Alt 04.10.10, 17:36
Standard XETRA-SCHLUSS/Automobile Schwäche drückt DAX auf Vierwochentief
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FRANKFURT (Dow Jones)--Auf den tiefsten Stand seit vier Wochen ist am Montag der DAX gefallen. Gewinnmitnahmen vor allem im Automobilsektor drückten den Leitindex zum Wochenauftakt um 1,2% oder 77 Punkte auf 6.134. Tiefer handelte der DAX zum Schlusskurs letztmals am 7. September. Die technische Lage spricht laut der Landesbank Baden-Württemberg eher für eine Fortsetzung der jüngsten Abwärtsbewegung, die nächste Unterstützung für den DAX liege bei 6.063 Punkten.

Umgesetzt wurden lediglich 98,9 Mio DAX-30-Aktien im Gesamtwert von rund 2,86 Mrd EUR. Am Freitag wechselten 125,5 Mio DAX-Papiere im Volumen von knapp 4 Mrd EUR die Besitzer. "So kurz vor dem Beginn der Saison der US-Quartalsberichte bauen Investoren keine neuen Aktienpositionen mehr auf", sagte ein Händler. Am Donnerstag eröffnet der Aluminiumkonzern Alcoa traditionell den Reigen der Geschäftsberichte.

Auch Konjunkturdaten aus den USA brachten am Nachmittag keine Belebung des Geschäfts. Am Freitag steht mit dem offiziellen Beschäftigungsbericht der US-Regierung zudem ein weiterer wichtiger Impuls für die Finanzmärkte auf der Agenda.

Daimler büßten 3,8% auf 43,79 EUR ein, BMW verloren 2,2% auf 48,22 EUR und VW Vorzüge gaben um 3,6% auf 83,36 EUR nach. Die drei Aktien vereinigen rund 13% des DAX-Gewichts auf sich. Porsche verbilligten sich um 4,3% auf 34,75 EUR. Der Automobilsektor ist auf Monatssicht um rund 17% gestiegen. BMW haben in diesem Zeitraum um rund 15% zugelegt und Daimler um 12,5%. Händler sprachen folglich von Gewinnmitnahmen nach diesen Rallys.

Absatzzahlen aus den USA vom Freitagabend maßen Händler dagegen kaum Kurseinfluss für die Automobilaktien zu. Als "stetig, aber nicht gerade sehr dynamisch" bezeichnet Tim Schuldt von equinet die Erholung auf dem US-Absatzmarkt für Pkw im September.

Infineon, die auf Monatssicht um mehr als 12% gestiegen sind, fielen um 2,5% auf 5 EUR zurück. Mit Deutsche Post, Siemens und ThyssenKrupp schlossen weitere konjunkturzyklische Aktien schwach.

Der Baukonzern Hochtief steht weiter im Fokus. Sein CEO Herbert Lütkestratkötter hofft auf Unterstützung der Bundesregierung beim Abwehrkampf gegen die Übernahme von Hochtief durch den spanischen Baukonzern ACS. Und erhielt dafür Rückendeckung vom Aufsichtsrat. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle ließ dazu mitteilen, er setze auf faire Gespräche über eine mögliche Übernahme - will sich prinzipiell jedoch nicht in die Verhandlungen einschalten. Hochtief gaben um 0,5% auf 63,72 EUR nach.

Puma könnten angesichts eines Kursplus von 3,7% auf 249,50 EUR den zuletzt besser gelaufenen Aktien der Wettbewerber adidas und Nike hinterher springen, vermuteten Händler. Lanxess stiegen um 1,5% zu auf 42,46 EUR, nachdem die Analysten der Bank HSBC das Kursziel auf 42 EUR erhöht haben von 40 EUR.

Die Papiere der Hamburger Kupferschmelze Aurubis büßten 2,9% auf 32,60 EUR ein. Händlern zufolge hat die Bank of America-Merrill Lynch die Bewertung der Aktie mit "Underperform" aufgenommen.

Jenoptik-Aktien blieben am Boden, obwohl das Unternehmen das Weltraumgeschäft Jena-Optronik verkauft. Es geht laut Jenoptik an einen global führenden Anbieter in der Luft- und Raumfahrt. Jenoptik schlossen 0,5% leichter bei 4,25 EUR.

-Von Benjamin Krieger, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 219,
benjamin.krieger@dowjones.com
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