Alt 15.01.13, 09:01
Standard Geringere Apple-Bestellungen wirken nach
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Die asiatischen Börsen haben am Dienstag ohne klare Tendenz geschlossen. Nach der feiertagsbedingten Pause am Montag legten die Indizes in Tokio zu und auch in Schanghai ging es deutlicher nach oben, an den meisten anderen Börsen der Region überwogen aber Einbußen. Weiter im Fokus - nun auch in Japan - standen die Aktien von Unternehmen aus der Zuliefererkette für das iPhone von Apple. Am Vortag hatten Berichte, wonach Apple die Bestellungen von Displays für das iPhone 5 deutlich reduziert haben soll, nicht nur die Apple-Aktie, sondern auch die Papiere der Zulieferer weltweit unter Druck gebracht. Dieser Trend setzte sich am Dienstag fort.

In Tokio verloren beispielsweise die Papiere von Sharp 2,7 und TDK 2,5 Prozent. In Taiwan gaben Hon Hai Precision Industry um weitere 3,4 Prozent nach, Foxconn verloren weitere 3,2 und Catcher 3,4 Prozent. In Seoul büßten die Aktien von LG Display, SK Hynix und Samsung zwischen 2,6 und 3,7 Prozent ein. Belastet von den schwachen Technologieaktien sank der Kospi um 1,2 Prozent.

Besser lief der Tag dagegen in Japan. Unterstützt von einem am Dienstag zwar etwas erholten, übergeordnet aber weiter schwachen Yen und von Äußerungen des japanischen Notenbank-Chefs Masaaki Shirakawa, die lockere Geldpolitik fortzusetzen, legte der Nikkei um 0,7 Prozent zu. Beobachter rechnen damit, dass die Notenbanker bei ihrer nächsten Sitzung zu Beginn der kommenden Woche das Wertpapierankaufprogramm weiter aufstocken werden und möglicherweise auch den Forderungen der neuen Regierung folgen und ein Inflationsziel von 2,0 Prozent verankern.

Mit dem schwachen Yen verbesserten sich die Exportchancen für Güter und Dienstleistungen, erklärte Aktienhändler Michael Heffernan von Lonsec. Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities Co. sieht das ähnlich. Bis zum Treffen der japanischen Notenbanker Anfang nächste Woche dürfte der Aufwärtstrend in Japan seiner Meinung nach anhalten.

Zu den Gewinnern gehörten in Japan neben Reedereien wie Nippon Yusen, deren Aktien um 3,7 Prozent zulegten, insbesondere exportsensible Aktien. Sony, Panasonic und Mazda Motor kletterten zwischen 1,2 und 2,7 Prozent. Zu den Tagesgewinnern gehörten zudem Aktien des schwächelnden Olympus-Konzerns. Die Papiere gewannen 7,7 Prozent auf 1.937 Yen, nachdem J.P. Morgan das Kursziel von 1.500 auf 2.100 Yen angehoben hatte.

Neben Tokio schloss auch die Börse in Schanghai nach der 3-Prozent-Rally am Vortag mit einem Plus von 0,6 Prozent. Die Pläne, den Aktienmarkt in Schanghai für Ausländer weiter zu öffnen, wurden hier erneut als Kurstreiber genannt.

Am Aktienmarkt in Sydney, der mit einem minimalen Minus fast auf Vortagsniveau schloss, fielen die Papiere des Surfer-Ausrüsters Billabong International mit einem Kurssprung von 13 Prozent auf 0,95 Austral-Dollar aus dem Rahmen. Für Käufe sorgte hier ein Übernahmeangebot, das VF Corp und Altamont Capital Partners am späten Montag mitgeteilt hatten. Das Angebot bewertet Billabong mit 1,10 Austral-Dollar je Aktie.

Am Devisenmarkt legte der Yen nach den schwachen Vortagen im Handelsverlauf zum Dollar erstmals wieder zu, nachdem der japanische Wirtschaftsminister Akira Amari gewarnt hatte, dass ein zu schwacher Yen nicht gut für das Land sei, weil dies zu steigenden Importpreisen führe. Daraufhin gab der Dollar von seinem jüngsten Rekordniveau über 89,60 Yen nach auf zuletzt 88,78 Yen.

Etwas stärker nach oben ging es mit dem Goldpreis. Die Feinunze kostete zuletzt 1.682 Dollar, verglichen mit 1.667 Dollar im späten US-Handel. Teilnehmer begründetet das Plus bei dem als Inflationsschutz geltenden Edelmetall mit den jüngsten Aussagen von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke. Bernanke hatte sich mit der aktuellen Konjunkturlage in den USA nicht zufrieden gezeigt. Die wird von Beobachtern dahingehend interpretiert, dass er an den Anleihekäufen zur Ankurbelung der Wirtschaft festhalten will, die tendenziell inflationstreibend wirken. Zuletzt hatte es mit Blick auf eine Fortsetzung der Anleihekäufe über das laufende Jahr hinaus etwas Verwirrung gegeben, nachdem das Protokoll der Notenbanksitzung im Dezember auch anderslautende Meinungen zutage gefördert hatte.

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