Alt 31.03.20, 15:18
Standard Wall Street startet schwächer - Unsicherheit bleibt
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit Abgaben ist die Wall Street in den Handel am Dienstag gestartet. Die Zahl der Neuinfizierten und Todesfälle in den USA nimmt weiter stark zu, und eine Abschwächung scheint nicht in Sicht. Und es ist weiter ungewiss, inwieweit die eingeleiteten Maßnahmen der US-Regierung und der Fed die negativen Auswirkungen der Pandemie abfedern werden. Wie schlimm es tatsächlich um die US-Konjunktur steht, würden aber erst die Daten in den kommenden Wochen zeigen, heißt es.

Daher dürften die kurz nach der Startglocke anstehenden US-Daten für die Tendenz des Marktes eine wichtige Rolle spielen. So stehen der Einkaufsmanager Chicago für den März sowie der Index des Verbrauchervertrauens, ebenfalls für März, auf der Agenda. Bei beiden wird ein deutlicher Rückgang erwartet. Leicht positiv werden dagegen die jüngsten Daten aus China aufgenommen. Nach dem historischen Absturz der Einkaufsmanager-Indizes sind diese im März für das Dienstleistungsgewerbe und den verarbeitenden Sektor wieder in den Expansionsbereich zurückgekehrt.

Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach dem Start 0,3 Prozent auf 22.257 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,5 Prozent nach, der Nasdaq-Composite büßt 0,4 Prozent ein.

Nachdem die USA, Europa und viele asiatische Länder umfangreiche Konjunkturpakete aufgelegt hätten, blieben viele Investoren an der Seitenlinie, um die sich daraus ergebenden Effekte abzuwarten, so Tai Hui, Chief Market Strategist bei J.P. Morgan Asset Management. "Ob wir noch weitere Maßnahmen brauchen, hängt davon ab, ob die Pandemie eine längere Periode sozialer Distanzierung und Abschottung erzwingen wird", ergänzt er.

Ölpreise mit kräftiger Erholung

Nachdem die Ölpreise am Vortag auf den tiefsten Stand seit 18 Jahren gefallen waren, kommt es nun zu einer deutlichen Erholung - auch gestützt durch die besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten aus China. Es dürfte sich aber dennoch nur um eine technische Erholung handeln, denn die Belastungsfaktoren bestünden weiter, heißt es. Durch die negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die globale Konjunktur ist die Öl-Nachfrage eingebrochen, was ein starkes Überangebot zur Folge hat. Dazu kommt der Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 3,7 Prozent auf 20,84 Dollar, für Brent geht es um 1,5 Prozent auf 23,10 Dollar nach oben.

Der Goldpreis gibt deutlicher nach. Nach Aussage von AxiCorp soll die russische Notenbank erklärt haben, ab dem 1. April ihre Goldkäufe einzustellen. Die Feinunze reduziert sich um 0,8 Prozent auf 1.610 Dollar.

Die Erholung des Dollar setzt sich fort, im Gegenzug rutscht der Euro unter die Marke von 1,10 Dollar. Zur Begründung verweisen Teilnehmer auch hier auf die überraschend guten chinesischen Konjunkturdaten. Diese "könnten die Rückkehr zu einer Form der Normalität" nach der Coronavirus-Pandemie andeuten, so ActivTrades-Analyst Ricardo Evangelista. Auch eine erhöhte Dollar-Nachfrage zum Ende des Fiskaljahres dürfte stützen.

Für die andauernde Unsicherheit spricht die neuerliche Nachfrage nach dem "sicheren Hafen" der US-Anleihen. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 2,8 Basispunkte auf 0,69 Prozent.

Ford-Aktie mit leichtem Minus

Bei den Einzelwerten fällt die Ford-Aktie um 0,3 Prozent. Der Automobilhersteller will Beatmungsgeräte für Krankenhäuser produzieren, die für Covid-19-Patienten benötigt werden. Das Unternehmen will 50.000 Geräte innerhalb von 100 Tagen fertigen und dann je nach Nachfrage 30.000 Stück pro Monat.

Der Aktienkurs von Domino's Pizza verliert 4,8 Prozent. Die Pizza-Restaurantkette hatte mitgeteilt, dass die Umsätze im ersten Quartal nach vorläufigen Zahlen um 4,4 Prozent gestiegen sind. Der Ausblick für das laufende Jahr wurde jedoch wegen der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie zurückgezogen, da im internationalen Geschäft Läden ganz oder teilweise geschlossen werden mussten.

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March 31, 2020 09:45 ET (13:45 GMT)

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