Alt 31.03.11, 13:05
Standard XETRA-MITTAG/DAX tritt auf der Stelle - Warten auf Stresstest
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt tritt bis Donnerstagmittag weitestgehend auf der Stelle. Damit verläuft das Geschäft seit der Eröffnung in engen Bahnen. Im Handel ist von Zurückhaltung vor der Bekanntgabe der Ergebnisse des irischen Bankenstresstests nach Börsenschluss die Rede. Bis 12.55 Uhr MESZ verliert der DAX 0,1% oder 5 auf 7.053 Punkte und notiert damit knapp behauptet.

Beobachter rechnen mit einem zusätzlichen Kapitalbedarf bei den Instituten in Milliardenhöhe. Damit steige auch die Wahrscheinlichkeit, dass Irland weitere Gelder aus dem Sicherheitsschirm der EU bzw vom IWF benötige. Auch könnte es neue Forderungen geben, wonach die Inhaber von Bankenanleihen stärker an den Bailout-Kosten beteiligt werden sollen. Mit einem Abschlag von 2,5% sind die Banken der schwächste Sektor in Europa.

Deutsche Bank halten sich da mit einem Minus von 0,8% auf 41,60 EUR noch recht gut, Commerzbank verlieren dagegen deutlicher 1,8% auf 5,43 EUR. Neben Irland belasten auch Nachrichten aus dem spanischen Bankensektor. Die geplante Fusion verschiedener Sparkassen (Cajas) ist gescheitert. Es wird nun befürchtet, dass der spanische Staat neue Finanzhilfen mobilisieren muss.

Grundsätzlich wird die Stimmung allerdings weiter als gut beschrieben. Es sei nicht auszuschließen, dass zum Quartals-Ultimo noch Käufe an den Markt kommen. Fonds würden so versuchen, ihre Bilanzen noch aufzubessern, heißt es. "Andere Anleger könnten außerdem Positionen für das zweite Quartal beziehungsweise für den April eröffnen." Der April sei statistisch einer der stärksten Börsenmonate.

Neue Impulse könnten am Nachmittag aus den USA von den wöchentlichen Erstanträgen und dem Einkaufsmanager-Index aus Chicago ausgehen. Aus technischer Sicht hängt der DAX am Abwärtstrend bei etwa 7.050 Punkten fest. "Ein Überwinden wäre ein weiterer Befreiungsschlag", so ein Händler. Der nächste Widerstand läge dann am Zwischen-Hoch von Mitte Januar bei 7.165 Punkten.

Unter den Versicherern, die ebenfalls unter den Entwicklungen in Europa leiden, heben sich Munich Re mit einem Plus von 1,5% auf 111,10 EUR ab. Hier mache sich auch die Erholung an den japanischen Börsen bemerkbar. Allianz geben 1,2% auf 99,19 EUR nach und Hannover Rück 0,3%. Derweil wird der Chemiesektor von einer Hochstufung durch die Deutsche Bank gestützt, im Gegenzug wurde der Telekomsektor gesenkt. BASF steigen 1,3%, Deutsche Telekom verlieren dagegen 0,5% auf 10,83 EUR.

Bei Vossloh kommt es nach Veröffentlichung der Geschäftszahlen zu Gewinnmitnahmen. "Die Zahlen sind kursneutral", so ein Händler. Dividende und Nettogewinn seien etwas besser ausgefallen als erwartet, das EBIT etwas niedriger, der Ausblick sei "in line". Vossloh verlieren 0,5% auf 94,83 EUR. K+S geben nach einem enttäuschenden Quartalsumsatz des Mitbewerbers Mosaic um 0,4% nach.

Im TecDAX ziehen Solarworld 0,2% auf 11,23 EUR an und halten sich damit viel besser als der Sektor. Laut dem "Handelsblatt" hat das Unternehmen dem chinesischen Wettbewerber Suntech einen Auftrag von Siemens streitig gemacht. Singulus verlieren 3,5% auf 4,34 EUR. Der Auftragsbestand zum Jahresende 2010 lag mit 35,5 Mio EUR nur auf Vorjahresniveau.

DJG/mpt/ros

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