Alt 15.12.11, 15:39
Standard Aktien Tokio schließen sehr schwach - Zykliker unter Druck
Beitrag gelesen: 418 x 

TOKIO (Dow Jones) - Belastet von Konjunktursorgen und einer erneuten Verschärfung der Schuldenkrise in Europa ist die Börse in Tokio am Donnerstag mit sehr schwachen Kursen aus dem Handel gegangen. Konjunktursensible Werte etwa aus den Sektoren Schiff- und Maschinenbau standen besonders unter Druck. Der Nikkei sank um 1,7% bzw 142 Punkte auf 8.377, während der breitere Topix 1,6% bzw 12 Punkte auf 725 verlor.

Händler sprachen von risikoaversem Handel, nachdem sich die Lage in Europa erneut eingetrübt habe und ein Ausverkauf an den Rohstoffmärkten eingesetzt habe. "Das europäische Problem besteht weiter und der Markt wird zunehmend risikoscheu", sagte ein Analyst von Okasan Securities.

Der Euro ist am Vortag unter die Marke von 1,30 USD gefallen, was als klares Zeichen für das schwindende Vertrauen der Märkte in die europäischen Fähigkeiten zur Eindämmung des Schuldendramas gewertet wurde. Daneben sind die Refinanzierungskosten Italiens erneut gestiegen. Bei der Auktion italienischer Staatsanleihen war die Rendite auf den höchsten Stand seit Bestehen der Eurozone geklettert.

Dazu gesellten sich negative Konjunkturmeldungen vom japanischen Heimatmarkt. Das Geschäftsklima unter den großen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes in Japan hat sich im vierten Quartal 2011 deutlicher als erwartet abgekühlt, worin sich vor allem die Probleme der Exportwirtschaft mit dem hohen Wechselkurs des Yen spiegelten.

Wie aus dem am Donnerstag von der Bank of Japan (BoJ) vierteljährlich vorgelegten Tankan-Bericht hervorgeht, sank der Diffusionsindex, der die Lagebeurteilung der Unternehmen abbildet, auf minus 4 Punkte von plus 2 Punkten im Vorquartal. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang des Geschäftsklimaindex auf minus 2 Punkte gerechnet.

Diese Gemengelage negativer Makrodaten lastete auf den Kursen exportorientierter und zyklischer Werte. In den Schiffbau- und Maschinenbausektoren ging es für Nippon Yusen um 4,6% auf 187 JPY abwärts, während Komatsu 4,2% auf 1.855 JPY einbüßten und Hitachi Construction Machinery 4,1% auf 1.298 JPY. Kyocera und Fanuc führten die Verluste im Exportsektor mit Abschlägen von 2,8% auf 6.310 JPY bzw 1,7% auf 12.070 JPY an.

Olympus brachen um 20,1% auf 1.041 JPY ein. Der wegen eines Bilanzskandals in die Schlagzeilen geratene Kamerahersteller hatte am Vortag fristgerecht korrekte Zahlen für das abgelaufene Quartal vorgelegt und war damit einem Delisting an der Tokioter Börse entgangen. Allerdings wies Olympus dabei einen deutlicheren Rückgang der Vermögenswerte aus, als vom Markt erwartet. Nach Einschätzung von Barclays schürte dies Sorgen über eine möglicherweise bevorstehende Kapitalerhöhung und eine damit einhergehende Gewinnverwässerung.

DJG/DJN/kko

Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 14:17 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]