Alt 10.10.18, 18:28
Standard XETRA-SCHLUSS/Ausverkauf bei Aktien - DAX unter 11.800
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FRANKFURT (Dow Jones)--Mit kräftigen Kursverlusten sind die Aktienmärkte am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Wie oft befürchtet schlugen sich Verluste an Wall Street verstärkt im DAX nieder. Sorgen um stärkere Zinserhöhungen in den USA und Druck auf die Gewinnmargen, der Streit um den italienischen Schuldenhaushalt, der weiter schwelende Handelskonflikt USA/China, der nahende Brexit und nun auch noch Wachstumssorgen und Gewinnwarnungen prasselten auf die Märkte. "Nirgends leuchtet eine grüne Lampe", sagte ein Händler. Selbst Öl und Gold wurden verkauft.

Hoffnungen auf einen baldigen Stop der Kursverluste gibt es kaum: "Das sind keine Umschichtungen, das sind reine Verkäufe", sagte Thomas Altmann von QC Partners. Daher dürften noch tiefere Kursziele angesteuert werden. Vor allem Chipwerte brachen ein, Anleger flohen in sichere Häfen wie den Yen und Telekom-Aktien. Der DAX durchbrach dabei die 11.800er-Marke, die von Technischen Analysten als Auslöser einer sehr negativen Kopf-Schulter-Formation gesehen wird. Entsprechend hoch war der Aktienumsatz. Der DAX fiel 2,2 Prozent auf 11.713 Punkte.

Inflationsdruck und Gewinnwarnungen

Einen Auslöser machten Händler in den US-Erzeugerpreisen aus, die einen abermaligen Anstieg des Preisdrucks im September zeigten und die US-Börsen damit belasteten. Das annualisierte Plus von 2,6 Prozent liegt weit über dem Inflationsziel der Fed. Dazu kamen Gewinnwarnungen von Unternehmen, so im Chemiesektor von PPG Industries und Trinseo aus den USA. BASF fielen um 2,2 Prozent, Linde um 3,5 Prozent und Covestro um 3,6 Prozent.

Einbruch bei Tech-Werte - Zinsanstieg und nun auch Kurzarbeit

Einen Hauptverlierer stellten Chip-Aktien und andere Technologiewerte. Dialog Semiconductor fielen um 5,3 Prozent. Im DAX gaben Infineon um 4,4 Prozent nach. Neben den schwachen Vorgaben der Nasdaq litt auch dieser Sektor unter Hiobsbotschaften von Unternehmen. So meldete die schweizerische VAT Group, ein Hersteller von Vakuum-Bauteilen für die Halbleiterindustrie, Kurzarbeit an. VAT brachen über 10 Prozent ein und zogen Pfeiffer Vacuum fast 7 Prozent tiefer. Allerdings verzeichneten auch viele andere Titel im TecDAX deutliche Verluste: Unter anderem gaben Bechtle und Nemetschek bis zu knapp 8 Prozent nach. Wirecard im DAX brachen erneut um gut 14 Prozent ein, SAP verloren 4,9 Prozent.

Selbst Luxus-Aktien waren nicht mehr gefragt. Nach einer Abstufung auf "Untergewichten" durch Morgan Stanley brach die ganze Branche ein. Hugo Boss verloren 6,5 Prozent. Adidas wurden von Gewinnmitnahmen 4,5 Prozent nach unten gezogen. Deutlich im Minus lagen auch die Autowerte und andere konjunkturnahe Branchen mit bis zu 2 Prozent bei VW. Bei den Versorgern setzte sich die Talfahrt von RWE mit 3,2 Prozent Minus fort.

Gesucht war nur der Telekomsektor, was Beobachter damit begründeten, dass der Sektor relativ konjunkturunabhängig sei. Deutsche Telekom stiegen 2,7 Prozent.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 121,2 (Vortag: 79,6) Millionen Aktien im Wert von rund 5,22 (Vortag: 3,70) Milliarden Euro. Es gab drei Kursgewinner und 27 -verlierer.

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October 10, 2018 11:58 ET (15:58 GMT)

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