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HONGKONG (Dow Jones) - Spekulationen um die Zukunft Griechenlands in der Eurozone haben auch am Freitag das Geschehen an den ostasiatischen Finanzmärkten dominiert. Dabei sorgte die Aussage des italienischen Ministerpräsidenten Mario Monti, wonach Griechenland in der Eurozone bleiben werde, kaum für Erleichterung. In den USA hätten die Monti-Kommentare noch für eine Erholung im späten Handel gesorgt, hieß es.
In Tokio legte der Nikkei-Index um 0,2 Prozent zu auf 8.580 Punkte, in Seoul erholte sich der Kospi um 0,5 Prozent von den jüngsten Verlusten. In China und Sydney gaben die Börsenindizes nach, das Marktbarometer in Sydney fiel dabei auf den niedrigsten Stand seit sechs Monaten. Am Devisenmarkt stand der Euro weiter unter Druck. Mit 1,2528 Dollar bewegte er sich weiter in der Nähe seines jüngsten Tiefs von 1,2515. Der Dollar zeigte sich zum Yen leicht erholt auf 79,59 Yen. Monti hatte in einer italienischen Talkshow gesagt, Griechenland werde den Euro nicht verlassen, dies aber mit der Bemerkung versehen, dass es dafür keine Gewissheit gebe. Zudem betonte er das Interesse Deutschlands sicherzustellen, dass kein Mitglied den Euro verlasse. Des Weiteren ließ Monti durchblicken, dass die Idee, gemeinsam garantierte Anleihen (Euro-Bonds) zu begeben, immer mehr Unterstützung finde. "Die Investoren haben weiter sehr wenig Vertrauen in die Börsen und Finanzmärkte insgesamt aufgrund dessen was in Europa passiert....die Folgen eines mögliches Austritts Griechenlands aus der Eurozone wären katastrophal", sagte Francis Lun, Direktor bei Lyncean Securities. Dazu tragen auch neueste Umfragen bei, wonach die gegen die geforderten Sparmaßnahmen votierende radikale Linke Syriza in Griechenland vier Prozentpunkte Vorsprung vor der konservativen Nea Dimokratia hat. Kreditgeschäft der chinesischen Banken lahmt Besser als erwartet ausgefallene Verbraucherpreise in Japan konnten in diesem Umfeld kaum stärker positive Akzente setzen. Den dritten Monat in Folge sind die Preise in Japan gestiegen, zuletzt um 0,2 Prozent, während Analysten nur ein Plus von 0,1 Prozent vorhergesagt hatten. Bei den Einzelwerten gewannen Japan Tobacco fast 5 Prozent, nachdem das Unternehmen am Donnerstag die Übernahme des belgischen Tabakherstellers Gryson für 475 Millionen Euro angekündigt hat. Stark unter Druck standen Technologieschwergewichte wie Advantest, Sony und Tokyo Electron. Händler begründeten die Einbußen mit einigen großen Verkäufen pessimistisch gestimmter ausländischer Akteure in einem von eher dünnen Umsätzen geprägten Markt. Möglicherweise sei die Stimmung in dem Segment aber auch durch die jüngsten wenig begeisternden Ausblicke von Unternehmen wie NetApp und Hewlett-Packard angeschlagen, versuchte ein technischer Analyst eine Erklärung. Unterdurchschnittlich entwickelten sich die Kurse der chinesischen Banken. Hier belastete ein Bericht, wonach die Geldinstitute im laufenden Jahr erstmals seit sieben Jahren ihre Ziele für das Kreditvolumen nicht erreichen werden. Dahinter stehe die Verlangsamung des Konjunkturwachstums in China, so der Bericht. In Seoul sorgten anfängliche Nettokäufe für ein etwas stärkeres Plus. Am Ende des Tages zeigte die Statistik dann aber wie an den 17 Tagen zuvor doch wieder Nettoverkäufe. In Hongkong stiegen Cnooc nach einer dreitägigen Verlustserie um 0,6 Prozent, gestützt von der Nachricht über die Entdeckung eines Erdölvorkommens in der Liaodong-Bucht. Die beiden Immobilienunternehmen Hang Lung Properties und Henderson Land legten um knapp 1 Prozent zu. Hier stützten besser als erwartet ausgefallene Ergebnisse einer Landauktion die Kurse. In Sydney verloren Rohstoffwerte überproportional, belastet von Ängsten vor einer harten Landung der für australische Unternehmen besonders wichtigen Konjunktur in China. DJG/DJN/gos/ros Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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