Alt 27.03.20, 12:22
Standard Deutlicher Rücksetzer - USA machen Sorgen
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FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Europas Börsen geben die Kurse am Freitagmittag wieder nach. Der DAX fällt um 3,1 Prozent auf 9.693 Punkte und der Euro-Stoxx-50 um 3,8 Prozent auf 2.739 Punkte. Im Handel ist von Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Rally die Rede. Sorgen bereitet vor allem die Entwicklung in den USA: Hier liegt die Zahl der Corona-Fälle nun über von China. Sollte sich die Situation dort weiter verschärfen, dürfte sich die Kurserholung an den US-Börsen als nicht nachhaltig herausstellen, warnt Robert Rethfeld von Wellenreiter Invest.

Die massiven Rettungspakete, die in manchen Ländern sogar die Billionen-Dollar-Marke überschreiten, konnten die Panik an den Börsen zwar erst einmal stoppen, so AxiTrader. Da die Konjunkturmaßnahmen nun aber in den Kursen enthalten seien, brauche es Anzeichen dafür, dass die Pandemie unter Kontrolle gebracht werde und ein Ende des wirtschaftlichen Stillstands damit einkalkuliert werden kann.

US-Repräsentantenhaus dürfte Rettungspaket verabschieden

Nach dem US-Senat dürfte nun auch das US-Repräsentantenhaus das rund 2 Billionen Dollar schwere US-Konjunkturprogramm verabschieden wird. Derweil ist der EU-Gipfel ohne Ergebnisse zu Ende gegangen. Die unterschiedliche Interessenlage zwischen dem finanzstarken Nordeuropäern und der Peripherie kam einmal mehr deutlich zum Ausdruck. Nun soll in zwei Wochen weiter verhandelt werden.

Angeführt wird die Verliererliste von den besonders krisengeplagten Aktien der Reise- und Touristik-Branche, den Ölaktien und den Bautiteln. Ihre Stoxx-Branchenindizes fallen alle um etwa 4 Prozent. Im DAX gehören Daimler, MTU und Continental mit Abschlägen von jeweils etwa 5 Prozent zu den größten Verlierern. Auf der Gewinnerseite stehen allein Eon mit einem Plus von 0,2 Prozent.

Gegen den Trend gewinnen Prosieben 5,4 Prozent. Positiv wird der Abgang des Vorstandsvorsitzenden Max Conze gesehen - dieser scheidet mit unmittelbarer Wirkung aus. Rainer Beaujean übernimmt zusätzlich zu seinen Aufgaben als Finanzvorstand das Amt des Vorstandssprechers. Wie ein Händler anmerkt, habe Conze keinen guten Ruf genossen. Mit dem Aus von Conze könnten auch die Übernahmespekulationen durch Mediaset wieder an Nahrung gewinnen. Mediaset gewinnen 3,2 Prozent.

Kion streicht Dividende fast vollständig

Kion verlieren mit einem Minus von 6,5 Prozent deutlich an Boden. Das Unternehmen hat die Prognose für 2020 gestrichen und, was aus Marktsicht relevanter sein dürfte, will für 2019 nun nur eine Dividende von 4 Cent ausschütten. Anfang März hatte Kion noch eine Dividende von 1,30 Euro vorgeschlagen. Gerade Dividendenkürzungen werden von Anlegern nicht gerne gesehen. Diese haben auch zur Folge, dass Aktien aus Dividenden-Portfolios fallen.

Sanofi steigen um 0,3 Prozent. Die Aktie profitiert damit leicht von der Ankündigung einer Kooperation mit Translate Bio für die Entwicklung eines neuen Impfstoffkandidaten für Covid-19.

Stärker im Fokus stehen am Freitag auch SAP, Software AG und Wirecard. Im Handel heißt es, die DZ Bank habe alle drei Unternehmen als mögliche Übernahmekandidaten in einer Studie herausgestellt. Während SAP und Wirecard ungefähr so viel verlieren wie der DAX, ziehen Software um 1 Prozent an.

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March 27, 2020 07:43 ET (11:43 GMT)

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