Alt 22.08.11, 15:40
Standard Aktien Tokio schließen mit Konjunktursorgen schwächer
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TOKIO (Dow Jones) - Nach einem volatilen Handelsverlauf ist die Börse in Tokio am Montag schwächer aus dem Handel gegangen. Während Spekulationen über eine Intervention der japanischen Regierung am Devisenmarkt zeitweise stützten, hätten im späten Handel erneut die Sorgen über eine Abschwächung der Weltkonjunktur überwogen, hieß es. Der Nikkei schloss mit einem Abschlag von 1% bzw 91 Punkten bei 8.628, während der breiter aufgestellte Topix 1,2% bzw 9 Punkte auf 743 einbüßte.

Nachdem der Yen am Freitag mit 75,95 JPY zum US-Dollar ein Rekordhoch markiert hatte, erneuerte Japans Finanzminister Noda seine Warnungen vor einem weiteren Anstieg der Währung. "Ich bin besorgt, dass sich die jüngsten einseitigen Kursbewegungen des Yen verstärkt haben", sagte der Minister. "Wir schließen keinen Schritt aus und werden, falls nötig, entschiedene Schritte unternehmen." Am Markt seien diese Aussagen als Hinweis auf weitere Interventionen der Regierung am Devisenmarkt gewertet worden, so Händler.

Hoffnungen auf eine geldpolitische Aktion der USA im späteren Wochenverlauf hätten unterdessen für Leereindeckungen bei einigen überverkauften Werten gesorgt, fügte ein Analyst mit Blick auf das US-Notenbanktreffen in Jackson Hole am Freitag hinzu. Viele Marktteilnehmer hofften darauf, dass Notenbank-Gouverneur Bernanke dabei eine dritte Runde quantitativer Lockerungen ankündigen werde. "Vor allem an den US-Märkten dürfte es im Vorfeld des Treffens zu weiteren Kursverlusten kommen", erwartete unterdessen ein Analyst von Okasan Securities. Dadurch dürften die Notenbanker stärker unter Zugzwang geraten, so der Experte.

Automobilwerte und andere Exporttitel standen angesichts der unsicheren globalen Konjunkturaussichten und des festen Yen weiter unter Druck. Toyota Motor und Honda Motor verloren jeweils 2,5% auf 2.700 JPY bzw 2.342 JPY. Fanuc fielen um 4,1% auf 11.650 JPY und Sony um 1% auf 1.578 JPY.

Belastet von sinkenden Ölpreisen gaben zudem Ölwerte wie Inpex (-3,9% auf 456.500 JPY) deutlich nach. Nachdem sich ein Ende des Gaddafi-Regimes in Libyen angedeutet habe, werde mit einer baldigen Wiederaufnahme der libyschen Ölproduktion und damit einer Ausweitung der Angebotsmenge am Weltmarkt gerechnet, hieß es.

Fast Retailing hielten sich mit einem Abschlag von 0,3% auf 14.700 unterdessen vergleichsweise gut. Die starke Ausrichtung des Unternehmens auf den japanischen Heimatmarkt sei angesichts der derzeitigen Marktbedingungen attraktiv, so Händler. Auch defensive Werte aus dem Versorgersektor sowie Aktien von Immobilienunternehmen konnten sich vor diesem Hintergrund gegen den allgemeinen Abwärtstrend behauptet. Kansai Electric Power zogen um 2,9% auf 1.371 JPY an, während Mitsui Fudosan 0,2% leichter bei 1.179 JPY aus dem Handel gingen.

DJG/DJN/kko

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