Alt 07.12.11, 15:12
Standard Aktien Tokio schließen sehr fest - EU-Gipfel im Blick
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TOKIO (Dow Jones) - Hoffnungen auf handfeste Lösungen zur Bekämpfung der europäischen Schuldenkrise haben an der Börse in Tokio am Mittwoch für sehr feste Kurse gesorgt. Angesichts der nach wie vor hohen Unsicherheit hätten sich viele Anleger aber dennoch zurückgehalten, hieß es im Handel mit Blick auf ein sehr niedriges Umsatzvolumen. Der Nikkei kletterte um 1,7% bzw 147 Punkte auf 8.722, während der breitere Topix 1,6% bzw 12 Punkte auf 750 gutmachte.

Nachdem die Ratingagentur Standard & Poor's am Vortag vor einer breitangelegten Bonitätsabstufung unter den Eurozone-Ländern gewarnt habe, sei der Druck auf die europäischen Politiker deutlich gestiegen, im Rahmen des morgen startenden EU-Gipfels endlich handfeste Lösungswege aus der Schuldenkrise zu präsentieren, kommentierten Marktteilnehmer.

Analysten zeigten sich aber dennoch vorsichtig: "Wir werden keine großen Marktbewegungen sehen, bis wieder einige Sicherheit über die Aussichten für Europa besteht", sagte ein Experte von Daiwa Asset Management. "Die Anleger wollen keine neuen Ankündigungen mehr hören, sondern Handlungen sehen. Das würde helfen, die Zweifel zu beseitigen." Mögliche weitere Verzögerungen im Prozess der Krisenlösung seien im breiten Markt aber schon eingepreist, so der Analyst weiter.

Gesucht waren vor allem Exportwerte sowie die Papiere von Schiffbauunternehmen. Fanuc verteuerten sich um 1,8% auf 13.100 JPY und Sony um 5,9% auf 1.452 JPY, während Mitsui OSK Lines um 11,2% auf 288 JPY sprangen und Kawasaki Kisen um 7,3% auf 147 JPY. Als defensiv geltende Werte wurden angesichts des gestiegenen Risikoappetits jedoch größtenteils verkauft. Die Papiere des Pharmaunternehmens Daiichi Sankyo etwa büßten 0,2% auf 1.458 JPY ein.

Unter den Einzelwerten litten Olympus erneut unter der vor einigen Wochen ans Licht gekommenen Betrugsaffaire des Managements. Jüngsten Berichten zufolge, soll der Kamerahersteller einen Verlust von 1,7 Mrd USD über drei Management-Generationen hinweg verschleiert haben. Die Londoner Börse TSE prüfe bereits ein Delisting der Olympus-Aktie, hieß es von Morgan Stanley MUFG Securities. Für die Aktie ging es um 5,2% auf 1.128 JPY abwärts.

Toshiba legten mit einem Plus von 0,9% auf 343 JPY im Vergleich zur Branche nur unterdurchschnittlich zu, belastet von Berichteten, nach denen der koreanische Konkurrent Samsung Electronics eine neue Fabrik zur Herstellung von NAND-Speicherkarten in China eröffnen will. "Der Wettbewerb zwischen Speicherkartenherstellern könnte wegen steigender Ängste vor Preissenkungen zunehmen", erwartete ein Analyst von Tokai Tokyo Securities.

DJG/DJN/kko

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