Alt 29.05.12, 10:38
Standard China-Hoffnungen sorgen für steigende Aktienkurse
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SINGAPUR (Dow Jones) - Hoffnungen auf frische Konjunkturmaßnahmen in China haben am Dienstag für Schnäppchenkäufe an den Aktienmärkten in Asien gesorgt. Die Ängste um die Stabilität der Eurozone und die Lage in Spanien rückten damit zwar etwas in den Hintergrund, dämpften aber weiterhin den Risikoappetit der Investoren. Spanische Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit rentieren mittlerweile bei rund 6,4 Prozent und damit ganz in der Nähe des kritischen Bereichs von 7 Prozent. Auf diesem Rendite-Niveau mussten Griechenland, Portugal und Irland von der EU gerettet werden.

In Tokio legte der Nikkei um 0,7 Prozent auf 8.657 Punkte zu, der südkoreanische Kospi gewann 1,4 Prozent auf 1.850 Punkte. Für den Shanghai Composite Index ging es um 1,2 Prozent auf 2.390 Punkte aufwärts. In Sidney stieg der A&P/ASX 200 um 1,1 Prozent auf 4.114 Punkte.

"Die systemischen Risiken steigen und die Probleme kehren immer wieder, da die Banken einen großen Teil der Staatsschulden halten. Spanien ist ein neues Problemkind der EU geworden und wenn die Renditen in den 7-Prozentbereich steigen, dürfte die EZB über erneute Interventionen am Anleihemarkt nachdenken", kommentierte ein Analyst von ANZ Research die Entwicklungen in Europa.

Andere Marktteilnehmer gaben sich indes gelassener und sahen die Ängste um Spanien für überbewertet: "Ich denke nicht, dass die Dinge in Europa schlechter werden", sagte etwa Macquarie-Analyst Martin Lakos. "Der Markt preist bereits ein Armageddon ein, das gerade bleibt aber aus."

Zudem hätten die reformbefürwortenden Parteien in Griechenland nach den jüngsten Umfragen vom Wochenende wieder Wählerstimmen gutgemacht, was die Furcht vor einem möglicherweise bevorstehenden Austritt des Landes aus der Eurozone wieder etwas gemindert habe, merkten einige Händler an.

Hoffen auf Stimuli in China

Positiv wurden die jüngsten Meldungen über konjunkturfördernde Maßnahmen in China am Markt aufgenommen. Einem Bericht des Shanghai Securities News zufolge plant Peking stimulierende Investitionen, unter anderem in die Infrastruktur des Landes. Das stützte in Schanghai die Aktien von Bahn- und Bauunternehmen und die Automobilwerte. China Railway Erju sprangen um rund 5,6 Prozent nach oben, Tengda Construction Group gar um 9 Prozent.

An den asiatischen Märkten außerhalb Chinas waren vor allem Aktien von Unternehmen mit einer starken Geschäftsausrichtung auf den chinesischen Markt gesucht. So legten Komatsu in Tokio um 3,2 Prozent zu, während Hitachi Construction Machinery 4,2 Prozent gutmachten. In Sydney gewannen die Aktien des Minenkonzerns Rio Tinto 2,2 Prozent, für die Titel des südkoreanischen Stahlmultis Posco ging es in Seoul um 0,7 Prozent aufwärts.

Unter den Einzelwerten verteuerten sich Panasonic in Tokio um 3,9 Prozent auf 536 Yen. Einem Bericht zufolge will der Elektronikkonzern seine Mitarbeiterzahl von derzeit rund 7.000 auf 3.000 bis 4.000 reduzieren. Dabei sollen Angestellte in Frührente geschickt oder in Tochterfirmen transferiert werden.

Renesas Electronics brachen unterdessen um 16 Prozent auf 204 Yen ein, nachdem der Chiphersteller am Montag eine verstärkte Auslagerung seiner Produktion an die thailändische TSMC angekündigt hat.

Am Devisenmarkt legte der Euro leicht zum US-Dollar als auch zum Yen zu, während sich der Dollar zum Yen wenig verändert zeigte.

DJG/DJN/kko/raz

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