Alt 28.01.13, 10:05
Standard Nikkei mit kurzem Abstecher über 11.000er Marke
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Uneinheitlich haben sich am Montag die Börsen in Ostasien gezeigt. In Schanghai profitierten insbesondere Finanzwerte von geänderten Regeln für den Wertpapierhandel, die darauf abzielen, die Liquidität zu erhöhen. Der Leitindex kletterte um 2,4 Prozent. In Tokio ging es dagegen nach dem Kursfeuerwerk am Freitag bergab. Zwar schaffte der Nikkei-Index zunächst erstmals seit April 2010 wieder den Sprung über die Marke von 11.000 Punkten, allerdings währte die Freude nur kurz, denn im Anschluss setzten Gewinnmitnahmen ein und drückten den Nikkei mit knapp einem Prozent ins Minus. In Sydney fand wegen eines Feiertags kein Handel statt.

Im Vorfeld der Berichtssaison machte sich Zurückhaltung breit, hieß es an der Börse in Tokio. Konkreter Auslöser waren enttäuschend ausgefallene Zahlen von Fanuc sowie von Hitachi High Technologies. Für Zurückhaltung sorgten zudem die im Laufe der Woche erwarteten Daten für den US-Häusermarkt und die Industrieproduktion in China. Zudem steht das Treffen des US-Offenmarktausschusses der US-Notenbank am Dienstag und Mittwoch im Fokus. Der Nikkei-225 schloss letztlich mit einem Minus von 0,9 Prozent und 10.824 Punkten.

Im Gegensatz zu den vergangenen Wochen stützte die schwache japanische Währung den Aktienmarkt in Japan diesmal nicht. So legte der Greenback zwischenzeitlichem bis auf 91,26 Yen zu und markierte damit ein neues Jahreshoch. Später büßte er die Gewinne aber wieder ein und schloss im asiatischen Handel mit 90,72 Yen nach 90,86 im US-Handel am Freitag. "Die vom schwachen Yen gestützte Aufwärtsbewegung ist aber weiterhin intakt", so Analyst Yoshihiro Okumura von Chibagin Asset Management. Mit dem Erreichen der 11.000-Punkte-Marke sei es aber zunächst zu technischen Verkäufen gekommen. "Es gibt einen Punkt, an dem Investoren ihre Gewinne mitnehmen müssen", so der Teilnehmer weiter mit Blick auf die Kursrally der vergangenen Wochen.

Bei den Einzelwerten in Tokio belastete unter anderem der gesenkte Ausblick von Fanuc, einem Hersteller von Industrie-Robotern. Das Unternehmen rechnet für das Geschäftsjahr mit einem Rückgang des operativen Gewinns um 20 Prozent. Die Aktie gab um 7 Prozent nach. Die Ergebnisse von Hitachi High Technologies für das dritte Quartal lassen nach Ansicht der Investoren darauf schließen, dass das Unternehmen die Erwartungen für das Gesamtjahr nicht erfüllen wird. Die Aktie brach in der Folge um gut 10 Prozent ein. Auch für die Aktien von Advantest ging es um 5,3 Prozent nach unten. Auslöser war ein Bericht des Nikkei, wonach die Zahlen für das Gesamtjahr schwächer als erwartet ausfallen könnten.

In Hongkong legte der Hang-Seng-Index um 0,4 Prozent auf 23.680 Punkten zu, nachdem er im Verlauf mit 23.713 Punkten den höchsten Stand seit dem 3. Mai 2011 markierte. Nach Ansicht der Analysten von PhillipCapital ist der Index weiterhin attraktiv bewertet und dürfte zudem von einer beschleunigten konjunkturellen Erholung in China profitieren. Den starken Anstieg in Schanghai führten Beobachter unter anderem auf die guten Vorgaben der US-Börsen zurück. "Der allgemeine Aufwärtstrend am Aktienmarkt dürfte weitergehen angesichts der Wachstumsperspektiven Chinas und nach den jüngsten guten US-Unternehmensergebnissen. Ich rechne damit, dass Banken- und Infrastrukturaktien weiter zulegen werden", sagt Analyst Zhang Yanbin von Zheshang Securities.

In Schanghai profitierten Finanzwerte aber auch von bevorstehenden Lockerungen bei der Akzeptanz von Sicherheiten. Die damit verbundene Hoffnung auf höhere Liquidität und steigende Erlöse trieb insbesondere die Kurse Wertpapierhändlern in die Höhe: Citic Securities legten 5,9 Prozent zu und Haitong Securities schlossen sogar mit einem Plus von 8,2 Prozent. Zudem gehörten Papiere der Luftfahrtbranche zu den Gewinnern. Nachdem das erste in China hergestellten Militär-Transport-Flugzeugs seinen Testflug erfolgreich abgeschlossen hat, hofft die Branche nun auf weitere Investitionen. Aktien von Avic Aircraft und Avic Aero-Engines Controls erreichten jeweils das maximal mögliche Tagesplus von 10 Prozent.

In Korea verlor der Kospi trotz eines schwächeren Won 0,4 Prozent und schloss damit das vierte Mal in Folge im Minus. Nach einem bereits deutlich festeren Start kletterte der Dollar nach Handelsschluss in Seoul auf über 1.093 Won und damit den höchsten Stand seit November 2012. Am späten Freitag waren es noch 1.074,50 Won. Händler berichteten von Won-Verkäufen besonders ausländischer Akteure und verwiesen zur Begründung zudem auf neuerliches Säbelrasseln Nordkoreas. Das Land hatte angekündigt, einen weiteren nuklearen Test zu erwägen.

Zu den Tagesverlierern gehörten die Aktien exportorientierter Unternehmen. Samsung Electronics schlossen mit einem Minus von 3,2 Prozent, die Aktien von Hyundai Motor verloren 1,2 Prozent. Korea Exchange Bank legten sogar um 6,3 Prozent zu, nachdem Hana Financial mitgeteilt hatte die Bank vollständig zu übernehmen.

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