Alt 01.04.21, 16:29
Standard Infrastrukturpaket schiebt Börsen an
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit Kursgewinnen starten die US-Börsen in den letzten Handelstag vor dem Osterwochenende, nachdem Präsident Joe Biden am späten Mittwoch sein geplantes Infrastrukturpaket vorgestellt hat. Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,3 Prozent auf 33.073 Punkte. Der S&P-500 rückt um 0,7 Prozent vor und der technologielastige Nasdaq-Composite um 1,4 Prozent. Das bevorstehende lange Wochenende könnte die Anleger allerdings zur Zurückhaltung veranlassen. Am Karfreitag bleiben die US-Börsen geschlossen, der Handel wird am Montag wieder aufgenommen.

Bidens Maßnahmenpaket umfasst neben der Sanierung von Straßen und Brücken auch verstärkte Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie den Ausbau der Breitbandinfrastruktur. Besonders der letztgenannte Punkt dürfte dem Technologiesektor zugutekommen. Einen Wermutstropfen sehen Beobachter darin, dass die Maßnahmen mit Steuereinnahmen finanziert werden müssen, was die Anleger zunächst allerdings nicht sonderlich zu stören scheint angesichts der Aussicht auf eine Belebung der Wirtschaft.

Wie weit die Erholung vorangekommen ist, zeigen neue Konjunkturdaten: Die vorbörslich veröffentlichten Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche enttäuschten diesbezüglich, denn es wurden mehr Anträge gestellt als in der Vorwoche und auch mehr als erwartet. Nach der Startglocke folgen die März-Einkaufsmanagerindizes von Markit und ISM für das verarbeitende Gewerbe sowie die Bauausgaben aus dem Februar.

Zukaufpläne von Micron und Western Digital positiv gesehen

Im Technologiesektor stehen Micron (+5,3%) und Western Digital (+6,8%) mit angeblichen Übernahmeplänen im Blick. Jeder der beiden Chiphersteller erwäge ein Übernahmegebot für die japanische Kioxia Holdings (ehemals Toshiba Memory), berichten informierte Personen. Als möglicher Kaufpreis werden 30 Milliarden Dollar genannt, die aber nach Meinung von Beobachtern gut investiert wären, weil Größe in der kapitalintensiven Branche von Bedeutung sei. Micron hat zudem überraschend gute Zahlen und einen optimistischen Ausblick veröffentlicht.

Johnson & Johnson (J&J) fallen um 0,6 Prozent. Wegen Qualitätsmängeln müssen Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs des Unternehmens entsorgt werden. J&J versicherte aber, die Produktionsziele in den USA in den kommenden Monaten einhalten zu können.

Am Devisenmarkt gibt der Dollarindex um 0,3 Prozent nach. Während sich die Stimmen mehren, die den jüngsten Höhenflug des US-Dollar als passend betrachten, machen Analysten beim Euro Potenzial aus. Die Gemeinschaftswährung könnte insbesondere zum Pfund Sterling zulegen. Die Experten von Activtrades begründen diese Sicht mit der Annahme eines substanziellen Zuwachses bei der Impfstofflieferung im zweiten Quartal in die Eurozone. Die Euro-Schwäche in der ersten Periode sei im Wesentlichen Ergebnis der Sorgen über die schleppende Impfkampagne gewesen. In den USA und auch in Großbritannien sei diese viel erfolgreicher verlaufen. Doch dies könnte sich nun ändern, urteilt Activtrades-Analyst Ricardo Evangelista.

Die Ölpreise ziehen kräftig an. Sie profitieren noch immer von dem am Vortag gemeldeten Rückgang der US-Ölvorräte, aber auch vom etwas nachgebenden Dollar. Ansonsten blicken die Akteure auf die Opec+-Konferenz am Donnerstag, auf der eine Verlängerung der aktuell geltenden Fördermengenbegrenzungen erörtert werden dürfte.

Am Anleihemarkt entfernen sich die Renditen weiter nach unten von ihrem 14-Monatshoch, das sie am Dienstag bei über 1,77 Prozent gesehen hatten. Es gibt allerdings Befürchtungen, dass das Infrastrukturprogramm eine Überhitzung der Wirtschaft zur Folge haben könnte, wie Charalambos Pissouros von JFD Group anmerkt. Sollte es dazu kommen, dürften die Anleiherenditen steigen, was wiederum die Aktienmärkte belasten würde.

Die sinkenden Anleiherenditen in Verbindung mit dem etwas schwächeren Dollar geben dem Goldpreis Auftrieb.

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April 01, 2021 09:43 ET (13:43 GMT)

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