Alt 08.02.23, 20:39
Standard XETRA-SCHLUSS/Freundlich - Baumann-Abgang treibt Bayer
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat mit Aufschlägen den Handel am Mittwoch beendet. Laut CMC honorierten Investoren die Aussagen von Fed-Präsident Powell vom Vortag, dass die Disinflation begonnen habe. "Und frei nach dem Motto, nur zu hören, was sie hören wollten, lassen die Kursgewinne der vergangenen 24 Stunden die nach außen hin aggressiv wirkende Botschaft plötzlich recht zahm erscheinen", hieß es. Der DAX gewann 0,6 Prozent auf 15.412 Punkte.

Powell hatte betont, dass die Zentralbank die Leitzinsen eventuell über das Maß, welches derzeit am Markt eingepreist sei, hinaus anheben müsse, sollte sich der Arbeitsmarkt weiterhin stark präsentieren. Gleichzeitig gehe die Fed aber davon aus, dass sich die Inflation noch im laufenden Jahr signifikant verringern werde.

Baumann stand schon lange in der Kritik

Mit einem Kurssprung von 6 Prozent reagierten Bayer auf den Abgang von CEO Werner Baumann. Zuletzt war der Druck auf Baumann durch aktivistische Investoren wieder deutlich gestiegen. Baumann stand allerdings schon lange, nämlich seit dem Debakel um den Monsanto-Kauf, im Kreuzfeuer der Kritik. Positiv dürfte aufgenommen werden, dass mit William N. (Bill) Anderson bereits ein Nachfolger benannt wurde. Anderson ist studierter Chemieingenieur und war zuletzt als CEO der Pharma-Sparte von Roche tätig.

Für die Einzelwerte kamen die Impulse ansonsten hauptsächlich von einer Flut von Quartalszahlen: VW verloren 1,5 Prozent. Der Cashflow 2022 des Automobilkonzerns fiel unter den Erwartungen aus, auch der operative Gewinn verfehlte die Prognosen - wenn auch nur geringfügig.

Positiv wurden die vorläufigen Geschäftszahlen von Eon gewertet, für die Aktie ging es um 1,7 Prozent nach oben. Sowohl das bereinigte Betriebsergebnis wie auch der bereinigte Konzernüberschuss lägen leicht über den Erwartungen, hieß es. Die einzelnen Segmente haben laut Eon am oberen Rand der Prognosen abgeschnitten.

Ionos schließen klar unter Ausgabepreis

Schwach verlief der Börsenstart der United-Internet-Tochter Ionos. Die Aktie des Webhosters startete mit einem ersten Kurs von 18,40 Euro. Ausgegeben worden war sie zu 18,50 Euro, nachdem die anfängliche Zeichnungsspanne bereits gesenkt worden war. Die Aktie schloss 5,2 Prozent unter Ausgabepreis auf dem Tagestief von 17,54 Euro. Das Papier der Mutter United Internet gab um 0,6 Prozent nach.

Für Linde ging es 3 Prozent nach oben, hier stützten positive Analystenkommentare. Qiagen gewannen nach Zahlenausweis zum vierten Quartal 1 Prozent. Positiv hoben die Analysten von Jefferies den Gewinn heraus, der von Steuer- und Finanzerträgen profitiert habe und 18 Prozent oberhalb der Erwartungen ausgefallen sei. Der Ausblick falle aber eher konservativ aus, hieß es.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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February 08, 2023 11:55 ET (16:55 GMT)

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