NEW YORK (Dow Jones) - Die Kurse an Wall Street haben am Donnerstag nach einem äußerst volatilen Verlauf uneinheitlich geschlossen. Laut Händlern lag das Hauptaugenmerk auf den Nachrichten aus Europa im Vorfeld des EU-Schuldengipfels. Der Dow-Jones-Index (DJIA) stieg um 0,3% oder 37 Punkte auf 11.542. Der S&P-500-Index gewann 0,5% bzw 6 Zähler auf 1.215 und der Nasdaq-Composite-Index gab 0,2% oder 5 Stellen auf 2.599 ab. Umgesetzt wurden 0,96 (Mittwoch: 0,96) Mrd Aktien. Auf 1.822 (834) Tagesgewinner kamen 1.191 (2.215) -verlierer, während 100 (77) Titel unverändert schlossen.

Die US-Aktien vollzogen im späten Geschäft eine breite Erholung, auch wenn nicht alle Indizes den Sprung in positive Gefilde schafften. Auslöser war die gemeinsame Erklärung von Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel über einen Rettungsplan, der bis Mittwoch verabschiedet werden soll. Für diesen Tag wurde ein zweiter EU-Gipfel anberaumt. Davor hatten Meldungen über eine mögliche Verschiebung des Gipfels die Kurse belastet.

"Die scharfen Bewegungen am Aktienmarkt zeigen den Mangel an Überzeugung unter Anlegern. Die meisten Investoren kennen sich damit aus, Unternehmen, Branchen und die Konjunktur zu bewerten. Aber die Politik gehört nicht dazu. Aber genau die gibt die Richtung derzeit vor", erläuterte Portfolioverwalter Gary Flam von Bel Air Investment Advisors die volatile Sitzung.

Beflügelt wurde der Markt aber auch von einem überraschend positiv ausgefallenen Philadelphia-Fed-Index. Die Wirtschaftsaktivität im Distrikt der Federal Reserve Bank of Philadelphia ist im Oktober unerwartet gestiegen. Der von ihr berechnete Diffusionsindex für die allgemeine Wirtschaftstätigkeit stieg auf plus 8,7, befragte Volkswirte hatten einen Indexstand von minus 10,0 erwartet, nachdem der Index im Vormonat bei minus 17,5 gelegen hatte. Händler bemängelten allerdings die schwache Beschäftigungskomponente, die zu den Aussagen der US-Notenbank vom Vorabend passte. Letztlich habe aber der positive Eindruck überwogen, hieß es im Handel. Die übrigen Konjunkturdaten des Berichtstages spielten nur eine untergeordnete Rolle.

Mit den zum Sitzungsende hin doch beruhigenden Schlagzeilen aus Europa kletterten die Bankentitel im DJIA an die Spitze: J.P. Morgan gewannen 2,7% auf 33,13 USD und Bank of America 1,1% auf 6,47 USD. Alcoa legten um 1,8% auf 9,95 USD zu. Am unteren Ende des Kurszettels standen Technologiewerte. Intel und Hewlett & Packard gaben 2,6% auf 23,61 USD bzw 1% auf 24,74 USD ab. Neben den übergeordneten Themen machte aber auch die voranschreitende Berichtssaison Kurse:

eBay verloren 3,1% auf 32,15 USD. Das virtuelle Auktionshaus hat im dritten Quartal vor allem dank des starken Wachstums beim Bezahldienstleister PayPal mehr verdient. Marktteilnehmer reagierten allerdings enttäuscht auf den Ausblick. AT&T gaben 0,3% auf 28,99 USD ab, obwohl der Telekommunikationsdienstleister die Erwartungen getroffen hat. Allerdings waren Gewinn und Umsatz stark rückläufig. American Express übertraf die Prognosen im dritten Quartal, die Aktie stieg um 0,1% auf 46,19 USD. Eli Lilly fielen nach Vorlage von Drittquartalszahlen um 0,2% auf 38,61 USD.

Philip Morris kletterten um 3,3% auf 68,19 USD. Im laufenden Jahr erwartet der Anbieter von Zigarettenmarken wie Marlboro, L&M und Chesterfield einen Gewinn je Aktie zwischen 4,75 und 4,80 USD. Bislang hatte der New Yorker Konzern das untere Ende der Spanne bei 4,70 USD angesetzt. Swift Transportation zogen um 13,5% auf 9,18 USD an, der Spediteur übertraf die Erwartungen in der dritten Periode. Polycom brachen dagegen um 25,2% auf 16,33 USD ein, nachdem der Anbieter von Videokonferenzen die Prognosen in der abgelaufenen Periode klar verfehlt hatte.

DJG/DJN/flf

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