Alt 18.03.20, 11:56
Standard Erneute Abgaben - Verlaufsgewinne nicht behauptet
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit kräftigen Abgaben haben die asiatischen Aktienmärkte zur Wochenmitte den Handel beendet. Die Volatilität blieb mit den Entwicklungen rund um die Coronavirus-Pandemie weiter hoch, zwischenzeitliche Gewinne in Schanghai und Tokio konnten nicht behauptet werden. Die Märkte drehten kurz vor Handelsende ins Minus ab.

Die Ausbreitung des Coronavirus setze sich fast ungebremst fort, vor allem in Europa und den USA, so ein Teilnehmer. Die beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung haben massive Auswirkungen auf die Wirtschaft und das öffentliche Leben in den betroffenen Ländern. Die sich daraus ergebenden Folgen sind noch nicht absehbar.

Die Notenbanken und Regierungen reagieren mit immer neuen Maßnahmen auf die Pandemie, um deren negative Auswirkungen einzudämmen. Einerseits erhöhen diese Schritte die Unsicherheit bei den Investoren, dass die Auswirkungen noch schlimmer sein könnten als gedacht. Andererseits brauchen die Maßnahmen auch Zeit, um Wirkung zu zeigen.

So hat die US-Notenbank Maßnahmen beschlossen, die Unternehmen einen verbesserten Zugang zu kurzfristiger Liquidität ermöglichen soll. Dazu kommt die Aussicht auf ein umfassendes Nothilfepaket in den USA. US-Präsident Donald Trump kündigte ein "großes, mutiges Paket" an, nannte jedoch keine konkreten Zahlen. Medien hatten zuvor von einem Umfang von 850 Milliarden Dollar berichtet.

Schanghai und Tokio drehen wieder ins Minus

Für den Nikkei-225 in Tokio ging es um 1,7 Prozent nach unten auf 16.727 Punkte. Damit markierte der Index ein erneutes Dreijahrestief. Die Softbank-Aktie brach um 11 Prozent ein, der größte Tagesverlust seit Oktober 2012. Die Coronavirus-Pandemie habe Bedenken in Bezug auf den Wert einiger Beteiligungen aufkommen lassen, hieß es zur Begründung.

Ebenfalls abwärts ging es an den chinesischen Börsen. Der Schanghai-Composite verlor 1,8 Prozent auf 2.729 Punkte, der Hang-Seng-Index in Hongkong gab um 4,2 Prozent nach.

Für den Kospi in Seoul ging es um weitere 4,9 Prozent nach unten. Zwischenzeitlich markierte der Index den tiefsten Stand seit zehn Jahren. Es war bereits der sechste Handelstag in Folge mit Abgaben. Zwar stützte die Ankündigung eines Konjunkturpakets der südkoreanischen Regierung in Höhe von 9,5 Milliarden Dollar, doch weiter belasteten die Sorgen um die Coronavirus-Pandemie und deren negative Auswirkungen das Sentiment, hieß es. Zuletzt hatte bereits die koreanische Notenbank überraschend die Zinsen gesenkt.

Die Samsung-Aktie reduzierte sich um 4,9 Prozent. Hintergrund waren Berichte, wonach der Konzern wegen der Coronavirus-Pandemie vorübergehend alle Produktionsstätten in den USA schließen will.

Reiseverbot belastet Sydney - Aussicht auf Stimuluspaket

Das deutlichste Minus gab es in Sydney, wo der Leitindex S&P/ASX-200 um 6,4 Prozent nachgab. Auslöser war das von der australischen Regierung verhängte Verbot aller Auslandsreisen für australische Bürger. Kurz vor Ende des Handels grenzte der Index seine Verluste allerdings ein, nachdem es Medienberichte gab, wonach Premierminister Scott Morrison am Donnerstag ein umfassendes Konjunkturpaket bekannt geben wolle. Dazu sollen auch Hilfen für den Luftfahrtsektor gehören. Für die Qantas-Aktie ging es wegen des verhängten Reiseverbots allerdings um 12 Prozent nach unten.

Fujifilm haussieren mit Coronavirus-Impstoff

In Tokio schoss die Aktie der Fujifilm Holdings nach einer Aussetzung zu Handelsbeginn um 15,4 Prozent nach oben. China hatte berichtet, dass Favipiravir, der generische Name für das Grippemittel Avigan des Konzerns, gegen das neue Coronavirus wirksam sei. Laut den Berichten seien keine offensichtlichen Nebenwirkungen beobachtet worden. Fujifilm hat das chinesische Unternehmen Zhejiang Hisun Pharmaceutical lizenziert, um seine Favipiravir-bezogenen Patente in China zu nutzen. Für die Aktien von Zhejiang Hisun ging es in Schanghai um 10 Prozent aufwärts.

Der am Vortag ausgesetzte Handel auf den Philippinen soll am Donnerstag wieder aufgenommen werden, aber mit deutlich verkürzten Handelszeiten, wie die Börsenaufsicht mitteilte. Hintergrund der Aussetzung war die starke Ausbreitung des Coronavirus in dem Land. Deshalb war eine landesweite Quarantäne verhängt worden. Die Philippinen waren der erste Aktienmarkt weltweit, der diesen Schritt vollzogen hat.

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March 18, 2020 04:25 ET (08:25 GMT)

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