Alt 26.04.12, 12:03
Standard Aussicht auf lange niedrige US-Zinsen hebt Stimmung
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SINGAPUR (Dow Jones) - Gute Vorgaben der US-Börsen und das Niedrigzinsversprechen der US-Notenbank haben am Donnerstag für eine verhalten positive Stimmung an den Börsen in Ostasien gesorgt. Die US-Notenbank (Fed) hält sich zudem die Tür offen für weitere konjunkturstimulierende Maßnahmen, sollten diese nötig werden. Uneinheitlich fielen dagegen die Impulse von den Quartalsberichten der Unternehmen aus.

Unter dem Strich bewegten sich die Indizes der großen Börsen Ostasiens kaum. Zum Handelsende überwogen aber die Pluszeichen, nachdem es zwischenzeitlich noch anders ausgesehen hatte. Favorisiert wurden Aktien von Technologieunternehmen, die auch in den USA nach dem sehr guten Apple-Ergebnis zu den größten Gewinnern gehörten. Daneben standen nach dem Niedrigzinsversprechen der US-Notenbank Aktien aus dem konjunktursensitiven Rohstoffsektor auf den Kauflisten.

In Australien legte der S&P/ASX 200 Index nach der Feiertagspause am Mittwoch um 0,3 Prozent zu, in Seoul und Tokio fielen die Aufschläge geringer aus. Uneinheitlich lautete die Tendenz an den chinesischen Börsen.

Hoffen auf japanische Notenbank

Die Fed signalisierte am Vortag nach ihren zweitägigen Beratungen ein niedriges Zinsniveau bis Ende 2014 und bezeichnete eine dritte Runde der quantitativen Lockerung als eine Option. Zudem gab sie einen etwas verbesserten Wirtschaftsausblick ab. "Das deckt sich mit unserer Ansicht, dass weitere Anleihekäufe unwahrscheinlich sind und dass die Operation Twist nicht über Juni hinaus verlängert wird", kommentieren die Marktstrategen von Barclays Capital.

Die Aussagen sorgten für Zuversicht, dass die Konjunkturerholung auf einem guten Weg sei und gäben gleichzeitig Sicherheit, dass die Notenbank für den Fall der Fälle mit unterstützenden Maßnahmen bereitstehe, meinte Händler Miguel Audencial von CMC Markets.

Am Devisenmarkt gab der Dollar nach den Aussagen der US-Notenbank etwas nach, während der Yen im Handelsverlauf etwas zulegte. Hier berichteten Teilnehmer von Rückkäufen, nachdem ein Gericht Ichiro Ozawa, den früheren Chef der regierenden LDP, vom Vorwurf krimineller Machenschaften freigesprochen hatte. Der Euro kostete wie am Vorabend knapp über 1,32 Dollar. Im Blick des Marktes stehe nun die japanische Notenbank, die am Freitag das Ergebnis ihrer Beratungen mitteilen wird, hieß es. Der Goldpreis zog etwas an auf 1.646,90 Dollar je Feinunze, das waren 2,60 Dollar mehr als an der New Yorker Rohstoffbörse.

In Tokio hielten sich Börsianer mit Käufen vor dem Treffen der japanischen Notenbank trotz des positiven Fed-Impulses zurück. Am Markt sei hier eine Ausweitung des Anleihe-Rückkaufprogramms um bis zu 10 Billionen Yen eingepreist, hieß es. Getrübt wurde die Stimmung von starken Verlusten bei den Schwergewichten Fanuc (-6,1 Prozent) und Nomura (-2,3 Prozent). Fanuc hatte zwar solide Geschäftsjahreszahlen vorgelegt, wegen des unsicheren Umfelds aber keinen Ausblick auf das Gesamtjahr gewagt. Nomura litten unter Untersuchungen der Aufsichtsbehörden wegen angeblicher Insiderinformationen.

In Hongkong gewannen China Life rund 1 Prozent und China Unicom über 3 Prozent. In beiden Fällen standen gute Geschäftsausweise hinter den Aufschlägen. Im Rohstoffsektor profitierten beispielsweise Rio Tinto (+0,8 Prozent) von den Aussagen der US-Notenbank zur möglichen Stützung der Konjunktur.

Ssangyong und Seven West Media mit heftigen Kursausschlägen

In Südkorea stützten etwas besser als erwartet ausgefallene BIP-Wachstumsdaten für das erste Quartal die Stimmung. Im späten Handel hätten vor allem ausländische Adressen Aktien wie Samsung Electronics gekauft, während Hyundai Motor vor allem von institutionellen Akteuren gesucht gewesen seien. Samsung Electronics gewannen 2,7 Prozent und Hyundai Motor 1,8 Prozent. Auch SK Hynix legten zu und zwar um 0,6 Prozent. Das Technologieunternehmen hat zwar im ersten Quartal einen Verlust erzielt, gleichzeitig äußerte sich Hynix aber zuversichtlich bezüglich einer Erholung des Chipsektors. Die Nachfrage nach Mobilfunkgeräten und Tablet-Computern bleibe stark, so die Südkoreaner.

Für Ssangyong Motor ging es für die an einem Börsentag maximal zulässigen 15 Prozent nach oben. Der Autobauer hatte mitgeteilt, über das Mutterunternehmen Mahindra in den südafrikanischen Markt einsteigen zu wollen. Cnooc gewannen in Hongkong 0,7 Prozent.

In Sydney standen Seven West Media mit einem Einbruch um 23 Prozent im Fokus. Das Unternehmen hatte vor einer Verschlechterung des Anzeigenumfeldes gewarnt, worauf namhafte Analysehäuser die Aktien herunter stuften. Auch Newcrest (-3,9 Prozent) litten unter Herabstufungen. Das Unternehmen hatte zu Beginn der Woche Produktionssenkungen angekündigt.

DJG/DJN/gos

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