FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Freitagmittag. Vor dem monatlichen US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag herrscht Zurückhaltung. Der DAX verliert gegen 12.55 Uhr 0,4% oder 24 auf 6.252 Punkte. Auch ein laut Händlern gelungener Start in die Saison der US-Quartalsberichte kann Investoren nicht zu Käufen animieren. Der US-Aluminiumkonzern Alcoa hat am Vorabend solide Umsätze gemeldet und eine steigende Nachfrage nach Aluminium prognostiziert.

Über das Wochen-Saldo der Aktienmärkte dürfte erst der offizielle Beschäftigungsbericht der US-Regierung für September entscheiden. Ein Händler sieht die Aktienmärkte hier in einer "Win-Win-Situation": "Enttäuscht die Beschäftigungsentwicklung, könnte der Markt eine neuerliche Geldmengenausweitung durch die Federal Reserve als unvermeidlich betrachten und mit Kursgewinnen reagieren", sagt der Börsianer. Übertreffe der Bericht hingegen die Erwartungen, könne der Markt neue Konjunkturhoffnung schöpfen und ebenfalls mit Kursgewinnen reagieren. Der DAX ist auf Tagessicht bei 6.210 Punkten unterstützt, bei 6.340 liegt ein Widerstand.

Ruhe herrscht dagegen mit Blick auf Unternehmensnachrichten. Gerüchte, die Deutsche Telekom könne ihre Prognose senken, haben die Aktie zwischenzeitlich unter Druck gebracht. Auch eine Bestätigung der Jahresprognose durch das Unternehmen kann die Aktie kaum vom Tief lösen. Aktuell notiert sie 1,1% tiefer bei 9,90 EUR.

MAN leiden deutlich unter einer Herabstufung durch die UBS und fallen um 2,8% auf 76,76 EUR. UBS hat die Aktie auf "Neutral" von "Kaufen" gesenkt. Die Citigroup hat zudem den europäischen Automobilsektor auf "Untergewichten" gesenkt. Die Reaktionen hierauf sind bislang verhalten: BMW geben 0,4% nach, Daimler 1,4%. VW steigen jedoch 0,5%.

Commerzbank springen um 2,8% auf 6,32 EUR an die DAX-Spitze. Hier stützt ein Bericht des "Handelsblatt", das Kreditinstitut habe seine für November geplante Kapitalerhöhung zunächst einmal abgeblasen. "Ich glaube, dass da schon einige mit Blick auf die Maßnahme 'short' gegangen waren, um sich hinterher mit den zugeteilten Stücken einzudecken", sagt ein Händler. Diese Spekulation sei nun geplatzt, Anleger müssten sich daher am Markt bedienen. Gleichzeitig hält er den Rückzieher der Commerzbank eher für ein Zeichen von Schwäche. "Nachdem die Deutsche Bank so richtig zugelangt hat, war das Feedback der Investoren wohl nicht besonders."

Douglas-Aktien verteuern sich um 1,5% auf 38,22 EUR, nachdem die Bank HSBC sie auf "Übergewichten" erhöht hat. Demag Cranes sind als potenzieller Übernahmekandidat weiter ein Kauf. Die Aktie des Kranherstellers gewinnt 2,4% auf 32,25 EUR.

Q-Cells legen 1% zu auf 3,62 EUR, nachdem sie zwischenzeitlich auf ein neues Allzeittief gefallen waren. Am Berichtstag endet der Handel mit den Bezugsrechten aus der Kapitalerhöhung. Bei der jüngst stark gestiegenen ADVA Optical nehmen Anleger Gewinne mit, die Aktie verbilligt sich um 3,5% auf 5,53 EUR.

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