FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt notiert am Donnerstagmittag um den Vortagesschluss. Der DAX steigt gegen 12.35 Uhr MESZ um einen auf 7.295 Punkte. Händler sprechen von einem ruhigen Handel nach dem Kurssprung am Vortag. Nach der Zustimmung zum Sparpaket durch das griechische Parlament sei eine ruhigere Gangart eingekehrt. "Kurzfristig ist die entscheidende Frage, ob der DAX den Sprung über 7.320 Punkte schafft", sagt ein Teilnehmer. Auf diesem Niveau überwiege seit Ende Mai das Angebot. Im Tagesverlauf ist es bisher nicht gelungen, nachhaltig über diese Marke zu steigen. Die 38-Tage-Linie bei 7.214 Punkten bietet dem DAX technische Unterstützung.

Am Nachmittag steht der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago für Juni an. Hier wird ein Stand von 53 nach zuvor 56,6 erwartet. Zudem werden die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. Hier wird mit einem Rückgang um 8.000 Stellen gerechnet.

Gefragt sind die Banken und Versicherungswerte. Sie profitieren damit weiterhin von der vorübergehenden Entspannung der griechischen Schuldenkrise. Munich Re klettern um 1,3% auf 104,95 EUR und Hannover Rück um 3,2% auf 35,62 EUR.

Zurückgehalten im Drang nach oben wird der DAX von den Automobilwerten. "BMW und VW sind gestern auf neue Rekordstände gestiegen, da scheint erstmal eine Konsolidierung angesagt zu sein", vermutet ein Händler. BMW verlieren 2,2% auf 67,37 EUR, VW sinken um 1,3% auf 140,90 EUR.

Bei MAN ist um Mitternacht die Frist für das Andienen von MAN-Aktien an VW ausgelaufen. Der Angebotspreis der Wolfsburger beläuft sich auf 95 EUR für die Stämme und 59,90 EUR für die Vorzüge. "Die tendenzielle Unterstützung für den MAN-Kurs fällt damit weg", sagt ein Händler. Die Aktie büßt 1,2% auf 91,45 EUR ein.

Kein größerer Einfluss auf die Aktie der Deutschen Börse geht vom Scheitern der Fusion der Börsen von London und Toronto aus. "Die Bank of Canada und die kanadische Politik hat jüngst klar gemacht, dass sie von diesem Schritt nicht viel hält und das Angebot der kanadischen Maple Group favorisiert", sagt ein Marktbeobachter. Deutsche Börse legen um 0,6% auf 52,42 EUR zu.

Im MDAX verbuchen die Maschinenbauer zum Teil Gewinne. Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau hat im Mai weitere Zuwächse verzeichnet. Wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte, lag das Volumen der neuen Aufträge real 21% über dem Niveau des Vorjahres. Dabei stieg das Inlandsgeschäft um 19% und das Auslandsgeschäft um 21%. Im April war das Gesamtvolumen der eingehenden Aufträge im Jahresvergleich um 22% gestiegen.

GEA klettern um 3,9% auf 24,81 EUR. In den Monaten Januar bis Mai haben sich die Ordereingänge um 26% gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöht, wie das Unternehmen mitteilte. Ohne die Ende 2010 akquirierte Convenience Food Systems liege das Auftragsplus bei 22%. Gildemeister erholen sich um weitere 2,5% auf 14,43 EUR.

Auch Praktiker sind mit plus 3,5% auf 5,88 EUR gesucht. "Das starke Baumarktgeschäft von Hornbach dürfte Erwartungen schüren, dass auch Praktiker im Frühjahr gut abgeschnitten hat", sagt ein Händler. Hornbach hat von März bis Ende Mai flächen- und währungsbereinigt den Umsatz um 7,7% gesteigert. Vor allem in Deutschland sei die Entwicklung beeindruckend, meint ein Analyst. Hier seien signifikante Marktanteile gewonnen worden. "Das gute Wetter im April und Mai hat die Kunden in die Gartenmärkte getrieben", analysiert ein Händler. Hornbach rücken um 6,4% auf 113,80 EUR vor.

Phoenix Solar verlieren 3,9% auf 17,00 EUR, nachdem die Deutsche Bank das Papier auf "Verkaufen" gesenkt hat. Dagegen empfiehlt das Frankfurter Institut SMA Solar zum Kauf, was dem Wert zu 2% Gewinn auf 76,07 EUR verhilft.

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