Alt 22.10.11, 02:16
Standard Wall Street schließt mit Hoffnung auf EU-Gipfel deutlich im Plus
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Euphorie der europäischen Aktienmärkte vor den anstehenden EU-Gipfeln hinsichtlich einer dauerhaften Lösung im Schuldendrama hat am Freitag auch die Wall Street erfasst. Händler machten für die deutlichen Aufschläge aber auch den Verfallstermin an den Optionsbörsen verantwortlich. Dieser sorgte für steigende Aktienkursgewinne. Angesichts auslaufender Kauf- und Verkaufsoptionen versuchten Investoren, die Kurse am Kassamarkt in die für ihre Positionierung günstige Richtung zu bewegen.

Der Dow-Jones-Index (DJIA) gewann 2,3% oder 267 Punkte auf 11.809. Damit schloss der Index die vierte Woche in Folge im Plus - die längste Gewinnperiode seit Januar. Der S&P-500-Index stieg um 1,9% bzw 23 Zähler auf 1.238 und durchbrach damit den Widerstand bei 1.230 Punkten. An dieser Hürde war er in den vergangenen Wochen wiederholt gescheitert. Der Nasdaq-Composite-Index rückte um 1,5% oder 39 Stellen auf 2.638 vor. Umgesetzt wurden 1,19 (Donnerstag: 0,96) Mrd Aktien. Auf 2.653 (1.822) Tagesgewinner kamen 407 (1.191) -verlierer, während 67 (100) Titel unverändert schlossen.

Laut Händlern blieben Anleger wie schon an den Vortagen auf die Ereignisse in Europa fixiert. Da es am Berichtstag keine US-Konjunkturdaten gegeben und das Wochenende mit den verschiedenen Treffen auf EU-Ebene vor der Tür gestanden habe, habe dies umso mehr gegolten. Zwar sei nicht vor Mittwoch mit Entscheidungen zum Euro-Rettungsfonds EFSF zu rechnen, allerdings könnte bereits am Samstag ein Plan zur Rekapitalisierung der Banken verabschiedet werden, wenn die EU-Finanzminister zusammentreffen, hieß es im Handel. Zudem gab die Euro-Gruppe die nächste Hilfstranche für Griechenland frei.

"Wir haben in der letzten Zeit eine Rally nach der anderen erlebt, die alle mit irgendwelchen Rettungsplänen erklärt wurden. Daher wundere ich mich schon, dass der Markt so heftig anzieht, nur weil nun endlich alles voranzukommen scheint. Es könnte darauf hinauslaufen, dass auf die Spekulationen hin gekauft und mit den Fakten dann verkauft wird", sagte Marktstratege Bruce Bittles von Robert W. Baird & Co. "Diese Rally lässt sich mit Eindeckungen von Leerpositionen vor dem EU-Gipfel am Wochenende erklären. Manch ein Anleger denkt sich, vielleicht ziehen die Europäer das Ding am Ende wirklich durch", so der Erklärungsversuch von Michael Shea, Managing Partner bei Direct Access Partners.

Trotz des übergeordneten Themenkomplexes machte aber auch weiterhin die Berichtsperiode Kurse: General Electric traf mit dem Gewinn im dritten Quartal die Konsensschätzung von Analysten punktgenau. Allerdings enttäuschte die Marge. Die Aktie des Mischkonzerns fiel daraufhin um 1,9% auf 16,31 USD, womit sie einen von nur zwei Verlierern im DJIA stellte. Die zweite Aktie im Minus war Bank of America mit einem Abschlag von 0,2% auf 6,46 USD. Derweil überbot McDonald's die Gewinnkonsensprognose leicht. Die Schnellrestaurantkette hat im dritten Quartal von einer steigenden Nachfrage sowohl nach klassischen Menüs als auch nach neuen Produkten profitiert. Die Aktie stieg um 3,7% auf 92,32 USD.

Verizon Communications verteuerten sich nach Vorlage von Quartalszahlen um 0,9% auf 37,42 USD. Vor Sonderposten verdiente der Telekommunikationskonzern je Aktie einen Cent mehr als von Analysten erwartet. Der Umsatz erhöhte sich um 5,4%. Air Products fielen um 0,4% auf 82,74 USD. Der Hersteller von Industriegasen prognostizierte für das erste Quartal des kommenden Geschäftsjahres 2011/2012 einen sinkenden Gewinn, der zudem unter den Erwartungen von Analysten lag. Honeywell kletterten um 5,8% auf 51,28 USD, nachdem der Mischkonzern seine Zielsetzung fürs Gesamtjahr angehoben hatte.

Im Technologiesektor waren Seagate mit einem Sprung um 27,9% auf 15,42 USD auffällig, nachdem Analysten den Hersteller von Laufwerken als einen Profiteur der Flut in Thailand ausgemacht hatten. Wettbewerber Western Digital ist von der Naturkatastrophe massiv betroffen. Nach Vorlage von Drittquartalszahlen über Markterwartung verteuerten sich SanDisk um 9,4% auf 49,76 USD, Altera zogen um 12,2% auf 37,05 USD an.

DJG/DJN/flf

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