Alt 06.10.10, 13:02
Standard XETRA-MITTAG/DAX weiter rauf - Konjunktur und Zinsen stützen
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FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ziehen die Kurse bis zum Mittwochmittag weiter an. Der DAX steigt gegen 13.00 Uhr um 0,8% oder 52 auf 6.268 Punkte. Nach der bereits festeren Eröffnung legt der DAX damit noch etwas zu. "Das große Bild favorisiert nach wie vor Investments im Nichtdollar-Raum", sagt ein Händler. Dies sei bereits in Asien erkennbar gewesen, wo vor allem ausländische Investoren Aktien gekauft hätten. Der Euro hat zum Dollar den höchsten Stand seit Anfang Februar markiert, und auch die Renten-Futures legen zu.

Positiv bewertet werden auch die neuen Zahlen zu den deutschen Industrieaufträgen im August, sie sind gegenüber Juli saisonbereinigt um 3,4% gestiegen und damit deutlich stärker als erwartet.

Gestützt wird die Stimmung nach wie vor auch von der Geldpolitik in Japan, nachdem die japanische Notenbank die Geldpolitik am Dienstag erneut gelockert hatte. An den Kreditmärkten geben die Risikoprämien auf Staats- und Unternehmensanleihen weiter nach, besonders bei hoch verzinsten Unternehmens-Bonds.

Nun wartet der Markt auf den ADP-Arbeitsmarktbericht. Die Konsensschätzung lautet auf einen Anstieg der Beschäftigung um 20.000 Stellen im September, nachdem im August noch 10.000 Stellen weniger gemeldet wurden.

Aus technischer Sicht sei der DAX nun wieder frei in Richtung der Widerstände bei 6.342 und 6.387 Punkten. Unterstützt sei der DAX um die Marke von 6.130 Punkten.

Bei den Einzelwerten ziehen ThyssenKrupp um 2,2% an auf 25,03 EUR. ThyssenKrupp wird nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2009/10 vor Steuern rund 1 Mrd EUR verdienen. "Beim Vorsteuerertrag geht es Richtung 1 Mrd EUR oder sogar ein Stück besser", sagte Ekkehard Schulz, Vorstandsvorsitzender der ThyssenKrupp AG, dem "Handelsblatt". Die Analysten der WGZ Bank stellen als ermutigend heraus, dass CEO Schulz für 2010/11 eine weitere Marktbelebung und deutliche Steigerungen bei Umsatz und Ergebnis erwarte. Auf Grund der überdurchschnittlich guten Ergebnisentwicklung dürfte die Aktie trotz der unsicheren Rohstoffpreisentwicklung ihre Erholung fortsetzen.

Deutsche Bank steigen um 1,9% auf 41,32 EUR und machen damit weitere Verluste aus der Phase der Kapitalerhöhung wett. Stärkster Gewinner sind Deutsche Post mit einem Plus von 3,3% auf 13,38 EUR. Händler meinen, in ganz Europa seien die Logistik-Werte besonders stark gefragt. Lufthansa ziehen mit einem Plus von 2,4% auf 14,07 EUR ebenfalls kräftig an.

VW erholen sich um 3,1% auf 86,58 EUR, nachdem sie in den vergangenen Tagen phasenweise stärker unter Druck gestanden hatten. Dagegen sehen Händler bei Daimler und BMW schon wieder Gewinnmitnahmen, BMW fallen um 0,9% auf 49,50 EUR und Daimler um 0,5% auf 44,47 EUR.

Wenig gefragt sind auch einige so genannte defensive oder vergleichsweise konjunkturunabhängiger Werte, hier fallen Fresenius Medical Care um 1,0% auf 44,51 EUR. Auch die Versorger stehen weiter unter Abgabedruck. E.ON, die seit Jahresstart um 27% nachgegeben haben, notieren leicht im Minus. RWE geben um 0,3% nach. Nach Einschätzung von Marktteilnehmern komme es bei RWE durch das Energiekonzept der Bundesregierung zu finanziellen Belastungen, auch die gesunkenen Strompreise dürften im nächsten Jahr die Gewinnentwicklung dämpfen.

In der zweiten Reihe geben ElringKlinger mit einer Kapitalerhöhung um 8,6% nach auf 21,88 EUR. Der MDAX zieht um 0,4% an und der TecDAX um 0,7%. Hier verlieren Q-Cells 5,2% auf 3,71 EUR. Damit hat sich die Erholung der Aktie nach der Bekanntgabe der Schuldenrefinanzierung als kurzzeitig erwiesen. Zwar komme die Restrukturierung des Unternehmens damit voran, die langfristigen Aussichten seien aber unklar aufgrund des schwierigen Marktumfelds, heißt es im Markt. Am Berichtstag hat Nomura das "Reduce"-Rating bestätigt. Der Bezugsrechtehandel für die neuen Aktien läuft noch bis zum 8. Oktober.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires,
+49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com
DJG/hru/thl/gei

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