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FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt setzt sich am Mittwochmittag eine festere Tendenz durch. Nachdem die Notierungen im frühen Geschäft noch etwas abgebröckelt waren, zogen sie in der Folge dank positiver Konjunkturdaten aus Asien und starken VDMA-Auftragseingängen deutlich an. Bis 12.50 Uhr gewinnt der DAX 1,1% oder 65 auf 5.990 Punkte und notiert damit wieder über der 200-Tage-Linie bei 5.960.
Die chinesischen Einkaufsmanagerindizes sind am Morgen positiv ausgefallen. Der von der Großbank HSBC berechnete Frühindikator im August ist auf 51,9 von 49,4 Punkten im Juli gestiegen. Werte jenseits der Marke von 50 Punkten lassen auf eine expandierende Wirtschaft schließen. Auch der "offizielle" Einkaufsmanagerindex der chinesischen Regierung legte zu und stieg binnen Monatsfrist auf 51,7 von 51,2 Punkten. Darüber hinaus überraschte das australische Wirtschaftswachstum positiv. Im zweiten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt saisonbereinigt um 1,2% gegenüber den vorangegangenen drei Monaten, Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen lediglich ein Plus von 0,9% erwartet. Zudem hat sich der deutsche Maschinenbauverband VDMA optimistisch geäußert. Dennoch bleiben die Anleger zurückhaltend. Die Aufschläge sind bislang vor allem auf Shorteindeckungen, also dem Eindecken von Leerverkaufspositionen, zurückzuführen. Die Investoren warten nun auf wichtige Konjunkturdaten aus den USA. Zunächst könnte der ADP-Arbeitsmarktbericht wichtige Hinweise auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag liefern. Den Höhepunkt des Tages stellt allerdings die Bekanntgabe des ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe aus den USA am Nachmittag dar. Im Konsens wird mit einem Rückgang des Index auf 52,5 Punkte im August nach zuvor 55,5 gerechnet. Nach Einschätzung des Strategen der Deutschen Bank, Jim Reid, kommt dem ISM-Index große Bedeutung zu. Der Index stelle einen guten Indikator dar, ob die zuletzt schwachen Daten lediglich eine temporäre Abschwächung darstellten oder Hinweise auf einen möglichen Rückfall in die Rezession. Für die Finanzmärkte sei der Indikator schon daher wichtig, weil er eine starke Korrelation zu Aktien, Credits sowie Anleihen aufweise. Mit dem günstigen Umfeld begründen Händler den kräftigen Kursanstieg von HeidelbergCement. Sie verweisen auf die guten Zahlen von Vinci und Bouygues und kräftige Kursgewinne auch bei anderen Zementherstellern wie Lafarge. "Die zurückliegende Schwäche der Zementhersteller wird zum Positionsaufbau genutzt", so ein Händler. HeidelbergCement steigen um 4,5% auf 33,08 EUR. Vor allem Analystenstimmen bestimmen die Kursentwicklung bei Einzelwerten am Berichtstag. Mit einem Plus von 0,4% auf 72,10 EUR bleiben Siemens klar hinter der Gesamtmarktentwicklung zurück. Die Deutsche Bank hat die Aktie auf "Halten" von "Kaufen" gesenkt. Die als defensiv geltende Telekom verlieren leicht 0,1%. Mit einem Abschlag von 0,1% auf 51,65 EUR bleiben auch RWE zurück. Die Aktie ist betroffen von den Veränderungen bei der Zusammensetzung der großen gesamteuropäischen Indizes. Die Aktie ist aus dem Stoxx-50-Index herausgefallen. Aufgestiegen in den Euro-Stoxx-50-Index sind hingegen BMW. Die Aktie gewinnt 0,7% auf 41,96 EUR. Daimler erholen sich deutlicher mit einem Plus von 2,7% auf 39,39 EUR. Stark gesucht sind Metro mit einem Aufschlag von 4,1% auf 41,83 EUR. Das Papier profitiert damit von einer Kursziel-Anhebung auf 50 EUR von 47 EUR durch Bernstein. Henkel legen um 2% auf 37,83 EUR zu und profitieren damit ebenfalls von positiven Analystenkommentaren. So hebt die RBS Henkel auf "Kaufen" von "Halten". Zugleich erhöht die HSBC das Kursziel für die Aktie auf 38 EUR von zuvor 35 EUR. In der zweiten Reihe des deutschen Aktienmarkts stehen TUI im Blick der Anleger. Einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge will TUI die ausstehenden Anteile an der britischen TUI Travel übernehmen. Finanziert werden soll die Transaktion durch die Einnahmen aus dem Verkauf des TUI-Anteils an Hapag Lloyd. TUI gewinnen 2,7% auf 8,16 EUR. DJG/mpt/hru/gei Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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