Alt 02.04.20, 16:26
Standard US-Erstanträge erneut mit dramatischem Anstieg
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NEW YORK (Dow Jones)--Trotz neuer Hiobsbotschaften vom US-Arbeitsmarkt geht es am Donnerstag an der Wall Street zur Eröffnung leicht nach oben. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sind auf eine Rekordmarke von 6,648 Millionen in die Höhe geschossen und lagen damit rund doppelt so hoch wie die prognostizierten 3,1 Millionen. Schon in der Vorwoche war mit 3.307.000 Anträgen ein Allzeithoch registriert worden.

Die Blicke sind nun auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht für März am Freitag gerichtet. Jedoch reicht der Berichtszeitraum für diesen nur bis zum 12. März, berücksichtigt also noch nicht die jüngsten Tendenzen am US-Arbeitsmarkt. Die Aussagekraft dürfte daher eher begrenzt sein und die Lage erst im April-Bericht vollständig widergespiegelt werden.

Für Entspannung sorgt der deutliche Anstieg der Ölpreise, da sich nach Aussage von US-Präsident Donald Trump eine Lösung im Preiskampf zwischen Saudi-Arabien und Russland abzeichnen könnte. Trump hatte zuvor mit beiden Seiten gesprochen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 9,3 Prozent auf 22,19 Dollar, für Brent geht es um 7,4 Prozent auf 26,58 Dollar nach oben.

Daneben hat die US-Notenbank die Kapitalvorgaben für die Banken vor dem Hintergrund der Entwicklungen in der Coronavirus-Pandemie vorübergehend gelockert. Damit soll sichergestellt werden, dass die Banken während des Abschwungs weiter Kredite an Verbraucher und Unternehmen vergeben.

Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Eröffnung 0,1 Prozent auf 20.972 Punkte. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite geht es um jeweils 0,3 Prozent nach oben.

Virusausbreitung in den USA geht fast ungebremst weiter

Dagegen breitet sich das Coronavirus in den USA anscheinend mit einem immer höheren Tempo aus. Die Zahl der Todesopfer hat inzwischen die Marke von 5.000 überschritten, wie die Johns-Hopkins-Universität bekannt gab. Besonders betroffen sind weiterhin der Bundesstaat New York und die gleichnamige Millionenstadt.

US-Präsident Trump hatte die Nation am Vortag auf zwei schwere Wochen mit weiter steigenden Opferzahlen eingeschworen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht zudem davon aus, dass in den kommenden Tagen die Marke von weltweit einer Million Infizierten überschritten wird. "Global verschlimmert sich die Situation rund um das Coronavirus weiter", so Konjunktur-Analyst Colin Low von FSMOne.com.

Gold legt nach Arbeitsmarktdaten zu

Mit den schwachen Arbeitsmarktdaten legt der Goldpreis deutlich zu und schafft den Sprung ins Plus. Die Daten verstärken die Befürchtungen massiver negativer Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die US-Wirtschaft, so ein Beobachter. Der Preis für die Feinunze legt um 0,8 Prozent auf 1.604 Dollar zu.

Die US-Anleihen grenzen nach den US-Arbeitsmarktdaten ihre Verluste etwas ein und liegen noch leicht im Minus. Für die Rendite der zehnjährigen Papiere geht es um 1,2 Basispunkte auf 0,59 Prozent nach oben, nach 0,60 Prozent vor Bekanntgabe der Daten.

Der Dollar reagiert mit Aufschlägen auf die schwachen US-Erstanträge und profitiert damit von seinem Status als "sicherer Hafen". Der Euro fällt auf 1,0869 Dollar, nach rund 1,0910 Dollar vor der Bekanntgabe der Daten.

Walgreens profitieren von guten Zahlen

Für die Aktie von Walgreens Boots Alliance geht es um 6,0 Prozent nach unten, obwohl die US-Drogerie- und Apothekenkette in ihrem Zweitquartal dank der Tendenz der Kunden zur Vorratshaltung wegen der sich ausbreitenden Coronavirus-Pandemie mehr umgesetzt hat als erwartet.

Mit einem Plus von 0,9 Prozent zeigen sich die Aktien von Paccar, obwohl der Nutzfahrzeughersteller die Werksschließungen bis zum 20. April ausdehnen will. Das Unternehmen warnte darüber hinaus, die Finanzkennziffern für 2020 würden nachfragebedingt durch eine niedrigere Produktion beeinflusst werden.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 02, 2020 09:47 ET (13:47 GMT)

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