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FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt haben sich die Kurse am Dienstag gut behauptet. Der DAX gewann 0,2% oder 13 auf 5.925 Punkte. "Das ist ein versöhnlicher Schluss nach dem frühen Schwächeanfall", so ein Händler. Am Nachmittag lösten neue US-Konjunkturdaten einen Stimmungsumschwung und Käufe aus, nachdem der DAX im frühen Geschäft mit einem Rückgang bis auf knapp 5.834 Punkte unter schwachen Vorlagen gelitten hatte.
"Neue US-Daten haben die Rezessionsgefahr in den USA erst einmal abgeschwächt", so ein Marktteilnehmer. Die Hauspreise sind stärker gestiegen als erwartet, der Einkaufsmanager-Index in Chicago liegt deutlich über der Rezessionsschwelle von 50, und auch das Verbrauchervertrauen ist nicht so stark zurückgegangen wie befürchtet. "Das Verbrauchervertrauen ist ein Spiegel der Erwartungen an den Arbeitsmarkt", so Heino Ruland von Ruland Research. Die Erwartungshaltung der Beschäftigten scheine sich zu stabilisieren. Die nächsten stärkeren Impulse dürften nun von den Arbeitsmarktberichten am Mittwoch und am Freitag ausgehen. "Die Marktteilnehmer blicken ausschließlich auf den Arbeitsmarkt und Indikatoren, die mit diesem zusammenhängen", so Ruland. Deshalb habe die Rede von Präsident Barack Obama am Montag belastet, weil sie die Zweifel an einer Besserung verstärkt hätten. Aus technischer Sicht verstärke die Entwicklung vom Dienstag die Hoffnung auf eine Bodenbildung, hieß es am Markt. Sollte der DAX am Mittwoch weiter steigen und ein Schlusskurs deutlich über der Eröffnung erzeugt werden, würde die Grundlage für weiter steigende Kurse gelegt, so ein technisch orientierter Marktteilnehmer. Der nächste Widerstandsbereich liege im Bereich um 6.000 Punkte. Positiv gesehen wurde der steigende Umsatz: Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 99,5 (Vortag: 60,5 Mio Aktien im Wert von rund 2,83 (Vortag: 1,37) Mrd EUR. Auf der Gewinnerseite ganz oben standen Bayer mit einem Plus von 2,4% auf 48,18 EUR. Im Handel wird auf die neueste Studie zum Blutgerinnungshemmer "Rivaroxaban" von Bayer verwiesen. Das Mittel zur Behandlung akuter, tiefer Venenthrombosen habe in einer Studie gezeigt, dass es nicht nur auf die Prävention von Thrombosen, sondern auch auf die Behandlung akuter Fälle zielt. Auf dem lukrativen Markt für Blutverdünner liefern sich die Pharmakonzerne derzeit einen Wettkampf. Neben der Bayer meldeten auch Bristol-Myers Squibb und Pfizer positive Ergebnisse zu ihrem Gerinnungshemmer "Apixaban". In der vergangenen Woche hatte zudem die US-Arzneimittelbehörde angekündigt, sich Mitte September mit dem Zulassungsantrag für das Medikament "Pradaxa" von Boehringer Ingelheim zu beschäftigen. BMW zogen um 1,1% auf 41,66 EUR an. Die Aktien könnten auf Basis der Schlusskurse in den Euro-Stoxx-50 aufgenommen werden, der für viele internationale Anleger das "Maß aller Dinge" in der Portfoliostrategie für europäische Aktien ist. BMW könnten dort nun die Aktien von Aegon verdrängen. Im MDAX der zweiten Reihe verloren Bauer 1,2% auf 31,92 EUR. Der Titel könnte im September aus dem MDAX entnommen werden, Grundlage für die Index-Entscheidung ist der Schlusskurs am Dienstag. Als anderer möglicher Entnahmekandidat wird Sky genannt, als möglicher Aufsteiger wird Axel Springer gesehen. Allerdings kann die Börse den MDAX auch unverändert lassen. Sky fielen um 1,3% auf 0,97 EUR, Axel Springer gewannen 0,6% auf 92,00 EUR. News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Sky Deutschland derzeit mit 45,42% beteiligt. Der MDAX gewann 0,5%, hier profitierten KlöCo und Rheinmetall von Kaufempfehlungen. Der TecDAX gab dagegen um 0,1% nach. -Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires, +49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com DJG/hru/gei Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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