Alt 15.10.18, 15:25
Standard Leichter - Sears brechen mit Gläubigerschutz ein
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit leichten Abgaben ist die Wall Street in den ersten Handelstag der Woche gestartet. Die Nervosität der Investoren bleibe weiterhin hoch, heißt es von einem Beobachter. Zwar seien die Belastungsfaktoren schwelender Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die zuletzt kräftig gestiegenen Zinsen an den Anleihemärkten weiter präsent, würden durch die langsam Fahrt gewinnende US-Berichtssaison aber in den Hintergrund gedrängt. Im Wochenverlauf werden 54 Unternehmen aus dem S&P-500 ihre Quartalsergebnisse bekannt geben.

Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach der Eröffnung 0,2 Prozent auf 25.297 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,2 Prozent nach unten, der Nasdaq-Composite verliert 0,5 Prozent.

Ein uneinheitliches Bild liefern die vorbörslich veröffentlichten US-Konjunkturdaten. Der Empire State Manufacturing Index für Oktober fiel besser als erwartet aus. Dagegen legte der Einzelhandelsumsatz im September überraschend lediglich um 0,1 Prozent zu, während Ökonomen hier mit einem Plus um 0,7 Prozent gerechnet hatten. Eine halbe Stunde nach der Eröffnung folgen noch die Lagerbestände für August. Daneben wird auf das Protokoll der September-Sitzung der US-Notenbank gewartet, welches am Mittwoch veröffentlicht wird.

Bank of America verlieren trotz überzeugender Quartalszahlen

Für die Aktie der Bank of America geht es um 0,9 Prozent nach unten, obwohl das Institut im dritten Quartal von den höheren Zinsen und einer steigenden Kreditnachfrage profitiert hat. Die nach Bilanzsumme zweitgrößte Bank der USA steigerte ihren Gewinn kräftig und übertraf die Erwartungen der Analysten. Im Handelsgeschäft schwächelte die Bank allerdings. Hier sackten die Erträge um 2,5 Prozent ab. JP Morgan und die Citigroup hatten am Freitag über den Erwartungen liegende Zahlen vermeldet. Auch die von hausgemachten Problemen gebeutelte Wells Fargo hat dank Kostensenkungen ein ordentliches Quartal hinter sich gebracht. Am Dienstag legen Goldman Sachs (plus 0,2 Prozent) sowie Morgan Stanley (minus 0,1 Prozent) ihre Zahlen vor.

Die Sears-Aktie bricht um 14 Prozent ein. Der US-Einzelhandelskonzern hat einen Antrag auf Gläubigerschutz eingereicht. Das Traditionsunternehmen verständigte sich mit seinen Gläubigern auf eine Restrukturierung, mit der mehrere Hundert Läden geöffnet bleiben können - zumindest vorerst. Zudem kündigte CEO Edward Lampert seinen Rücktritt an.

Für die Papiere von Broadcom geht es um 0,7 Prozent nach unten. Das Unternehmen hat nun auch die letzte kartellrechtliche Hürde auf dem Weg zur Übernahme der CA Inc. genommen. Als letzter Regulierer habe nun die EU-Kommission dem Kauf zugestimmt, teilte Broadcom mit. Das Unternehmen rechnet damit, die Übernahme bis zum 5. November abschließen zu können.

Ölpreise legen kräftig zu

Nach den kräftigen Abgaben der vergangenen Woche geht es für die Ölpreise zwischenzeitlich deutlicher nach oben. Allerdings haben die Notierungen mittlerweile einen Großteil der Gewinne wieder abgegeben. Vor allem die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und Saudi-Arabien trieben das "schwarze Gold" an. In der Affäre um den vermissten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi hat sich der Ton zwischen Washington und Riad verschärft: Saudi-Arabien drohte im Fall möglicher Sanktionen mit Vergeltung. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor eine "schwere Strafe" angedeutet.

"Dies erhöht die Sorge, dass Saudi-Arabien die Ölförderung als mögliches Druckmittel bei Sanktionen nutzen könnte", so Rohstoff-Analyst Warren Patterson von der ING Bank. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legt um 0,1 Prozent auf 71,43 Dollar zu, für Brent geht es um 0,3 Prozent auf 80,71 Dollar nach oben.

Auch der Goldpreis setzt seine positive Tendenz aus der Vorwoche fort. Für die Feinunze geht es um 0,8 Prozent auf 1.228 Dollar nach oben. Zur Begründung verweisen Teilnehmer auf den leicht nachgebenden Dollar. Nach Monaten relativer Untätigkeit hätten die weiter zunehmenden Sorgen in Bezug auf die Handelsstreitigkeiten und Bedenken hinsichtlich des globalen Wirtschaftswachstums den Appetit auf das Edelmetall erhöht, heißt es.

Der Dollar zeigt sich zu Wochenbeginn mit Abgaben. Der Euro klettert im Gegenzug auf ein Tageshoch bei 1,16 Dollar und notiert aktuell mit 1,1590 Dollar knapp unter diesem Niveau. Hier wird mit Spannung auf die Vorlage des italienischen Haushaltsentwurf für 2019 bei der Europäischen Kommission gewartet. Unter Abgabedruck steht das britische Pfund. Grund sind die weiter verfahrenen Brexit-Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU. Aktuell kostet ein Pfund 1,3151 Dollar.

Wenig Bewegung gibt es dagegen am US-Anleihemarkt. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduziert sich um 1,4 Basispunkte auf 3,15 Prozent.

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October 15, 2018 09:51 ET (13:51 GMT)

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