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NEW YORK (Dow Jones)--Nach der jüngsten Rekordjagd haben die Akteure an der Wall Street am Dienstag erst einmal eine Verschnaufpause eingelegt. Nach unten ging bei den Indizes angesichts der guten Stimmung dennoch kaum etwas. Die Laune der Anleger wurde weiter hoch gehalten von der Erwartung eines billionenschweres Hilfspakets der Regierung von Joe Biden, das unter anderem für jeden Steuerzahler einen Scheck über 1.400 Dollar vorsieht. Auch die laufende Impfkampagne und sinkende Covid-19-Infektionsraten wurden als positive Faktoren genannt.
Hinzu kommt die bislang sehr gut verlaufende Quartalsberichtssaison. Von den rund 300 bereits vorgelegten Berichten aus dem S&P-500-Universum haben 81 Prozent die Ergebniserwartungen übertroffen. Der Dow-Jones-Index schloss minimal niedriger mit 31.376 Punkten, der S&P-500, der am Montag bereits das achte Schluss-Rekordhoch in diesem Jahr markiert hatte, bewegte sich ebenfalls kaum vom Fleck. Ähnlich sah es bei den Nasdaq-Indizes aus. Für den Nasdaq-Composite reichte es dennoch, erstmals über 14.000 Punkte zu steigen. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 1.865 (Montag: 2.334) Kursgewinner, 1.371 (927) Kursverlierer und 76 (52) unveränderte Titel. US-Anleihen zeigten sich leicht befestigt. Teilnehmer sprachen aber nur von einer kleinen Gegenbewegung und rechnen längerfristig mit steigenden Renditen wegen der zunehmenden Inflationserwartungen als Folge des Stimulusprogramms. Anleger neigen zu Gewinnmitnahmen - Gamestop rauschen weiter nach unten Das Spezialchemieunternehmen Dupont de Nemours profitierte in seinem vierten Quartal von steigender Nachfrage nach Halbleitern und einer Erholung der Automobilmärkte und steigerte das Ergebnis stärker als erwartet. Der Kurs gab dennoch um 3,0 Prozent nach. Beobachter verwiesen darauf, dass sich die Aktie seit dem Märztief bereits verdreifachte. Auch bei Take-Two Interactive Software (minus 6,1 Prozent) wurden gute Quartalszahlen zu Gewinnmitnahmen genutzt. Die Aktie des Entwickler von in der Pandemie verstärkt nachgefragten Computerspielen hatte zuletzt Rekordhochs erreicht. Für die Unternehmen der Branche hingen die Messlatten inzwischen extrem hoch, hieß es außerdem. Weiter im fast freien Fall waren die jüngst noch von Privatanlegern im Streit mit auf Kursverluste setzenden Hedgefonds massiv nach oben getriebenen Aktien von Gamestop und AMC Entertainment. Sie sackten um weitere 16,2 bzw. 11 Prozent ab. Die Gamestop-Aktie kostet noch 50,31 Dollar nach einem Jahreshoch von 483, bei AMC sind es noch 5,50 Dollar, verglichen mit 20,36. Die Aktie des Cannabis-Unternehmens Tilray machte einen Satz um gut 40 Prozent. Hier sorgte eine Vertriebsvereinbarung mit Grow Pharma für Großbritannien für Kursfantasie und zog auch andere Branchenwerte mit. Dollar schwächelt - Bitcoin weiter hoch Am Devisenmarkt fiel der Dollar deutlich zurück, der Dollar-Index gab um 0,5 Prozent nach. Der Greenback litt unter der für länger locker erwarteten US-Geldpolitik, zuletzt bestärkt durch den schwachen US-Arbeitsmarktbericht und steigende Inflationserwartungen mit dem riesigen staatlichen Stimuluspaket vor Augen. Weiter nicht zu bremsen war der Bitcoin. Nach einem bereits massiven Anstieg am Vortag von rund 13 Prozent legte er zwischenzeitlich um weitere knapp 20 Prozent auf im Hoch über 48.000 Dollar zu. Zuletzt betrug das Plus noch 5,9 Prozent. Auslöser für den jüngsten Kursschub war, dass Tesla die Digitalwährung in Zukunft als Zahlungsmittel für seine Produkte akzeptieren will. Am Ölmarkt stiegen die Preise bereits den siebten Tag in Folge im Vorfeld neuer Daten zu den Öllagerbeständen in den USA. Der Goldpreis legte noch etwas weiter zu, gestützt vom schwächelnden Dollar und der Perspektive einer anziehenden Teuerung. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos (END) Dow Jones Newswires February 09, 2021 16:14 ET (21:14 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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