FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag sehr fest geschlossen. Der DAX kletterte um 2% bzw 139 auf 7.180 Punkte und schloss damit nur 12 Punkte unter seinem Tageshoch. Bereits im frühen Geschäft war es zu Gewinnen gekommen. "Der Irland-Stresstest ist glimpflicher ausgegangen als befürchtet", meinte ein Händler. Dass Anleihen-Besitzer nur mit Zustimmung der EU an möglichen Sanierungskosten für die Banken beteiligt werden, sei gut angekommen.

In Fahrt kam der Aktienmarkt dann am Nachmittag mit den US-Arbeitsmarktdaten. Die Zahl der US-Beschäftigten außerhalb des Agrarsektors war im März um 216.000 im Vergleich zum Vormonat und damit etwas kräftiger als erwartet gestiegen. "In den kommenden Monaten rechnen wir aufgrund des anhaltenden Aufwärtstrends bei den Ausrüstungsinvestitionen mit Beschäftigungszuwächsen in der aktuellen Größenordnung. Dies wird die Einkommensentwicklung der privaten Haushalte und damit den privaten Konsum stützen," so Volkswirt Heinrich Bayer von der Postbank.

Auch der wichtige Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe der USA überzeugte. Zwar gab er im März leicht nach, doch fiel der Rückgang weniger stark als befürchtet aus. "Der Index befindet sich nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau und deutet somit auf einen anhaltenden Aufwärtstrend in der US-Industrie hin", ergänzte ein weiterer Volkswirt.

Die Umsätze blieben allerdings mäßig: Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 74,9 (Vortag: 93,0) Mio Aktien im Wert von rund 2,52 (Vortag: 3,13) Mrd EUR.

Gefragt waren die Autowerte. Marktteilnehmer verwiesen auf die guten Aussichten der Unternehmen. Bei BMW lasse der konservative Ausblick noch Spielraum nach oben, während Daimler insbesondere von hervorragenden Wachstumsaussichten im Segment schwerer Lkw's in den USA profitiere. BMW stiegen um 4,2% auf 61,22 EUR und Daimler erhöhten sich um 3,5% auf 51,59 EUR.

Bayer profitieren mit einem Aufschlag von 2,8% auf 56,19 EUR von einer Analysten-Empfehlung. Die UBS hat den Pharmasektor auf "Overweight" hochgestuft, Bayer wurden dabei als einer der Favoriten genannt. Deutsche Bank legten im Fahrwasser des europäischen Bankensektors um 3,1% auf 42,75 EUR zu. Die Aktie verfüge noch über ein hohes Nachholpotenzial, meinte ein Händler.

Im Fokus standen auch die Aktien der Deutschen Börse, die als einer von nur zwei Werten nachgaben und 1,4% auf 52,81 EUR verloren. Hintergrund war ein Gegengebot der Nasdaq und der ICE für NYSE Euronext. "Die Anleger befürchten, dass die Übernahme für die Deutsche Börse nun deutlich teuer werden könnte", sagte ein Händler. Es sei aber unwahrscheinlich, dass die Deutsche Börse ihr Angebot noch erhöhen wird und die NYSE-Aktionäre würden dann wohl das höhere Gebot annehmen, gab ein Analyst zu bedenken.

Auch Chemiewerte im MDAX profitieren von Analystenaussagen. Lanxess stiegen um 3,7% auf 54,71 EUR und Wacker Chemie um 4,7% auf 166,15 EUR. Morgan Stanley hatte das Kursziel für Wacker auf 170 EUR erhöht und das Ziel für Lanxess auf 63 EUR. Symrise zogen um 4,4% an auf 21,59 EUR. Die Analysten der Deutschen Bank hatten die Aktien auf "Buy" von "Hold" angehoben. Hannover Rück stiegen im Sog der festen Finanzwerte um 4,3% auf 40,16 EUR an.

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