TOKIO (Dow Jones) - Gestützt von einem positiven Ausblick zur Industrieproduktion und einem zum Dollar nachgebenden Yen hat die Börse in Tokio am Dienstag sehr fest geschlossen. Der Nikkei kletterte um 2% oder 189 Punkte auf 9.694, während der breiter aufgestellte Topix mit einem Plus von 1,8% oder 15 Punkten bei 838 endete. Die Ratingagentur Moody's hatte vermeldet, das "Aa2"-Rating für Japan auf eine mögliche Abstufung hin überprüfen zu wollen.

"Das ist nichts Neues, nachdem bereits andere Agenturen ihr Rating für Japan überprüft haben", kommentiert ein Börsianer. Den Yen drückte die Nachricht gleichwohl auf ein Dreiwochentief. Vor allem Exportwerte profitierten davon.

Die Industrieproduktion in Japan ist unterdessen nach dem Rekord-Rückgang um rund 15% im März im Vergleich zum Vormonat um 1% gestiegen. Das war zwar weniger als erwartet, Analysten begrüßten aber einen optimistischen Ausblick der Regierung auf die kommenden Monate, zumal er auf eine frühere Erholung hindeute als zuletzt angenommen. Für Mai rechnet die Regierung einem Anstieg um 8%, gefolgt von 7,7% im Juni.

Experten sehen die Nachhaltigkeit der Kurserholung indes skeptisch: "Die jüngste Rally dürfte sich angesichts der bevorstehenden US-Konjunkturdaten als kurzlebig erweisen ", erwartet ein Analyst von Daiwa Securities. Dennoch sei nach den jüngsten Meldungen über mögliche Zugeständnisse Deutschlands bei einem zweiten Rettungspaket für Griechenland mit Kursgewinnen in Europa und den USA zu rechnen, was auch Japan weiter stützen könnte.

Zu den Favoriten gehörten exportsensitive Aktien wie Canon (+2,1%) und Nikon (+2,5%). Olympus legten ebenfalls 2,2% auf 2.511 JPY zu. Der Kurs des Handelshauses Sojitz gewann 4,9% auf 151 JPY und Toyota Tsusho kletterten um 3,9% auf 1.329 Punkte. Beide seien gestützt worden von Berichten, die Unternehmen wollten eigene Minen zum Abbau seltener Metalle entwickeln. Sojitz ist der größte japanische Händler von seltenen Metallen.

Sumitomo Corp. und Sumitomo Metal Mining profitierten unterdessen von Berichten, nach denen die beiden Unternehmen ab 2014 mit dem Abbau von Molybdänen in Chile beginnen wollen. Molybdäne werden unter anderem bei der Härtung von Stahl und in elektrischen Bauteilen verwendet. Sumitomo Corp. stiegen um 2,6% auf 1.082 JPY und Sumitomo Metal Mining um 2,7% auf 1.314 JPY.

Sharp wurden von Spekulationen über eine steigende Nachfrage nach Solaranlagen angetrieben, nachdem Deutschland den Ausstieg aus der Kernkraft bis zum Jahr 2022 angekündigt hat. Die Papiere sprangen um 2,7% auf 760 JPY.

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