Alt 04.04.11, 17:53
Standard XETRA-SCHLUSS/Wassertreten zum Wochenstart - Musik spielt im MDAX
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt konnte sich zum Wochenstart für keine Richtung entscheiden und hat mit kaum veränderten Kursen den Handelstag beendet. "Positiv ist, das wir in Europa einige große M&A-Aktivitäten gesehen haben, dass stützt auch den deutschen Aktienmarkt", so ein Händler. Ansonsten sorge die dünne Nachrichtenlage für einen impulsarmen Handel. "Spannend wird es mit der EZB-Sitzung am Donnerstag", erwartet ein anderer Händler. Die entscheidende Frage sei dabei, ob die erwartete Anhebung der Leitzinsen in Europa den Beginn eines neuen Zinserhöhungszyklus darstellt, oder ob es sich zunächst um ein einmaliges Ereignis handelt.

Marktbewegende Nachrichten gab es zu Wochenbeginn weder von dem Atomkraftwerk Fukushima noch aus Libyen. Das Öl der Sorte Brent handelt bei 120 USD je Barrel und damit auf seinem Jahreshoch. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 4 Punkten bei 7.175. Aus technischer Sicht sei der DAX nun beim gebrochenen Abwärtstrend bei etwa 7.050 Punkten unterstützt. Der kurzfristige Aufwärtstrendkanal zeigt zunächst Potenzial bis 7.290 Punkte. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 76,3 (Vortag: 101,9) Mio Aktien im Wert von rund 2,48 (Vortag: 2,52) Mrd EUR.

Der positive Trend im deutschen Maschinenbau stützt die Stimmung. Der deutsche Maschinenbau ist mit viel Schwung ins neue Jahr gestartet und stellt sich nun erneut auf ein stärkeres Wachstum ein. Im Februar ist die Zahl der Aufträge real um 38% gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Ein gemischtes Bild lieferten die Automobilhersteller. Die deutschen Hersteller haben den US-Absatz im März alle zweistellig steigern können, die deutschen Autoverkäufe legten im März um 11% zu. "Allerdings haben die Titel bereits am Freitag im Vorfeld der Zahlen stark zugelegt", so ein Marktteilnehmer. Daimler beendeten den Handel kaum verändert bei 51,56 EUR, VW legten um 0,9% auf 116,90 EUR zu und BMW gaben dagegen mit Gewinnmitnahmen 1,3% ab auf 60,41 EUR.

Deutlich zulegen konnten zudem die lange Zeit gemiedene RWE, die Aktie gewann 1,4% auf 46,29 EUR. Die Risiken werden als "im Kurs enthalten" eingestuft, Anleger schauen nun auf die Dividende von 3,50 EUR je Aktie, die am 21. April ausgeschüttet wird. Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care kann sich über die unerwartete Streichung einer Gebühr im US-Gesundheitswesen freuen, die Aktionäre über einen Kursgewinn über 1,2% auf 48,79 EUR.

Der Verlierer des Tages war der Börsenbetreiber selber, die Aktie verlor 1,4% auf 52,05 EUR. Nach Vorlage eines Gegengebots für die NYSE Euronext durch die Nasdaq OMX und die IntercontinentalExchange am Freitag rechnen die Analysten der WGZ-Bank mit keiner Nachbesserung der bisherigen Offerte der Deutschen Börse. Grundsätzlich könnte die Deutsche Börse aufgrund der höheren Marktkapitalisierung sowie der besseren Bilanzkennzahlen einen Bieterwettstreit eingehen.

Kräftige Kursbewegungen gab es allerdings im MDAX, so gewann die Aktie von Vossloh 3,3% auf 99,58 EUR. Grund war ein Bericht des "Handelsblatts", nach dem Knorr-Bremse-Eigner Heinz Herrmann Thiele weiter zukaufe und nahe an 10% sei. Eine Übernahme durch Thiele gilt allerdings als wenig wahrscheinlich. Lanxess gewannen 3,7% auf 56,73 EUR. Im Handel ist von Übernahmefantasie im Sektor die Rede, nachdem die belgische Solvay eine "üppige Prämie" für die französische Rhodia geboten hat. Nach einer Kaufempfehlung durch Merrill Lynch rückten Stada um 5,7% auf 28,92 EUR vor.

DJG/thl/gei

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