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Am 20. Februar kam es in den Abendstunden zu einer Einigung der europäischen Finanzminister mit Griechenland. So wird es voraussichtlich doch noch zu einer Verlängerung des „Hilfsprogramms“ der Europäischen Union (EU) für 4 Monate kommen, wobei Griechenland den meisten Reformvorschlägen bzw. den Sparmaßnahmen der EU noch am Montag explizit zustimmen muss. Damit wurde der drohende Staatsbankrott Griechenlands zwar in letzter Minute verhindert, aber Griechenland wird ein Sorgenkind für Europa bleiben – ebenso wie die Ukraine, wo der Waffenstillstand sehr brüchig ist.
EU „hilft“ weiter, wenn… Der griechische Premierminister Alexis Tsipras soll am Montag eine Reformliste vorlegen. Wenn diese mit den Bedingungen der EU übereinstimmt, wird die EU für 4 weitere Monate einen weiteren „Hilfskredit“ für Griechenland zustimmen. Damit würden vorerst der sonst vorprogrammierte Staatsbankrott und auch der Austritt Griechenlands aus dem Euro, kurz „Grexit“ genannt, vermieden. Am Montag soll in einer Telefonkonferenz mit den europäischen Finanzministern entschieden werden, ob das vorgelegte Reformprogramm den Erwartungen entspricht. Erst am Dienstag soll es dann zu einem endgültigen „Ja“ oder „Nein“ kommen, wobei sich Tsipras schon jetzt in Griechenland als „Sieger“ feiern lässt. Er meint, er habe einen Kampf gewonnen, aber nicht den „Krieg“. Gemeint ist von ihm der „Krieg“ gegen die Sparmaßnahmen. Es müssen aber noch die EU-Parlamente dem Kredit dann zustimmen. Baltikum als Blaupause für Griechenland Damit muss Tsipras wohl für 4 Monate das zunächst vorgesehene soziale Reformprogramm wie Rentenerhöhungen begraben und sich an die Bedingungen der EU halten. Dies fordern auch die Finanzminister aus Portugal und den baltischen Ländern ein, wo die Reformprogramme zu einem Erfolg wurden. Die baltischen Länder wachsen jetzt beständig mit 2-3 Prozent und die Haushalte sind konsolidiert. Litauen führte sogar erst jüngst dieses Jahr den Euro neu ein und kann auch als Vorbild für Griechenland dienen. Vielleicht sollte sich Griechenland mal das Baltikum als Blaupause nehmen, um eigene Reformprogramme zu machen. Es geht nicht ohne eine interne Abwertung, Disziplin und einer harten Rosskur. Wichtig wäre es aber auch, dass es in den nächsten 4 Monaten gelingt, eine effiziente Steuerbehörde aufzubauen. Es werden immer noch in der Schweiz über 200 Mrd. € von reichen Griechen geparkt, die aber auch in Deutschland und England jetzt fleißig Immobilien kaufen, um das Geld rein zu waschen. Konkursverschleppung geht in Griechenland weiter Nach Prof. Hans-Werner Sinn, dem Präsidenten des deutschen IFO-Instituts, also des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V., handelt es sich in den Fall Griechenland um eine klare „Konkursverschleppung“, falls die EU weiterhin gutes Geld schlechtem Finanzgebaren hinterherwirft. Bisher haben sich die Schulden Griechenlands bei der Zentralbank verfünffacht und dennoch sei die Arbeitslosenquote in Griechenland genauso hoch wie zuvor. Die soziale Verelendung der unteren Bevölkerungsschichten nahm sogar zu. Es entstanden immer mehr Suppenküchen für Hilfsbedürftige. Das meiste Geld diente aber auch der Bankenrettung. Insofern ist die Bezeichnung “Hilfe für Griechenland“ falsch, denn allein mit Krediten kann einem Land nicht geholfen werden. Im Gegenteil: Durch Kredite kann man ein Land immer mehr peinigen und in die Not bringen, bis es dann zum Schluss zu einem Schuldenschnitt kommen muss. Die Europäischen Zentralbank (EZB) plant Grexit ein Dieser scheint in Zukunft auch für Griechenland unausweichlich. Die europäische Zentralbank bereitet den „Grexit“ in einem Planspiel schon vor. Der Schrecken vor einem „Grexit“ ist nicht mehr so groß wie vor 2 Jahren. Es kann aber auch zu unkalkulierbaren Dominoeffekten kommen, zumal wenn die Probleme in dem zweiten Problemland Griechenland eskalieren sollten. Der US-Ökonom Paul Krugman glaubt daran, dass mit dem Grexit auch das Ende des Euros nicht nah sei. Die nächsten Ausstiegskanditen sind dann Italien, Spanien und Portugal. Er macht vor allem Deutschlands Sparpolitik für die Misere in Südosteuropa verantwortlich. Richtige Hilfen zur Selbsthilfe anstelle von „Kredithilfen“ Wichtiger als „Kredithilfen“ sind jetzt meines Erachtens echte Hilfe zur Selbsthilfe, also die aktive Ausbildung und Begleitung von Finanzbeamten bei der Steuerfahndung, also echte Investitionen nach Griechenland durch einen europäischen Investitionspool, also Entschlackung des Beamtenapparates, aber gleichzeitig neue Ausbildungsprogramme für die entlassenen Beamten, also mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt, also Anstellung von frei geworden griechischen Fachkräfte auch in Europa, also mehr Beteiligungskapital und auch mehr Risikokapital (Venture Capital) nach Griechenland. Es sollte auch eine große Investoren-Konferenz in Athen stattfinden, um mehr Kapital aus dem Ausland anzulocken, wobei Steuerbefreiung hier kein Tabu sein sollte, wenn dadurch Arbeitsplätze geschaffen werden. Grexit als Schocktherapie besser als „the never end story“ Alles das geschah in den letzten Jahren trotz oder gerade wegen der „Kredithilfen“ der „Troika“ aber nicht hinreichend. Ein reines Sozialprogramm wie es Tsipras vorsieht, wird zwar soziale Härten mildern, aber Griechenland nicht entscheidend nach vorne bringen. Ein Grexit könnte eine heilsame Schocktherapie für Griechenland werden und vielleicht auch für Europa. So aber werden die Probleme nur in die Zukunft verschoben und es wird weiter von der EU „aktive Konkursverschleppung“ betrieben. Ukraine bleibt ein Sorgenkind Ein weiteres Sorgenkind in Europa wird die Ukraine bleiben. Die Ukraine feierte am 20. Februar ihre „100 himmlischen Helden“, wie sie die 100 Maidan-Toten selbst nennen, also die 100 Tote, die bei der Revolution am 20. Februar 2014 durch Heckenschützen umkamen. Es ist ein Skandal, dass es noch immer nicht aufgeklärt ist, wer für die 100 Toten verantwortlich ist. Es ist auch ein Skandal, dass immer noch nicht aufgeklärt ist, wer für die Toten beim Brand in Odessa aufkamen bzw. dass die Angeklagten noch nicht verurteilt wurden. Es ist auch ein Skandal, dass immer noch nicht aufgeklärt is, wer die MH17 abgeschossen hat. Dies lässt viele Fragen für den Rechtsstaat Ukraine offen. Ist Russland an allem schuld? Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko gibt Russland die Schuld für die Toten auf dem Maidan. Poroschenko gibt auch Russland die Schuld, dass der Waffenstillstand gebrochen wurde. Er und der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko fordern jetzt harte Sanktionen gegen Russland. Das ukrainische Militär erlitt vergangene Woche eine klare Niederlage beim Kampf um Debalzewe. Damit wurde aber auch der vereinbarte Waffenstillstand gebrochen. Sowohl in Debalzewe als auch in Donetsk sprechen immer noch die Waffen, sogar die Artillerie, also schwere Militärwaffen, die jetzt eigentlich nach der Minsker Vereinbarung abgezogen werden sollen. Gefährlich sind hier vor allem die ukrainischen Freiwilligen-Bataillone, einige davon rechtsextrem, die nur nach einer „militärischen Lösung“ suchen. Ukraine stoppt Gasversorgung in den Donbas Die ukrainische Regierung stoppte die Gas-Versorgung in den Donbas, nachdem die Kleinstadt Debalzewe verloren ging. Gazprom übernahm die Gasversorgung in den Donbas. Damit ist die Zweiteilung energiepolitisch schon vollzogen. Es wird Zeit, dass endlich nun auch politisch über eine Föderation nicht nur gesprochen wird, sondern dass auch die politischen Prozesse dafür eingeleitet werden. Zudem sollten auch direkte Gespräche mit den Separatisten stattfinden, denn militärisch ist das Problem nicht zu lösen. Was bleibt ist das Problem der Grenzziehung, auch im Fall der Föderation. Um die Ausweitung der Grenzen wird jetzt noch gekämpft. Immerhin begannen beide Parteien mit dem Austausch von Kriegsgefangenen als gute Geste. Wird nun nach Debalzewe auch Mariopol angegriffen? Angeblich sind am Freitag auch 20 russische Panzer über die ukrainische Grenze gekommen. Es wird nun auch ein Angriff auf Mariopol erwartet. Wenn dies geschieht, werden die USA wahrscheinlich auch Waffen in die Ukraine schicken und auch ukrainischen Militär durch eigenes Militär „vor Ort“ in der Ukraine ausbilden, was zu einer weiteren Eskalation und direkten Konfrontation mit Russland führen könnte. Oder wird für Mariopol jetzt gar eine False Flag-Attacke, also eine verdeckte Geheimaktion des Geheimdienstes geplant, um wieder Russland als schuldigen ausfindig zu machen? Oft gibt es nur Beschuldigungen, aber keine klaren Beweise, dass Russland aktiv eingreift. Aus sowas kann dann sogar ein Weltkrieg entstehen. Merkel und Hollande beharren auf der Einhaltung der Minsker Vereinbarung Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Francois Hollande pochen weiter darauf, dass das Minsker Abkommen eingehalten wird. Am Dienstag kommen die Außenminister aus Deutschland, Frankreich der Ukraine und Russland wieder zusammen, um zu beraten, wie man die Minsker Vereinbarung jetzt umsetzen kann. Viele Experten halten das Minsker Abkommen aber schon jetzt für gescheitert. Droht ein Öl-Embargo der EU für Russland? Die von Poroschenko geforderte europäische „Friedenstruppe“ wurde von der EU abgelehnt. Es ist aber wenig verständlich, warum die Vereinten Nationen (UN) bzw. der UN-Sicherheitsrat nicht Blauhelme an die ukrainische Grenze schickt, um diese zu überwachen. Falls es zu weiteren Gefechten kommen sollte, werden wohl auch verschärfte Sanktionen gegen Russland folgen, was der amerikanische Außenminister John Kerry jüngst in der Ukraine auch vorschlug. Möglich wäre ein Embargo auf Ölimporte für russisches Öl, den die EU beschließt. Dies hatte Roland Götz von der Berliner Stiftung für Wissenschaft und Technik schon im November 2014 vorgeschlagen. Tusk kündigt neue Sanktionen an Der amtierende EU-Ratspräsident Donald Tusk aus Polen kündigte neue Sanktionen gegen Russland an. Anders als die meisten EU-Vertreter ist Tusk auch für den Einsatz einer Europa-Polizei in der Ukraine. Dies wurde von der EU-Kommission aber abgelehnt. Ukraine bleibt wirtschaftlich im Tal der Tränen Die Ukraine selbst muss jetzt weiter durch das Tal der Tränen gehen. Nach den Vorgaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) werden die Strompreise jetzt um 40 Prozent erhöht. Schon jetzt beträgt die Inflationsrate in der Ukraine 25 Prozent. Die Folgekosten der blutigen Revolution vom Februar 2014 werden immer größer und auch die sozialen Härten für die ukrainische Bevölkerung. Neben Griechenland hängt auch die Ukraine am Tropf des IWF bzw. der EU. Ohne die neuen Milliarden-Krediten des IWF und der EU wäre der Staatsbankrott der Ukraine vorprogrammiert. DAX auf Allzeit-Hoch Die Weltbörsen behandeln die Problemländer Griechenland und Ukraine immer noch als non-event bzw. als „abgehakt“, was sie aber nicht sind. Es kann gut sein, dass die Anleger hier zu optimistisch und auch realitätsfern sind. Was für die Anleger mehr zählt, ist die anhaltende Nullzins-Politik der Notenbanken. Der deutschen Aktienindex (DAX) erreichte am 20. Februar sogar ein neues Allzeit-Hoch mit 11.120 Indexpunkten (+1,12 Prozent) und der amerikanische Aktienindex Dow Jones Industrial Index erreichte ebenfalls ein neues Allzeit-Hoch mit 18.140 Indexpunkten (+0,86 Prozent). Auch der europäische Aktienindex EuroStoxx blieb nahe dem neuen Jahres-Hoch bei 3490 Indexpunkten sehr stabil. RTS-Index Top-Performer der Welt Sogar der russische Aktienindex („Russian Trading Index“, kurz: RTS-Index) stieg am Freitag leicht um 0,43 Prozent auf 910 Indexpunkte, was ein Plus von 15,15 Prozent seit Jahresbeginn bedeutet. Damit konnte die Moskauer Börse den deutschen Aktienmarkt outperformen. Die Moskauer Börse zählt weiterhin in diesem Jahr zu den Top-Performern der Welt, was mich nicht überrascht. Der Euro fiel erneut zum Rubel um 0,73 Prozent – auf 70,2 EUR/RUB, der Brentölpreis stabilisierte sich bei 60 USD/Barrel, der Ölpreis für die Marke „West Texas Intermediate“, kurz WTI-Ölpreis, gab aber um 2,78 Prozent auf 50,72 USD/Barrel nach. Der auf Rubel basierende Index der Moskauer Börse, auch MICEX-Index genannt, fiel hingegen um 0,27 Prozent auf 1729 Indexpunkte, was immer noch ein Plus von 28,37 Prozent seit Jahresbeginn bedeutet. Stark im Kurs erholen konnten sich neben dem Versorger RusHydro mit +12 Prozent auch die VTB Bank mit +4,21 Prozent und der Ölwert Tatneft mit + 3,8 Prozent auf 30,1 €. Gazprom gab hingegen um 0,88 Prozent auf 4,55 € nach. An der Moskauer Börse gibt es eine ganze Reihe von attraktiven Turnaround-Chancen auch im Stahlsektor. Schauen Sie sich jetzt das neue Video von Andreas Männicke vom 21. Februar 2015 in EastStockTV, Folge 56 über die das Thema: „Tickende Zeitbomben in Griechenland und der Ukraine entschärft?“, mit den neuen Aussichten für die Weltbörsen und für Russland, den Rubel und die Moskauer Börse unter www.eaststock.de, dort unter "Interviews" an" oder direkt bei www.youtube.com. TV- und Radio-Hinweise: Andreas Männicke wurde am 12. Februar 2015 von Anita Schneider im DAF über das Minsker Abkommen und die Aussichten für die Moskauer Börse befragt. Andreas Männicke wurde am 16. Februar 2015 von Börsenradio-Networks über die Ukraine und Russland befragt. Dabei wurden einige russische Aktien als besonders aussichtsreich eingestuft. Sie können sich diese Video jetzt unter www.eaststock.de, dort unter der Rubrik „Interviews“ runterladen. Seminar-Hinweis: Das nächste ESI-Ostbörsen-Seminar „Go East – In der Krise liegt die Chance“ wird am 27. Mai 2015 um 17.00 Uhr in Frankfurt/M mit einem Russland/Ukraine-Special stattfinden. Info und Anmeldung unter www.eaststock.de, dort unter Interviews oder telefonisch unter 0040/6570883. Erst informieren, dann investieren Russland steht vor dem Turn-around. Die preiswertesten Aktienmärkte kommen aus Osteuropa. Die Aktienmärkte aus Serbien und Slowenien zählten im letzten Jahr mit einem Plus von jeweils 18 Prozent in 2014 zu den Top-Performern auf der Welt. Nun ist die Moskauer Börse der Top-Performer mit einem Plus von 15 Prozent. Aber auch die baltischen Börsen stiegen schon über 10 Prozent seit Jahresbeginn. Informieren Sie sich jetzt ausführlich über die Hintergründe der Ukraine/Russland-Krise, aber auch das zukünftige Erholungspotential der unterbewerteten Aktien aus Osteuropa. Bestellen Sie jetzt auch ein Probe-Abo (3 Ausgaben per Email für nur 15 €) des monatlich erscheinenden Börsenbriefs EAST STOCK TRENDS (EST) mit einem weiteren Ukraine/Russland-Special mit vielen Hintergrund-Informationen und neuen Anlage-Vorschlägen wie mit der "Aktie des Monats“ und lukrativen Zertifikaten unter www.eaststock.de, dort unter Börsenbrief. Die vorletzte „Aktie des Monats“ RuSal stieg nach der Empfehlung im EST schon um über 50 Prozent und die letzte Aktie des Monats Surgut Vz um über 50 Prozent. Im neuen EAST STOCK TRENDS wurde ein Rubelverlierer und ein Rubelgewinner vorgestellt. Wie heißt es so schön: erst informieren und dann investieren! Diskutieren Sie jetzt auch mit Herrn Männicke interaktiv unter http://go.guidants.com/de#c/Andreas_Maennicke. Bestellen Sie jetzt auch den kostenlosen Newsletter von Andreas Männicke unter www.andreas-maennicke.de. | ||
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