Alt 30.09.10, 17:42
Standard XETRA-SCHLUSS/Etwas leichter - US-Daten ohne nachhaltige Wirkung
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FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Deutliche Kursgewinne nach überraschend guten US-Konjunkturdaten konnten nicht verteidigt werden. Der DAX schloss 0,3% oder 18 Punkte tiefer bei 6.229. Vor allem der Rückfall der US-Börsen drückte den DAX ins Minus zurück. Zum Quartals-Ultimo habe diese Bewegung etwas überrascht, hieß es im Handel. "Ein bisschen mehr Kurspflege hätten wir heute schon erwartet", sagte ein Händler. Der Markt warte jedoch auf den wichtigen Einkaufsmanager-Index aus China und den ISM-Index aus den USA, die am Freitag vorgelegt werden. Vorher sei nicht mit einem Ausbruch nach oben zu rechnen. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 104,9 (Vortag: 120,1) Mio Aktien im Wert von rund 3,85 (Vortag: 3,47) Mrd EUR.

Für ein Kurssprung nach oben sorgte zwischenzeitlich der Chicago-Einkaufsmanager-Index ("Chicago PMI"). Vor allem der Anstieg der Auftragseingänge auf 61,4 im September nach noch 55,0 im August wurde sehr positiv aufgenommen. Der Gesamtindex stieg um 60,4 nach 56,7 im August. Ferner ging die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 16.000 Anträge zurück und damit stärker als um die erwarteten 5.000. Zudem wurde das Wachstum des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das zweite Quartal in der finalen Veröffentlichung von zuvor 1,6% auf 1,7% hochrevidiert.

In Deutschland zog der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau im August abermals kräftig an. Im Vergleich zum Vorjahresmonat kletterte der Ordereingang um real 45%, teilt der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit. Das Inlandsgeschäft stieg um 30%, bei der Auslandsnachfrage gab es ein Plus von 55%.

Kursgewinner waren Deutsche Bank, die um 2,3% auf 40,145 EUR zulegten. Einen Tag vor dem Ende des Bezugsrechtehandels hatten Händler bereits mit einer Erholung gerechnet. Marktteilnehmer hätten zu sehr versucht, die Aktien leerzuverkaufen und über Bezugsrechte billiger an sie zu gelangen. Dieses Spiel sei nicht aufgegangen, der Rückkauf der Aktien habe den Kurs getrieben. Commerzbank verbesserten sich um 1% auf 6,08 EUR. Positiv für alle Bank-Titel wirkte eine Entspannung der Rating-Befürchtungen um Irland.

Allianz schlossen 0,9% tiefer bei 82,90 EUR. Die Bestätigung der Jahresprognose durch den Versicherer konnte hier nicht stützen.

BMW sprangen im Tagesverlauf sogar auf ein neues Allzeit-Hoch. Händler führten dies auf die gute Entwicklung des Auto-Sektors und gute Absatzaussagen zurück. Am Donnerstag meldete BMW ein zunehmendes Verkaufs-Momentum im September. BMW schlossen 0,7% höher bei 51,44 EUR.

Stahlwerte profitierten von der Einigung im Stahl-Tarifstreit. Thyssen stiegen um 1,4% auf 23,92 EUR, Salzgitter um 1,3% auf 47,515 EUR. "Das hätte auch deutlich schlechter für die Unternehmen ausfallen können", kommentierte ein Händler. Mit dem Kompromiss könnten beide Seiten gut leben. Die Gefahr von Streiks sei damit gebannt. Stützend wirkten auch Aussagen von ThyssenKrupp-CEO Ekkehard Schulz gegenüber der "Financial Times". Die Produktion laufe auf vollen Touren; die Nachfrage aus dem Auto-, Elektronik- und Haushaltswaren-Sektor sei groß, und daran dürfte sich bis weit ins nächste Jahr auch nichts ändern, wurde der CEO zitiert.

Die im MDAX gelistete Aktie von Kabel Deutschland stieg um 1,8% auf 29,10 EUR nach einer erfolgreichen Aktienplatzierung. Der Hauptaktionär, Providence Equity Partners, verkaufte einen Anteil von 16,7% an dem Kabelnetzbetreiber.

Fraport legten um 1,3% zu auf 44,61 EUR. Der Flughafenbetreiber will in den kommenden Jahren deutlich schneller wachsen als der Markt. Im TecDAX waren die Solarwerte kräftig gesucht. Solarworld sprangen um 5,8% und SMA Solar um 3,8%.

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