Alt 01.08.11, 17:29
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX gibt mit Rezessionssorgen massiv ab
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt ist mit massiven Abgaben aus der Sitzung am Montag gegangen. Der DAX stürzte um 2,9% oder 205 auf 6.954 Punkte ab. Damit schloss der deutsche Leitindex über 300 Punkte unter dem Tageshoch von 7.282 Punkten, das er am Morgen mit dem Kompromiss im US-Schuldenstreit erreicht hatte. Außerdem schloss er auf dem tiefsten Stand seit März. "Die Stimmung hat sich mit neuen Rezessionssorgen stark eingetrübt", so ein Händler.

Hauptauslöser der Konjunkturängste war der ISM-Index der US-Einkaufsmanager, der im Juli auf 50,9 von zuvor 55,3 gefallen war und damit deutlicher als erwartet. Dieser liegt aktuell nur noch knapp über der Marke von 50, die als Grenze zwischen Wachstum und Rezession gilt. Die Auftragskomponente liegt mit 49,2 bereits unter der 50er Marke. "Der ISM hat im späten Geschäft zu einer Abgabewelle geführt", sagte ein Händler.

Bedenklich sei nun auch die charttechnische Situation, heißt es am Markt. Der DAX habe die Handelsspanne der vergangenen Monate zwischen 7.600 und 7.000 Punkten nach unten verlassen: "Damit droht ein Verkaufssignal", so ein technisch orientierter Händler. Die nächste Unterstützung liege nun im Bereich um 6.850 Punkten.

Bedenklich ist laut Händlern auch das Umsatzverhalten mit steigenden Volumina bei fallenden Kursen. "Der Verkaufsdruck nimmt zu", so ein Händler. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 182,4 (Vortag: 139,6) Mio Aktien im Wert von rund 4,28 (Freitag: 3,81) Mrd EUR.

Bereits am Vormittag waren die Aufschläge zusammengeschmolzen, nachdem enttäuschende europäische Einkaufsmanager-Indizes die Stimmung eingetrübt hatten. Auch ein deutliches Minus bei den Aufträgen der Maschinenbaubranche wurde als Warnsignal gesehen. Am Nachmittag drückten dann auch erneut Sorgen um ein Überschwappen der Schuldenkrise auf Italien und Spanien auf die Stimmung. Unter höheren Risikoaufschlägen dieser Länder litten dann besonders die Aktien der Banken.

Commerzbank gaben um 5,2% nach auf 2,52 EUR und führten damit die Verliererliste an. Deutsche Bank fielen um 3,9% auf 37,00 EUR. Auch Siemens lagen mit einem Minus von 3,8% auf 86,01 EUR sehr schwach im Markt, nachdem die Analysten der Deutschen Bank die Titel auf "Halten" von "Kaufen" zurückgestuft hatten.

Gewinner waren im DAX nicht zu finden, VW waren mit einem Minus von 1% auf 138,10 EUR noch stärkster Titel. Die Analysten von Goldman Sachs haben das Kursziel für VW auf 260 EUR erhöht von 245 EUR. Im MDAX stiegen Fuchs Petrolub vor ihren Halbjahreszahlen am Mittwoch um 2,6% auf 37,20 EUR. Conti konnten sich mit einem Plus von 0,1% auf 69,67 EUR gut behaupten. Die Titel waren im Juli umsatzstärkster MDAX-Wert und werden damit möglicherweise Kandidat für einen Aufstieg in den DAX, falls ein Platz frei werden sollte. Dagegen fielen MTU nach laut Händlern gemischten Halbjahreszahlen um 3,1% zurück.

Im TecDAX legten Evotec und Süss Microtec deutlich zu. Der TecDAX fiel um 0,6%, der MDAX um 1,4%.


-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires,
+49 (0)69 29 725 217, herbert.rude@dowjones.com
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