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FRANKFURT--Europas Börsen haben es auch am Freitag nicht leicht. Zwar hat EZB-Präsident Draghi der Aufwärtsbewegung des Euro einen Dämpfer versetzt, die politischen Unsicherheiten in Spanien und Italien kann er aber nicht so einfach aus dem Weg räumen. Die Anleger sind daher vorsichtig und ein Ende dieser Grundeinstellung ist zunächst nicht in Sicht. Das begrenzt das Erholungspotenzial an den Börsen. Die Parlamentswahlen in Italien finden Ende Februar statt.
Der Euro-Stoxx-50 steigt am Mittag um 0,4 Prozent auf 2.608 Punkte. Für den DAX geht es um 0,1 Prozent auf 7.600 Punkte nach oben. Immerhin gibt es ermutigende Signale bei den Verhandlungen über den nächsten EU-Haushalt. Im Gespräch ist eine Deckelung von 960 Milliarden Euro für den Gemeinschaftshaushalt der kommenden sieben Jahre. Die Obergrenze für die tatsächlichen Auszahlungen soll bei 908 Milliarden Euro liegen. Damit würde erstmals in der Geschichte der EU das Mehrjahresbudget deutlich gegenüber der vorangegangenen Periode eingedampft. Der Euro notiert wenig verändert bei 1,34 Dollar. EZB-Präsident Draghi hatte am Donnerstag mit recht deutlichen Worten eine scharfe Korrektur in der Gemeinschaftswährung ausgelöst. Laut Draghi ist der Wechselkurs wichtig für Preisstabilität und Wachstum. Am Markt wurde dies als mögliches Signal für eine zukünftige Zinssenkung gewertet. Von einem düsteren Ausblick sprechen Händler mit Blick auf den Nutzfahrzeug- und Maschinenbauer MAN. "MAN macht sich hässlich, damit VW der MAN-Aktienkurs für die Komplettübernahme und den Squeeze-Out nicht nach oben davon läuft", so ein Händler. Viele Analysten rechneten im laufenden Jahr mit steigenden Umsätzen, einem ebenfalls steigenden operativen Gewinn und steigenden Margen. MAN jedoch prognostiziert für 2013 einen leichten Umsatzrückgang sowie ein überproportional fallendes operatives Ergebnis. Die Aktie verliert 0,1 Prozent auf 88,50 Euro. Der französische Autobauer Peugeot-Citroën muss wegen der schwachen Geschäfte in Europa 4,13 Milliarden Euro abschreiben, größtenteils in seiner Autosparte. "Dies liegt im Rahmen der Schätzungen", sagt ein Händler: "Die Prognosen der Analysten reichten von dreieinhalb bis fünf Milliarden Euro." Peugeot gehe es unter allen Automobilherstellern weltweit am schlechtesten, das belegten die Abschreibungen. Die Peugeot-Aktie gewinnt 0,1 Prozent. "Es ist das erwartete Rekordjahr geworden", sagt ein Händler mit Blick auf die Ergebnisse von Hugo Boss. Der Umsatz habe im vierten Quartal die Konsensprognose um sieben Prozent übertroffen und das bereinigte EBITDA die Konsensschätzung um sechs Prozent. Angesichts der guten Entwicklung im Vorfeld setzen in dem Papier aber Gewinnmitnahmen ein. Die Aktie des Modekonzerns verliert 0,4 Prozent. Ansonsten bewegen noch eine Reihe von Analystenkommentaren die Kurse. Belastet durch eine Herunterstufung von HSBC auf "Untergewichten" verliert die Aktie des Versorgers RWE 1,1 Prozent. Die Experten der Bank of America-Merrill Lynch haben Vodafone auf "Buy" nach oben genommen, die Aktie honoriert dies mit einem Plus von 1,7 Prozent. Die Aktie der Software AG profitiert von dem angekündigten Aktienrückkaufprogramm und steigt um 1,9 Prozent. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com DJG/mpt/ros Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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