Alt 11.10.18, 17:29
Standard XETRA-SCHLUSS/Ausverkauf setzt sich fort - Dialog haussieren
Beitrag gelesen: 248 x 

FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist auch am Donnerstag nicht zu Ruhe gekommen. Der DAX verlor 1,5 Prozent auf 11.539 Punkte und schloss sich damit dem andauernden Ausverkauf an den Weltbörsen an. Die Angst vor einer schärferen Gangart der US-Notenbank, der damit verbundene Rendite-Anstieg an den Anleihemärkten sowie der Handelsstreit zwischen den USA und China blieben die fundamentalen Belastungsfaktoren. Geringer als erwartet gestiegene US-Verbraucherpreise für September stützten die Stimmung nur kurzzeitig.

Konjunktursensible Aktien wurden weiter gemieden. So verloren BASF 2,4 Prozent. Auch um den Autosektor machten die Anleger weiter einen Bogen: VW gaben 2,1 Prozent nach. Versicherer hatten ebenfalls keinen guten Tag, möglicherweise auch wegen des Hurrikans Michael in den USA. Allianz büßten 3,4 Prozent ein und Munich Re 2,9 Prozent.

Trotz der allgemeinen Marktmisere machten Dialog einen Kurssprung von 26,7 Prozent. Der Großkunde Apple übernimmt Vermögenswerte von Dialog und damit die Powermanagement-Technologie für eigene Chips. Händler werteten dies als Teilübernahme, denn mehr als 300 Dialog-Ingenieure sowie weitere Mitarbeiter - 16 Prozent der Gesamtbelegschaft - sollen zu Apple wechseln. Apple wird dafür 300 Millionen Dollar in bar und weitere 300 Millionen in Form einer Vorauszahlung für Dialog-Produkte entrichten.

Hoffen auf Veränderungen im Ceconomy-Vorstand

Gegen den Trend ging es auch für Ceconomy um 6,6 Prozent auf 4,67 Euro nach oben. Im Handel wurde auf Kreisemeldungen verwiesen. Dort hieß es, dass sich der Aufsichtsrat des Einzelhändlers am Freitag treffe, um über mögliche Änderungen im Vorstand zu beraten. Nach der zweiten Gewinnwarnung in kurzer Folge steht das Management unter massivem Handlungsdruck. Im Handel ist von einem "totalen Vertrauensverlust" die Rede.

Druck kommt auch vom Großaktionär Freenet. Bloomberg zitierte CEO Christoph Vilanek mit den Worten, dass die jüngste Gewinnwarnung "peinlich" sei. Dem Ceconomy-Management werde es extrem schwerfallen, verloren gegangenes Vertrauen wiederzugewinnen. Ohne Änderungen werde dies nicht möglich sein. Freenet ist seit dem Sommer an Ceconomy mit 9 Prozent beteiligt. Der Einstiegspreis seinerzeit lag bei 8,50 Euro. Freenet verloren im allgemeinen Ausverkauf an den Märkten 0,7 Prozent.

Gleich mehrere positive Nachrichten für Bayer

Gleich zwei Nachrichten trieben die Bayer-Aktie um 3,1 Prozent nach oben. Bayer prüft einem Agenturbericht zufolge nach der milliardenschweren Übernahme des Agrochemiekonzerns Monsanto den Verkauf der Tierarzneisparte.

Daneben kann Bayer auf einen neuen US-Prozess im Zusammenhang mit dem Schadensersatzurteil im Fall seines Unkrautvernichters Glyphosat hoffen. Das könne bedeuten, dass die Schadensersatzbefürchtungen aus dem ersten Prozess, in dem Bayer zu 289 Millionen Dollar verurteilt wurde, nicht auf alle noch anstehenden Prozesse hochgerechnet werden müssten, so ein Marktteilnehmer.

Gea senkte seine Gewinnprognose, worauf die Aktie 3,4 Prozent verlor.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 146,7 (Vortag: 121,2) Millionen Aktien im Wert von rund 6,58 (Vortag: 5,22) Milliarden Euro. Es gab vier Kursgewinner und 26 -verlierer.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 11, 2018 11:51 ET (15:51 GMT)

Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 17:17 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]