Alt 12.10.18, 10:15
Standard Aktienmärkte zeigen sich überraschend fest
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben sich am Freitag nach dem kräftigen Abverkauf am Vortag etwas erholt. Dabei zeigten die Börsen über weite Strecken des Handels eine uneinheitliche Tendenz, ehe es dann im späten Geschäft auf breiter Front nach oben ging. Einzig die Börse in Shenzhen schloss mit einem leichten Minus. Damit zeigten die Börsen eine deutliche Widerstandsfähigkeit, denn die Wall Street hatte am Vorabend erneut mit deutlichen Verlusten geschlossen. Der Preisauftrieb in den USA hatte sich im September abgeschwächt und damit die aktuellen Zinssorgen etwas gesenkt. Dies stütze die Aktienmärkte.

Die Konjunktursorgen, insbesondere der Handelskonflikt zwischen China und den USA, bereiteten Anlegern zwar weiterhin Kopfschmerzen, traten aber etwas in den Hintergrund. Auch die weiterhin hohen Marktzinsen belasteten mit der gedämpften US-Inflation nicht mehr ganz so stark.

Hongkong und Taiwan marschieren voran

Nach anfänglichem Auf und Ab schloss der Hang-Seng-Index in Hongkong mit 2,2 Prozent im Plus. Trotz der negativen Vorgaben von der Nasdaq ging es für das Index-Schwergewicht Tencent um 7,9 Prozent nach oben. Auch der verschobene Börsengang der Tochter belastete offensichtlich nicht. Das Tochterunternehmen Tencent Music Entertainment Group will offenbar wegen den jüngsten Kursrückgängen weltweit mindestens bis November warten, bevor es sich wieder seinen Börsenplänen zuwendet, war aus informierten Kreisen zu hören gewesen.

Im chinesischen Kernland gewann der Schanghai-Composite 0,9 Prozent, wohingegen es an der Börse in Shenzhen - als einer der wenigen - um 0,2 Prozent abwärts ging und die schlechteste Handelswoche seit Anfang 2016 verbucht wurde. Das Startup-Börsensegment ChiNext stieg hingegen um 0,5 Prozent.

Der Handelsbilanzüberschuss Chinas stieg im September stärker als erwartet, was an der Börse tendenziell positiv aufgefasst wurde. Die Exporte in die USA legten im September auf Yuan-Basis trotz der US-Importzölle um 16,6 Prozent zu, wohingegen die Importe nur um 1,6 Prozent zugenommen hatten. Die chinesische Wirtschaft scheint sich damit widerstandsfähig zu zeigen, andererseits dürfte damit keine Entspannung im Handelskonflikt absehbar sein.

In Südkorea gewann der Kospi 1,5 Prozent. Am Vortag hatte die Börse in Seoul noch den stärksten Rückgang an einem Handelstag seit sieben Jahren erlebt. Für das Index-Schwergewicht Samsung ging es um 2 Prozent aufwärts. Der Stahlproduzent Posco gewann 3,1 Prozent.

Tokio dreht ins Plus

Der Nikkei-225-Index verzeichnete über lange Strecken während des Handels Verluste, drehte aber schließlich in Plus und schloss 0,5 Prozent bei 22.695 Punkten fester. Gestützt wurde der Index von Exportwerten. Fanuc legten um 2,3 Prozent zu, Nintendo um 3,5 Prozent. Tokyo Electron stiegen sogar um 4,3 Prozent. Gebremst wurde der Index hingegen von Versicherungswerten. Dai-Ichi verloren 2,7 Prozent, T&D Holdings gaben 1,8 Prozent ab.

Unterstützung kam vom Devisenmarkt: Der japanische Yen zeigte sich im Handelsverlauf schwächer. Zum Börsenschluss kostete der Dollar 112,38 Yen, im Tagestief des Vortages hatte er noch unter 112 Yen notiert. Eportwerte profitierten vom schwächeren Yen, da sich ihre Waren dadurch auf den Weltmärkten verbilligen.

Tagesgewinner war die Börse in Taiwan. Der Taiex stieg um 2,4 Prozent und verzeichnete den größten Zugewinn seit acht Monaten. Nach oben gezogen wurde der Index von Technologiewerten. Die Aktien des Linsenherstellers Largan stiegen um 9,9 Prozent. Taiwan Semiconductor legten um 4,2 Prozent zu.

An der Börse in Sydney zog der S&P/ASX-200 um 0,2 Prozent an. Gestützt wurde der Index dabei von Rohstoffwerten. BHP Billiton und Rio Tinto legten um bis zu 1,9 Prozent zu. Verlierer waren in Sydney hingegen Ölwerte. Santos, Woodside und Oil Search gaben bis zu 1,8 Prozent ab. Zur Begründung verwiesen Markteilnehmer auf die gesunkenen Ölpreise, wenngleich im asiatischen Geschäft eine gewisse Erholung einsetze.

Unter den Einzelwerten stachen Brilliance in Hongkong hervor. Der deutsche Automobilhersteller BMW hatte am Donnerstag seinen Anteil am Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Konzern auf 75 von zuvor 50 Prozent erhöht. Nachdem die Aktie am Vortag vom Handel ausgesetzt gewesen war, verbuchte sie nun Abgaben von 26 Prozent. Der Kaufpreies sei "nicht sehr attraktiv", kommentierte Daiwa die Transaktion.

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October 12, 2018 04:30 ET (08:30 GMT)

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