Alt 10.10.18, 15:26
Standard Konjunkturskepsis bremst Börse
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NEW YORK (Dow Jones)--Die pessimistischeren globalen Wachstumsprognosen des Internationalen Währungsfonds vom Dienstag lasten auch am Mittwoch auf den US-Aktienmärkten. Dazu kommen negative Vorgaben aus Europa, wo die Unsicherheit um den italienischen Staatshaushalt die Börsen erneut ins Minus drückt. Und nicht zuletzt dämpfen die hohen Anleiherenditen das Interesse an Aktien.

Kurz nach Handelsbeginn sinkt der Dow-Jones-Index um 0,4 Prozent auf 26.312 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,6 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 1,0 Prozent.

An US-Konjunkturdaten wurden vor der Startglocke die Erzeugerpreise aus dem September veröffentlicht. Sie stiegen sowohl insgesamt als auch in der Kernrate um 0,2 Prozent zum Vormonat und entsprachen damit exakt den Konsensschätzungen von Volkswirten. Allerdings liege der annualisierte Anstieg um 2,6 Prozent weit über dem Inflationsziel der US-Notenbank, merken Beobachter an.

FDA-Zulassung beflügelt Akorn

Unter den Einzelwerten springen Akorn um gut 3 Prozent nach oben. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat ein Mittel des Unternehmens zur Behandlung von Hypotrichose der Wimpern zugelassen. Die Akorn-Aktie hat reichlich Aufholbedarf: Sie hat seit Jahresbeginn fast 80 Prozent verloren. Allein am 1. Oktober brach der Kurs um 59 Prozent ein, nachdem ein Gericht zugunsten von Fresenius geurteilt hatte. Fresenius wollte Akorn eigentlich übernehmen, die Offerte dann aber zurückgezogen, nachdem Vorwürfe gegen das US-Unternehmen laut geworden waren, wonach Akorn Zulassungsdaten manipuliert haben soll.

Sears stürzen um 36 Prozent ab. Laut informierten Kreisen bereitet sich der Einzelhandelskonzern darauf vor, Insolvenz zu beantragen. Fastenal geben um 3,2 Prozent nach, obwohl der Hersteller von Verbindungsteilen mit Umsatz und Gewinn im dritten Quartal die Erwartungen übertroffen hat. Allerdings ist die Aktie in den zurückliegenden drei Monaten besser gelaufen als der Markt.

McDonald's profitieren derweil kaum von einem positiven Analystenkommentar und gewinnen 0,1 Prozent. Guggenheim hat die Titel auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft.

American Airlines fallen um 2 Prozent. Die Fluggesellschaft hat wegen Hurrikan "Michael" allein für Mittwoch 75 Flüge abgesagt.

Befürchtung sinkender Nachfrage drückt Ölpreise

Am Ölmarkt geben die in jüngster Zeit kräftig gestiegenen Preise nach. US-Leichtöl der Sorte WTI ermäßigt sich um 0,8 Prozent auf 74,36 Dollar je Barrel. Brent gibt um 0,4 Prozent auf 84,62 Dollar nach. Beobachter warnen, dass der Preisanstieg die Nachfrage dämpfen könnte. Schon am Dienstag sagte Fatih Birol, Executive Director bei der Internationalen Energieagentur, dass die Ölpreise sich langsam im "roten Bereich" bewegten - und das zu einer äußerst ungünstigen Zeit, denn die Weltwirtschaft verliere an Schwung.

Und auf der Konferenz Oil & Money 2018 in London warnte Torbjorn Tornqvist, CEO des Ölhändlers Gunvor Group, dass die Preise zwar in Erwartung von sinkenden iranischen Exporten gestiegen seien, gleichwohl aber immer noch ein großes Angebot auf dem Markt sei. Im Notfall könnte Saudi-Arabien seine Fördermenge erhöhen - sofern sich Abnehmer für das Öl fänden. Die Wahrheit sei aber, dass die Käufer nicht gerade Schlange stünden, um mehr Öl zu kaufen, sage Tornqvist.

Auch der Goldpreis kommt leicht zurück um 0,1 Prozent auf 1.188 Dollar je Feinunze. Marktteilnehmer verweisen hier auf den relativ festen Dollar, der Gold für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum verteuert. Auch die hohen Anleiherenditen machen das Edelmetall unattraktiv, weil es selbst keine Zinsen abwirft.

Die Renditen legen nach einem zwischenzeitlichen Rücksetzer wieder leicht zu. Die Zehnjahresrendite liegt mit 3,23 Prozent nun 2 Basispunkte höher als im späten Handel am Vortag. In der Spitze rentierten zehnjährige Anleihen am frühen Dienstag bei 3,26 Prozent.

Der Euro baut seine Gewinne vom Vortag noch etwas aus. Die Gemeinschaftswährung steigt auf 1,1515 Dollar.

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October 10, 2018 09:48 ET (13:48 GMT)

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