Alt 15.10.18, 09:54
Standard Konjunkturskepsis belastet Börsen - Softbank knicken ein
Beitrag gelesen: 324 x 

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben zu Wochenanfang deutliche Abgaben verzeichnet. Angesichts der auf der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank am Wochenende vorgebrachten Sorgen zur globalen Weltwirtschaft verpufften die positiven Vorgaben der Wall Street vom Freitag. Der IWF hatte vor wachsenden Gefahren für das weltweite Wirtschaftswachstum gewarnt und dies unter anderem mit dem schwelenden Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften begründet.

Chinas Zentralbankchef Yi Gang hatte für "konstruktive Lösungen" im Handelsstreit mit den USA geworben. Die Spannungen verursachten "negative Erwartungen" und "negative Unsicherheit", sagte Yi. Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung in China begegnete Yi Gang mit dem Hinweis, dass die politischen Entscheidungsträger über "genügend" Instrumente verfügten, um mit den aus dem Handelskonflikt resultierenden Unsicherheiten fertig zu werden. US-Finanzminister Steven Mnuchin wies Warnungen vor negativen Auswirkungen des Handelsstreits auf die Weltwirtschaft dagegen zurück. Das Ziel der USA sei "sehr klar", sagte Mnuchin. Es gehe lediglich darum, "eine ausgewogenere Handelsbeziehung zu haben".

Sorgen um Weltwirtschaft drücken Aktienmärkte

Die weiter andauernden Sorgen um die Entwicklung der globalen Weltwirtschaft belasteten das Sentiment der Aktienmärkte in Asien. Insbesondere Technologie- und Finanzwerte standen in der gesamten Region unter Druck.

Tagesverlierer war die Börse in Tokio. Für den Nikkei-225 ging es um 1,9 Prozent auf 22.271 Punkte abwärts. Der Index schloss damit auf einem Achtwochentief. Neben dem allgemein negativen Sentiment belastete den Index auch der stärkere Yen. Der Dollar kostete zu Handelsschluss 111,90 Yen. Im Handel am Freitag hatte er noch in der Spitze 112,48 Yen gekostet. Die Yen-Stärke belastete die währungssensiblen japanischen Exportwerte, da sich ihre Waren dadurch verteuerten. Sharp gaben 2,6 Prozent ab. Nintendo fielen um 2 Prozent und Renesas lagen mit 3,9 Prozent im Minus. Bei den Autowerten sah es nicht besser aus. Toyota und Honda verloren bis zu 2,6 Prozent.

Softbank knicken ein

Die Aktie von Softbank knickte um 7,3 Prozent ein und erlebte den stärksten Verlust seit Mitte 2016. Zur Begründung verwiesen Marktteilnehmer auf die engen Beziehungen zur saudi-arabischen Regierung. Hintergrund ist die Affäre um den vermissten saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi. Das arabische Land ist einer der wichtigsten Investoren des 100 Milliarden Dollar schweren Vision-Fonds der Softbank. Auch Zweifel an der Konsumfreude der chinesischen Mittelklasse hätten die Softbank-Aktie belastet, denn das Unternehmen ist größter Aktionär des chinesischen E-Commerce-Konzerns Alibaba.

In Hongkong gab der Hang-Seng-Index im späten Handel 1,3 Prozent ab. Nach unten gedrückt wurde der Index auch hier von Technologiewerten. Die Aktien des Index-Schwergewichts Tencent verloren 2,1 Prozent. Die Titel des Smartphone-Zulieferers AAC Tech knickten um 7,2 Prozent ein. Im chinesischen Kernland lag die Börse in Schanghai mit 1,5 Prozent im Minus. Der Aktienmarkt in Shenzhen gab 1,2 Prozent ab und das Startup-Börsensegment ChiNext 1,4 Prozent.

Abwärts ging es auch an den Handelsplätzen in Seoul und Taiwan. In Südkorea gab der Kospi mit 0,8 Prozent verhältnismäßig wenig ab. Die Aktien des Index-Schwergewichts Samsung lagen zu Handelsschluss mit 0,5 Prozent im Minus. Für SK Hynix ging es dagegen um 2,9 Prozent nach unten. In Taiwan fiel der Taiex um 1,4 Prozent. Das Index-Schwergewicht Taiwan Semiconductor gaben 2,7 Prozent ab. Hon Hai und Largan jeweils rund 2 Prozent. President Securities zufolge dürften die Aussichten, insbesondere für Apple-Zulieferer, aufgrund des Handelskonfliktes zwischen den USA und China, volatil bleiben.

An der Börse in Sydney standen mit der Furcht vor einer Eskalation des Handelsstreits Rohstoffwerte unter Druck. Der Sektor gab um 1,1 Prozent nach. China ist wichtigster Abnehmer australischer Rohstoffe. BHP Billiton verloren 1,5 Prozent. Rio Tino 0,7 Prozent. Unter Abgabedruck standen auch die vier großen australischen Banken. Der Sektor fiel um 1,6 Prozent auf ein neues Zweijahrestief. Für Westpac, ANZ, CBA und NAB ging es um bis zu 2,1 Prozent nach unten. Der S&P/ASX 200 schloss mit einem Minus von 1 Prozent auf dem tiefsten Stand seit sechs Monaten.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 15, 2018 04:11 ET (08:11 GMT)

Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 22:42 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]