Nach einer kurzen Phase von Schnäppchenkäufen hätten die Sorgen um die heimische Konjunktur wieder die Oberhand gewonnen, so ein Händler.

Der Kospi in Seoul ging unverändert aus dem Handel, nachdem er zwischenzeitlich recht deutlich im Minus gelegen hatte. Wegen Spekulationen um möglicherweise bevorstehende Streiks kamen hier die Aktien der Automobilhersteller unter die Räder.

Der Euro legte leicht zu auf 1,2504 US-Dollar, nach 1,2496 am späten Dienstag. Aufwärts ging es am Devisenmarkt für den Australischen Dollar, der zu seinem US-Pendant auf 1,0065 zulegte, nach 1,0035 US-Dollar im späten australischen Handel am Dienstag. Die Anleger rechneten damit, dass die Australische Notenbank bei ihrem nächsten Treffen in der kommenden Woche die Füße still halten werde, hieß es am Markt. Der Yen gab im späten Geschäft sowohl zum US-Dollar als auch zum Euro leicht nach.

Im Fokus stand weiter der nächste EU-Schicksalsgipfel. Viele Anleger seien angesichts der Unsicherheiten daher lieber an der Seitenlinie geblieben. "Schwerpunkt des Gipfels dürfte sein, wie Spanien geholfen wird und ob die europäischen Länder bereit sind, die Bedingungen für die Fiskalreformen in Griechenland zu lockern", erwartet Tsuyoshi Nomaguchi von Daiwa Securities.

"Der Kernpunkt ist, ob sich die europäischen Nationen bei einem der auf dem Tisch liegende Punkte einigen können", kommentierte Hiroyuki Fukunaga von Investrust und fügte hinzu, dass jeglicher Fortschritt in Sachen Krisenlösung für Gewinne des Euro gegen den Yen sorgen dürfte, was auch für die japanischen Aktien günstig wäre. Bereits seit Monaten leiden die japanischen Exportunternehmen unter dem festen Yen, der ihre Produkte für Käufer im Ausland teurer macht und dadurch die Umsätze bremst.

Steuererhöhung in Japan sorgt für Kursgewinne

In Japan sorgte neben der Schuldenkrise in Europa die Zustimmung des Unterhauses zur Verdopplung der Umsatzsteuer für Gesprächsstoff. "Wir versuchen die japanische Politik zu ignorieren, aber diesmal könnte die Bonität des Landes auf dem Spiel stehen", warnte Analyst Kenichi Hirano von Tachibana Securities.

Japanische Immobilienwerte und Aktien aus dem Bausektor profitierten allerdings erst einmal von der Nachricht: Die Umsätze in diesen Sektoren dürften noch einmal kräftig anziehen, bevor die Umsatzsteuererhöhung in Kraft trete, hieß es zur Begründung. Sumitomo Reality & Development stiegen um 3 Prozent, und Mitsui Fudosan um 3,1 Prozent und Sekisui House um 3,3 Prozent.

In Hongkong stützten Meldungen, China könnte die Regulierung für Investitionen von in Hongkong ansässigen Fondsgesellschaften am chinesischen Kapitalmarkt lockern. Auch über chinesische Pläne zur Einführung von Indexfonds, die die Entwicklung von in Hongkong und auf dem Festland gehandelten Aktien abbilden, wurde spekuliert.

Unter den Einzelwerten stachen Chow Tai Fook Jewellery in Hongkong mit einem Kursplus von 6,4 Prozent auf 9,81 Honkong-Dollar hervor. Das Unternehmen hat für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Gewinnsprung um fast 80 Prozent berichtet.

DJG/DJN/kko/gos

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