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FRANKFURT (Dow Jones) - Gut behauptet und damit leicht erholt von den Vortagsverlusten hat sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel verabschiedet. Gute Nachrichten vom deutschen Konsumklima und endlich auch vom US-Arbeitsmarkt sorgten für bessere Stimmung. Ansonsten sprachen Händler von einem normalen Erholungstag, der die Hauptverlierer des Vortages zu den Gewinnern machte. Der DAX stieg um 0,2% oder 13 auf 5.913 Punkte. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 87,5 (Vortag: 107,7) Mio Aktien im Wert von rund 2,30 (Vortag: 2,97) Mrd EUR.
Als Erlösung von den zuletzt deprimierenden Nachrichten aus den USA werteten Händler die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. "Der Markt wollte positive Nachrichten, um sich zu erholen und die hat er jetzt bekommen", kommentierte ein Händler. Mit -31.000 Anträgen gingen die Hilfsgesuche wesentlich deutlicher zurück als mit -10.000 erwartet worden war. Die Gesamtzahl sank auf 473.000 Anträge und damit deutlich unter die psychologisch wichtige Marke von 500.000. "Ob das Substanz hat, werden erst die Monatsdaten nächste Woche zeigen", so ein anderer Händler. Dann wird der US-Arbeitsmarkt für August vorgelegt. Aus Deutschland wurde das GfK-Konsumklima positiv zur Kenntnis genommen. Es hat sich im August vor dem Hintergrund guter Konjunkturdaten und Arbeitsmarktlage erneut aufgehellt. Konjunkturerwartung und Einkommensaussichten legten im August deutlich zu, während sich die Anschaffungsneigung stabilisierte. Der GfK-Konsumklimaindikator prognostiziert damit für September einen Wert von 4,1 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 4,0 Zählern erwartet. Technische Analysten sind weiter voller Hoffnung, dass der DAX den Unterstützungsbereich um 5.900 Punkte verteidigt. Kursgewinner waren die Werte, die in den vergangenen Tagen besonders unter die Räder gekommen waren, hier vor allem die konjunkturzyklischen Werte. So stiegen MAN um 3,3% auf 67,55 EUR, Lufthansa um 1,4% auf 12,47 EUR. Hauptgewinner waren Infineon mit plus 5,2% auf 4,65 EUR. BASF legten um 1,5% auf 41,945 EUR zu. HeidelbergCement stiegen nach guten Vorlagen der US-Hausbauer 1% auf 31,705 EUR. Auch bei den Nebenwerten im MDAX standen die Zykliker ganz vorne. Besonders gesucht waren Aktien der Autozulieferer und Maschinenbauer. Elringklinger gewannen 4,1%, GEA Group 3,6% und Continental 3,1%. Fresenius Medical Care (FMC) litten unter der Umschichtung in zyklische Werte und gaben 1,2% auf 44,885 EUR ab. Noch am Morgen hatten sie von der Aufnahme auf die Kaufliste der Royal Bank of Scotland (RBS) profitiert. Nachrichtlich sahen Händler indes kaum Kurseinfluss von der vermeldeten Übernahme des Peritonealdialyse-Geschäfts des Wettbewerbers Gambro. Dabei handelt es sich um künstliche Blutwäsche, bei der das eigene Bauchfell des Patienten als Filter zur Reinigung des Blutes genutzt wird. "Gambro hat in diesem Bereich die kritische Masse bislang nicht erreicht und sich konsequenterweise davon verabschiedet", sagte ein Händler. Auf der Verliererseite standen auch RWE und E.ON. Hier belastet abermals die Diskussion um Steuern und Abgaben wegen der Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke. RWE gaben 0,5%nach auf 52,01 EUR, E.ON um 0,2% auf 22,065 EUR. Im MDAX profitierten auch die Medienwerte von europaweiten Käufen. ProSieben stiegen um 4,4% und Kabel Deutschland nach guten Zahlen am Dienstag um weitere 3,7%. Fielmann verbesserten sich um 1,6% auf 64,40 EUR. Das Unternehmen hat mit der Vorlage überarbeiteter Zahlen für das erste Halbjahr die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigt. Im TecDAX erholten sich fast alle Titel. An der Spitze standen Kontron mit 5,8% und Conergy mit 4,7% Aufschlag. Centrotherm stiegen um 1,9% auf 32,98 EUR. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen neue Anlagen für die Solarzellenproduktion mit einer Spitzenleistung von mehr als 2,3 Gigawattpeak (GWp) verkauft. DJG/mod/cln Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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