Alt 05.10.10, 12:26
Standard XETRA-MITTAG/Wenig verändert - Versorger unter Druck
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FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt tendieren die Kurse am Dienstagmittag wenig verändert. Der DAX steht um 12.45 Uhr bei 6.134 Punkten und damit auf dem Schlussstand vom Montag. "Anleger warten bereits auf den ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe in den USA", sagt ein Händler. Von Dow Jones befragte Analysten rechnen mit einem leichten Anstieg auf 51,7 von 51,5 Punkten. Im Blick steht besonders die Beschäftigungskomponente, die zuletzt unter 50 gefallen war; dort ist die Grenze zwischen Aufbau und Abbau.

Thema ist laut Händlern auch die überraschende Leitzinssenkung der Bank of Japan (BoJ) und die Ankündigung weiterer Anleihe-Käufe. Die japanische Notenbank hat wider Erwarten den Leitzins von bisher 0,1% gesenkt, sie strebt nun einen Korridor von 0,0% bis 0,1% an. Gleichzeitig wiesen die Japaner allerdings auf ein nachlassendes Wirtschaftswachstum hin. Damit könnte der DAX schwankungsanfällig bleiben, heißt es.

Am Nachmittag rückt auch der "Financial Stability Report" des Internationalen Währungs-Fonds IWF in den Fokus. Möglicherweise könnten hier neue Abschreibungs-Erwartungen für Banken genannt werden. Im Vorfeld legen Deutsche Bank um 0,9% zu auf 39,91 EUR, Commerzbank notieren gut behauptet.

Technische Analysten sehen den DAX weiter unter Druck. Aufgrund der Kursdynamik und des Falls unter die Marke von 6.150 Punkten sei ein weiterer Kursrückgang um rund 100 Punkte möglich. Einen Widerstand sehen sie bei 6.340 Punkten.

Belastet wird der DAX von starken Verlusten bei E.ON und RWE. E.ON fallen um 2,1% auf 20,93 EUR, nachdem die Analysten von HSBC den Titel auf "Underweight" gesenkt haben. Für RWE haben sie das Kursziel auf 46 EUR gesenkt, RWE verlieren 1,7% auf 48,93 EUR.

K+S fallen um 0,3% auf 43,20 EUR, nach enttäuschenden Zahlen des Wettbewerbers Mosaic aus den USA. Zwar konnte Mosaic den Gewinn ihres ersten Geschäftsquartals fast verdreifachen, Analysten hatten dies jedoch erwartet. Der Gewinn je Aktie lag bei 0,67 USD und damit etwas unter der Konsens-Prognose von 0,71 USD. "Das zeigt entweder, dass der Absatz nicht mehr zu steigern ist oder die Kostenstruktur nicht weiter zu senken geht", sagt ein Händler. Beide Überlegungen würden auf K+S übertragen.

Auf der anderen Seite erholen sich Deutsche Börse um 1,5% auf 47,90 EUR. Auf Wochensicht war die Aktie von rund 51 auf 47 EUR abgerutscht. "Mittelfristig stützt die Aussicht, dass die verschärfte Regulation mehr Börsenumsatz erzwingt", sagt ein Händler. Vom Unternehmen selber habe es aber schon länger keine relevanten News mehr gegeben. Zudem hat die Credit Suisse das Kursziel auf 63 nach 70 EUR gesenkt.

Keine Nachrichten, aber eine ausgezeichnete technische Lage machen Händler für das Kursplus bei Bayer verantwortlich. Die Aktien legen gegen den unentschlossenen Markt um 1,2% zu auf 51,86 EUR. "Bayer wird seit Monaten von guten Nachrichten gestützt", sagt ein Händler mit Verweis auf die letzten Berichte zu "Xarelto" und "Beyaz". Mit dem Kursplus am Dienstag habe die Aktie sofort die Vortagsverluste wettgemacht und komme nicht wieder zurück. "Das ist ein Zeichen für Stärke und deutet einen Ausbruch an", so der Händler. Sollten die Widerstände um 52,50 EUR überwunden werden, sei ein Ausbruch mit rund 4 EUR Kurspotenzial möglich.

In der zweiten Reihe geben Heidelberger Druck um 6,0% nach auf 3,22 EUR. Laut Aussagen des Fachverbands Druck- und Papiertechnik profitieren die Druckmaschinen-Hersteller nur teilweise vom Aufschwung in der Maschinenbau-Industrie. MDAX und TecDAX notieren wie der DAX fast unverändert.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires,
+49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com
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