Alt 22.01.13, 09:48
Standard Enttäuschung über Bank of Japan treibt Yen
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An den asiatischen Aktienmärkten war am Dienstag keine einheitliche Tendenz auszumachen. Lange Gesichter gab es am Tokioter Aktienmarkt, wo sich die hochgesteckten Erwartungen an die Sitzung der Notenbank nicht in vollem Ausmaß erfüllten. Zwar hat die Bank of Japan, wie von der Politik gewünscht, eine unbefristete Lockerung ihrer Geldpolitik angekündigt und sich ein Inflationsziel von zwei Prozent gesetzt. Doch die zusätzlichen Käufe wurden auf 2014 vertagt, das Volumen der Käufe bewegte sich am unteren Ende des Erwarteten und für das Erreichen des Inflationsziels wurde kein fester Zeitpunkt genannt.

Reagierten die Investoren zunächst mit dem Verkauf des Yen und dem Kauf von Aktien, drehte sich die Stimmung sehr rasch. Die erste Marktreaktion seien "impulsartige Käufe" bei Aktien gewesen, sagte Norihiro Fujito von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. Denn "oberflächlich gesehen" habe die Notenbank offenbar "alle Erwartungen erfüllt". Erst beim näheren Hinsehen sei dann Enttäuschung aufgekommen.

Der Dollar stieg zunächst über 90 Yen, fiel dann aber auf 89,10 Yen zurück. Exportwerte litten unter der festen japanischen Währung. So fielen Honda um 2,3 Prozent, Toyota um 0,9 Prozent, Canon um 1,7 Prozent und TDK um 1,5 Prozent. Dagegen profitierten die Papiere von Immobilienunternehmen und Handelshäusern von den Aussagen der Bank of Japan. Sumitomo Realty & Development liefen 1,7 Prozent nach oben und Mitsui Fudosan 1,2 Prozent. Nomura steigerten sich um 1 Prozent. Mit anderen Finanzwerten ging es dagegen abwärts, so mit Sumitomo Mitsui Financial Group oder Dai-Ichi Life Insurance.

Die Olympus-Aktie kletterte um 6,6 Prozent nach oben, nachdem die Tokioter Börse den Titel von ihrer Überwachungsliste für ein mögliches Delisting gestrichen hat. Der Wert war im Dezember 2011 auf die Liste gekommen, nachdem ein Bilanzierungsskandal das Unternehmen erschüttert hatte.

Kaum verändert schloss der australische Aktienmarkt, wo die Entscheidung der Bank of Japan rasch abgehakt wurde. Es habe angesichts der geschlossenen Börsen in den USA auch an Vorgaben gefehlt, hieß es. Der Minen- und Bauwert MacMahon Holdings sprang aber um 5,9 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat von Fortescue einen Auftrag im Volumen von 1,8 Milliarden Australischen Dollar erhalten. Dabei soll die Christmas Creek Mine im rohstoffreichen Westaustralien ausgebaut werden. Fortescue stiegen um 2,4 Prozent.

In Schanghai beendeten die Aktien eine Achterbahnfahrt mit 0,6 Prozent im Minus. Teilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf seit Dezember. Die Verluste wurden aber begrenzt von den festen Finanzwerten, die sich im Nachmittagsgeschäft erholten. Am Morgen drückte hier noch der Plan der zuständigen Behörde, die Gebühren für Kartenzahlungen zu senken. Doch setzte sich dann die Auffassung durch, dass dies den Gewinn der Banken kaum belasten dürfte. ICBC stiegen um 1,2 Prozent und China Merchants Bank um 3,1 Prozent.

Der HSI in Hongkong schloss bei schwachem Umsatz leicht im Plus. Die Aktie des in Hongkong ansässigen Immobilienunternehmen Sunac China Holdings fiel aber um 7,5 Prozent, nachdem der Konzern eine Kapitalerhöhung von 260 Millionen Dollar durchgeführt hat. Damit sollen Schulden bezahlt und Land aufgekauft werden.

An den Rohstoffmärkten profitierten Öl und Gold vom schwächeren Dollar. Die US-Währung gab nicht nur zum Yen, sondern auch zum Euro nach. Die Gemeinschaftswährung kostete 1,3349 Dollar.

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