Alt 07.10.10, 17:52
Standard XETRA-SCHLUSS/Kaum verändert - Auto-Rally hält DAX im Plus
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FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert ist der DAX am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Fehlende Anschlusskäufe und der Rutsch der US-Börsen in ein leichtes Minus brachten den DAX nach deutlichem Plus wieder auf Vortagsniveau zurück. Die lange erwarteten Aussagen von Europäischer Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE) brachten wenig Impulse für den Aktienmarkt. Beide Zentralbanken beließen ihre Leitzinsen auf dem alten Niveau. Der DAX legte nur dank sehr fester Auto-Werte um 0,1% oder 6 auf 6.276 Punkte zu. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 93,4 (Vortag: 105,8) Mio Aktien im Wert von rund 3,05 (Vortag: 3,58) Mrd EUR.

Deutlichere Reaktionen auf die Zentralbanken gab es nur am Devisenmarkt, nachdem die BoE nicht wie erwartet ihre Liquiditätspolitik weiter ausdehnte. Auch von der EZB gab es keine Zeichen für weiteres "Quantitative Easing". Das Pfund legte darauf gegen die Haupthandelswährungen zu. Auch der Euro tendierte stärker und übersprang zum Dollar kurzzeitig die 1,40-USD-Marke.

Positiv auf den DAX wirkten die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe. Diese kamen um 11.000 zurück, nachdem ein leichter Anstieg um 2.000 Anträge erwartet wurde. "Wir bekommen ständig unterschiedliche Signale vom US-Arbeitsmarkt", so ein Händler mit Verweis auf die gute Job-Komponente des ISM-Index und den schlechten ADP-Bericht. Der offizielle US-Arbeitsmarktbericht am Freitag werde damit umso wichtiger. Aus technischer Sicht sei der DAX bei 6.204 Punkten unterstützt. Nach oben bleibe unverändert 6.340 Punkte die zentrale Anlaufmarke.

HeidelbergCement führten mit einem Minus von 4,7% auf 35,40 EUR das Feld der Verlierer im DAX an. Händler berichteten hier, der irische Baukonzern CRH habe sich auf einer Broker-Konferenz negativ zur Entwicklung der Zementpreise geäußert. Zudem hatte die Rating-Agentur Fitch die Bewertung von CRH gesenkt und sich negativ zur Branche geäußert. Dies brachte europaweit die Zementhersteller unter Druck.

Kräftig im Plus zeigten sich hingegen die Autowerte. "Hier ist endlich der Verkaufsdruck der letzten Tage ausgelaufen", sagte ein Händler. Zudem gab es in Europa positive Nachrichten von Renault, die Appetit auf die gesamte Branche gemacht hätten. VW stiegen um 2,6% auf 87,13 EUR, Daimler um 2,6% auf 45,37 EUR und BMW um 1% auf 50 EUR glatt.

Zu den Gewinnern zählten auch Infineon, die nach positiven Analystenkommentaren um 1,5% auf 5,16 EUR zulegten. Morgan Stanley hat Infineon mit "Overweight" gestartet.

ThyssenKrupp stiegen um 1,8% auf 25,38 EUR. Societe Generale hatte das Kursziel auf 30 EUR erhöht und die "Kaufen"-Einstufung für die Aktie bestätigt. Die Analysten verwiesen auf positive Aussagen des CEO Schulz zum Geschäftsverlauf im "Handelsblatt". Auch adidas setzten ihre Gewinnstrecke fort und legten 2,2% zu auf 47,16 EUR.

In der zweiten Reihe des deutschen Aktienmarktes haussierten Demag Cranes zeitweise dank Übernahmespekulationen. Die Aktien schlossen 6,2% höher bei 31,49 EUR. Die "Financial Times Deutschland" berichtete, dass die finnische Konecranes Interesse an Demag geäußert hat. "Spekulationen in diese Richtung gab es schon gestern, was die Aktie gestützt hat", sagte ein Händler.

Douglas legten nur leicht zu um 0,7% auf 37,65 EUR, obwohl der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr über Erwartung lag. Entscheidend dürfte nach Ansicht von Analyst Peter Steiner von der BHF-Bank das anlaufende Weihnachtsgeschäft werden. "Wir erwarten das stärkste Weihnachtsgeschäft in Deutschland seit 2006", so Steiner. Hugo Boss stiegen um 1,7% auf 43,75 EUR. Die Aktie hatte am Vormittag ein neues Allzeithoch bei 44,30 EUR erreicht. "Die Hersteller von Luxusgütern sind en vogue", meinte ein Händler.

Klöckner&Co. verloren 1,7% auf 16,09 EUR. Die Aktie hatte nach den strategischen Aussagen des Unternehmens kontinuierlich nachgegeben. "Unter dem Strich muss man sagen, dass Klöckner zu vage geblieben ist und eher verunsichert", kritisierte ein Beobachter. Wincor Nixdorf legten um 1% zu auf 48,83 EUR. Der Vorstandsvorsitzende Eckard Heidloff sagte, Wincor habe seine Prognose für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr erfüllt.

DJG/mod/raz

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