Alt 04.02.11, 02:30
Standard Wall Street schließt gut behauptet - Ägypten bremst Sentiment
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Aktienkurse an Wall Street sind am Donnerstag von der eskalierenden Gewalt in Ägypten und schwachen Geschäftszahlen von Merck gebremst worden. Gestützt wurden die US-Börsen dagegen von positiven Konjunktur- und Einzelhandelsdaten, die für eine Erholung von den Tagestiefs sorgten. Dank eines Schlussspurt schafften die Indizes im späten Handel den Sprung in positive Gefilde.

Der Dow-Jones-Index (DJIA) für 30 Industriewerte stieg um 0,2% oder 20 Punkte auf 12.062. Für den S&P-500-Index geht es um 0,2% bzw 3 Zähler auf 1.307 nach oben, nachdem zwischenzeitlich die wichtige Marke von 1.300 Stellen unterschritten worden war. Der Nasdaq-Composite-Index legte um 0,2 oder 4 Punkte auf 2.754 zu. Das Umsatzvolumen erhöhte sich auf knapp 1,00 (Mittwoch: 0,93) Mrd Aktien. Auf 1.606 Kursgewinner entfielen 1.357 -verlierer, unverändert schlossen 132 Titel.

"Die Erholung der US-Konjunktur schreitet weiter voran, was die Mehrzahl der Wirtschaftsdaten untermauert", sagte Investmentstratege Jason Pride von Glenmede Investment and Wealth Management. Allerdings kam die durch die Makrodaten entfachte positive Grundstimmung nicht voll zur Geltung. "Die Ereignisse in Ägypten sind Dreh- und Angelpunkt am Markt. Schon wegen der Bedeutung für die Rohstoffversorgung können die Dinge dort nicht ausgeblendet werden", sagte Jesse Cole, leitender Händler bei Merlin Securities.

Unterdessen hat US-Notenbankpräsident Ben Bernanke von Fortschritten bei der Erholung der Wirtschaft gesprochen, zugleich jedoch die hohe Verschuldung als Konjunkturrisiko charakterisiert. Zudem werde die Arbeitslosigkeit trotz Zeichen der Besserung erst in einigen Jahren Normalniveau erreichen. Am Berichtstag lieferte der US-Arbeitsmarkt indes positive Signale. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen der Arbeitslosenversicherung ist stärker gefallen als erwartet. "Damit mehren sich die Hinweise, dass der Arbeitsmarkt langsam in Schwung kommt", kommentierte ein Händler die Daten mit Blick auf den monatlichen Arbeitsmarktbericht am Freitag.

Positiv überraschte zudem der ISM-Index für den Service-Bereich, der im Januar auf 59,4 nach 57,1 im Dezember sprang und damit die Konsensprognose der Volkswirte von 57,0 klar übertraf. Die wichtige Beschäftigungskomponente überzeugte mit einem Plus auf 54,5 nach 52,6 Indexpunkten. Gut fiel auch der Auftragseingang langlebiger Güter aus, da er mit leichtem Plus anstelle eines Minus aufwartete und sogar der Vormonat November nach oben revidiert wurde.

Unter den Einzelwerten fielen Merck&Co mit einem Minus von 2,7% auf 32,90 USD als klares Schlusslicht im DJIA aus dem Rahmen. Der Pharmakonzern ist im vierten Quartal 2010 in die roten Zahlen gerutscht. Verantwortlich dafür sind unter anderem die Fusions- und Restrukturierungskosten nach der Übernahme des Wettbewerbers Schering-Plough. Der um diese Belastungen bereinigte Gewinn übertraf zwar die Markterwartungen, doch der Ausblick enttäuschte.

Verizon Communications hat den Rückkauf von bis zu 100 Mio Aktien genehmigt. Ein vorhergehendes Aktienrückkaufprogramm im selben Volumen, das zu zwei Fünfteln ausgenutzt worden war, wurde dafür gestoppt. Die Titel stiegen um 0,6% auf 36,38 USD. Dow Chemical hat im vierten Quartal von höheren Preisen und der stark gestiegenen Nachfrage vor allem in den Schwellenländern profitiert. Der Nettogewinn verdreifachte sich nahezu, die Aktie gewann 0,3% auf 36,74 USD. Nach positiven Geschäftszahlen kletterten Mastercard um 2,5% auf 245,39 USD.

Die Aktien von Hartford Financial gewannen 1,9% auf 26,82 USD, nachdem der Versicherer eine Verdopplung der Quartalsdividende auf 0,10 USD bekannt gegeben hatte. Zudem wurde mit einem Gewinn je Aktie von 1,24 USD die Gewinnerwartung für das vierte Quartal deutlich übertroffen. PepsiCo will die russische Wimm-Bill-Dann Foods komplett übernehmen. Ende des vergangenen Jahres hatten die Amerikaner für 3,8 Mrd USD bereits 66% an dem Moskauer Konzern übernommen und seinerzeit bereits Interesse an den restlichen Anteilen bekundet. Die Papiere verloren 0,7% auf 64,18 USD.

Nach positiven Umsatzdaten für Januar waren die Papiere von Einzelhändlern gesucht. Zumiez zogen um 3,2% auf 24,39 USD und Limited Brands um 7,4% auf 31,29 USD an. AutoNation haussierten nach überzeugenden Geschäftszahlen um 11,3% auf 31,45 USD, für Kellogg ging es nach positiv aufgenommenen Geschäftszahlen um 4,3% auf 52,52 USD nach oben.
DJG/DJN/flf

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