Vor der Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten in China und den USA sowie der Sitzung der US-Notenbank verlief der Handel an den ostasiatischen Börsen überwiegend positiv. Die Tokioter Börse erholte sich von den Vortagesverlusten und auch der Kospi in Südkorea und der Index in Sydney lagen mit jeweils rund einem Prozent deutlicher im positiven Bereich. Die Börse in Schanghai notierte zwar zunächst auf Vortagesniveau, schaffte gegen Handelsschluss aber noch den Sprung in positives Terrain. Der HSI schloss mit einem minimalen Abschlag von 0,1 Prozent. Hier waren vor allem defensive Werte bei den Anlegern die Favoriten.

Mit Spannung warten Händler auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag und auf das Ergebnis der Sitzung der Federal Reserve am Mittwoch. "Interessant wird sein, welchem der beiden Ereignisse am Markt die größte Bedeutung beigemessen wird", sagte ein Analyst von First State Investments.

In China wurde der Handel weitgehend von der bevorstehenden Veröffentlichung der Industrieproduktion Ende der Woche beeinflusst. Investoren versprechen sich von den Daten Hinweise, ob die chinesische Wirtschaft weiterhin ihrer bisherigen Rolle als Lokomotive der Weltwirtschaft gerecht werden kann.

Der Index in Schanghai legte um 0,5 Prozent zu. Marktteilnehmer sprachen von einer Konsolidierung nach den jüngsten Gewinnen. Im Blickpunkt stand dabei vor allem die Aktie der Industrial and Commercial Bank of China. Nachdem Goldman Sachs für 1 Milliarde Dollar Anteile der Bank abgestoßen hatte, rutschten die Papiere zunächst 2,4 Prozent ins Minus, erholten sich dann aber im Handelsverlauf wieder und gingen nur noch mit einem leichten Abschlag von lediglich 0,2 Prozent aus der Sitzung. Hier habe die Erholung des Gesamtmarktes geholfen, hieß es aus dem Handel zur Begründung.

Auf den Devisenmärkten erholte sich der südkoreanische Won gegenüber dem Dollar und machte damit seine vorherigen Verluste teilweise wett. Der Dollar notierte bei 1.082,85 Won nachdem die US-Währung am Vortag noch das Drei Monats-Hoch von 1.093,50 Won erreicht hatte. Nach leichten Verlusten notierte der Yen gegen Ende des asiatischen Handels wieder fester. Der Dollar kostete 90,67 Yen nach 90,84 Yen im späten New Yorker Handel. "Mit einem Dollar-Preis von rund 90 Yen hat die japanische Währung momentan ihr Gleichgewicht gefunden", sagte Nicholas Smith von CLSA equity.

Zu den Gewinnern gehörten in Tokio Aktien exportorientierter Unternehmen. Fanuc-Papiere erholten sich um 2,8 Prozent nachdem sie am Montag nach enttäuschenden Zahlen um 7 Prozent eingebrochen waren. Gekauft wurden zudem die Aktien von KDDI. Sie legten um 2,8 Prozent zu und reagierten damit auf einen Gewinnsprung des Unternehmens und einen angehobenen Ausblick für das Gesamtjahr. Ebenfalls im Plus notierten die Aktien der Maschinenbauer. Sie profitierten insbesondere von leicht positiven Aussagen des US-Baumaschinenherstellers Caterpillar. Die Aktien von Komatsu gewannen 1,3 Prozent und die Titel von Hitachi Construction Machinery legten um 1,6 Prozent zu.

Die Papiere von Sumitomo Mitsui Financial kletterten um 4,4 Prozent, nachdem Medien über einen wahrscheinlichen neuen Rekordgewinn der Bank berichtet hatten. Mitsubishi UFJ Financial und Mizuho Financial legten im Fahrwasser ebenfalls deutlich zu. Der Nikkei-225 ging mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 10.866,72 Punkte aus dem Handel.

In Japan steht der Höhepunkt der Berichtssaison kurz bevor. In den nächsten Tagen legen die Index-Schwergewichte Softbank, Sumitomo Mitsui Financial Group und Toshiba ihre Zahlenwerke vor.

Nachdem die Börse in Australien am Montag feiertagsbedingt geschlossen blieb, startete der Index mit Aufschlägen in die Woche. Mit plus 1,1 Prozent führen die Australier die Liste der Gewinner in Ostasien an. Besonders gefragt waren Bankenaktien: Westpac Banking lagen 0,7 Prozent im Plus und Commonwealth Bank of Australia gewannen 1,8 Prozent.

Der südkoreanische Kospi beendete seine viertägige Verlust-Serie und notierte mit einem Aufschlag von 0,8 Prozent. Die Aktien von Samsung Electronics kletterten um 2,7 Prozent und die Titel von Hyundai Motor sprangen um 4 Prozent. Beide Papiere machten damit die Verluste nach der Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen in der vergangenen Woche wieder wett.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/hhb/ros

Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.