Alt 17.10.11, 19:04
Standard Wall Sreet nach EU-Gipfel-Dämpfer mittags sehr schwach
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NEW YORK (Dow Jones) - Schwache US-Konjunkturdaten und die Versuche der deutschen Bundesregierung, die Erwartungen im Vorfeld des EU-Gipfels am 23. Oktober zu dämpfen, belasten die Kurse an Wall Street am Montagmittag (Ortszeit). Bis 19.01 Uhr MESZ geht es für den Dow-Jones-Index (DJIA) um 1,7% oder 204 auf 11.441 Punkte nach unten. Der S&P-500-Index verliert 1,6% bzw 20 auf 1.205 Zähler und der Nasdaq-Composite-Index gibt 1,9% oder 50 auf 2.618 Stellen nach.

Die Bundesregierung rechnet laut einem Sprecher beim EU-Treffen der 27 Staats- und Regierungschefs am Sonntag nicht mit dem großen Befreiungsschlag. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe darauf verwiesen, dass Hoffnungen, mit einem Paket könne die Schuldenkrise gelöst werden, sich wohl nicht erfüllten, heißt es im Handel. "Es dreht sich alles um Europa. Wenn es zum Schwur darüber kommt, wer was bezahlt, kommen die Verhandlungen nicht voran", fasst Marktstratege Jason Pride von Glenmede die Stimmung unter Anlegern zusammen.

Auch der Empire-State-Manufacturing-Index enttäuschte. Er misst die Wirtschaftsaktivität im Verarbeitenden Gewerbe der Region New York und gibt damit erste Hinweise auf die landesweite Entwicklung. Im Oktober verbesserte sich der Stimmungsindikator zwar auf minus 8,48 von minus 8,82 Punkten im September. Ökonomen erwarteten jedoch einen Stand von minus 4,00 Punkten. Begeisterung entfacht auch die Industrieproduktion der größten Volkswirtschaft der Welt nicht. Sie stieg im September zwar erwartungsgemäß um 0,2% gegenüber dem Vormonat. Dafür wurde die Entwicklung im August nach unten revidiert.

"Das leichte Produktionsplus kann zusammen mit der Vormonatsrevision nur wenig überzeugen", kommentiert Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen. Zusammen mit dem Empire-State-Manufacturing-Index blieben Konjunktursorgen bestehen. Nahezu alle Werte im DJIA rangieren in negativen Gefilden. Am breiteren Markt sind es in erster Linie die Bankentitel, für die es im Schnitt um 4,8% nach unten geht. Im DJIA fallen Bank of America vor dem Geschäftsausweis des Unternehmens am Dienstag um 1,6% auf 6,09 USD und J.P. Morgan um 2% auf 31,25 USD. Citigroup beweisen relative Stärke und sinken nach deutlich besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen "nur" um 0,6% auf 28,23 USD.

Wells Fargo geben nach dem in etwa wie prognostiziert ausgefallenen Geschäftsbericht für das abgelaufene Vierteljahr hingegen um 6,7% auf 24,87 USD nach. "In Zeiten wie diesen reicht das für Kursaufschläge einfach nicht", kommentiert ein Börsianer den Datenkranz. Anadarko ziehen dagegen um 4,3% auf 73,62 USD an. Der Ölkonzern hat die Streitigkeiten mit BP über die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko beigelegt und zahlt dafür 4 Mrd USD. El Paso springen um 23,5% auf 24,20 USD nach oben. Kinder Morgan übernimmt den Pipeline-Betreiber für insgesamt 38 Mrd USD, deren Titel ziehen um 3,8% auf 74,21 USD an.

Sprint Nextel fallen "nur" um 0,4% auf 2,78 USD. Bei dem drittgrößten Mobilfunkanbieter der USA läuft der Absatz der neuesten Generation des "iPhones" von Apple blendend. Am vergangenen Freitag wurden so viele dieser Multifunktionsmobiltelefone (Smartphones) wie noch von keinem anderen Gerät verkauft. Auch Apple halten sich mit einem Abschlag von 0,5% auf 419,78 USD wacker.

DJG/DJN/flf

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