Alt 10.10.18, 09:57
Standard Leichter - Luxusgüteraktien unter Druck
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch mit kleinen Verlusten gestartet. Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 11.946 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 3.311 nach unten. Die Anleger halten angesichts der diversen Belastungsfaktoren an ihrer jüngsten Kaufzurückhaltung fest. Das zuletzt erhöhte Renditeniveau, der Streit um den italienischen Schuldenhaushalt, der Handelskonflikt USA/China und zunehmende Wachstumssorgen lassen auch nach den jüngsten Einbußen keine Kauflaune aufkommen.

Am italienischen Rentenmarkt geht es im frühen Geschäft mit den Renditen wieder nach oben. Die Rendite für 10-jährige Staatsanleihen steigen um 6 Basispunkte auf 3,59 Prozent. Am Vortag war sie auf ein neues Vierjahreshoch bei 3,71 Prozent gestiegen. Rom bleibt auf Konfrontationskurs mit Brüssel und den Ratingagenturen: Die Parteichefs von Lega und 5-Sterne, Matteo Salvini und Luigi Di Maio, wollen an ihrem Haushaltsentwurf für 2019 nämlich festhalten. Am Vortag hatte Finanzminister Giovanni Tria versucht, die Lage zu deeskalieren, was den Anleihemarkt immerhin zeitweise etwas entspannte. Nun nehmen die Stresssymptome wieder zu.

Der Euro zeigt sich davon nicht belastet. Er verteidigt die Gewinne vom Vortag und wird mit 1,1491 Dollar gehandelt. Das Pfund verteidigt seine Gewinne ebenfalls. Kreiseberichten zufolge sollen sich die EU und Großbritannien in Sachen Brexit angenähert haben. Der Dollar litt am Dienstag etwas darunter, dass sich die US-Renditen wieder etwas zurückentwickelten von den jüngsten Hochs.

Gute LVMH-Zahlen gehen in Sektorabstufung unter

Rätselraten herrschte im frühen Handel zunächst über das starke Kursminus der LVMH-Aktie, nachdem der Luxusgüterkonzern solide und teils sogar besser als erwartet ausgefallene Umsatzzahlen gemeldet hatte. LVMH liegen aktuell 4,2 Prozent im Minus. Inzwischen ist aus dem Handel zu hören, dass Morgan Stanley den Luxusgütersektor auf "Untergewichten" gesenkt hat. Das erklärt die in der gesamten Branchen deutlichen Kursverluste. Kering verlieren 5 Prozent, Burberry 3,8 Prozent und Hugo Boss 1,2 Prozent. Richemont kommen um 2 Prozent zurück.

Der Stoxx-Auto-Index liegt mit 1,2 Prozent deutlicher im Minus, nach dem CO2-Ausstoßkompromiss der EU-Umweltminister. Die Emissionen von Neufahrzeugen sollen bis 2030 um 35 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 gesenkt werden. Deutschland hatte sich für eine Senkung um 30 Prozent eingesetzt, andere hatten eine höhere Senkung gewollt. Der nun erreichte Kompromiss wird im Handel als typischer EU-Kompromiss bezeichnet.

Für OMV geht es nach Veröffentlichung des Zwischenberichts an der Wiener Börse um 0,8 Prozent nach oben. Jefferies spricht von einem positiven Bericht, vor allem mit Blick auf das Downstream-Geschäft. Hier hätten sich die Margen besser entwickelt als gedacht. OMV bewegen sich damit aber nur im Sektortrend. Der Stoxx-Branchenindex gewinnt 0,8 Prozent, nachdem am Dienstag die Ölpreise weiter gestiegen sind.

Starker Auftragseingang bei Nordex

Nordex ziehen um 5,9 Prozent an. Wie das Windenergieunternehmen mitteilte, wurde der Auftragseingang im dritten Quartal kräftig gesteigert. Im Handel ist zwar von einem "dynamischen" Anstieg die Rede, allerdings sei der Vorjahreswert auch schwach gewesen.

Hella verlieren 5,3 Prozent. Die Analysten von Berenberg haben ihre Kaufempfehlung für das Papier zurückgezogen. Ceconomy sind nach ihrem Kurseinbruch nach der zweiten Gewinnwarnung innerhalb von drei Wochen weiter unter Druck und verlieren 7 Prozent.

Nach dem enttäuschenden Börsengang des Online-Möbelhändlers Westwing am Vortag gerät der weitaus größere Börsengang des Bremsenspezialisten Knorr-Bremse am Freitag immer mehr in den Fokus. Am Mittwoch ist der letzte Tag der Zeichnungsfrist. Ein Teilnehmer spricht von einer sehr starken Nachfrage nach den Titeln. Knorr-Bremse hat mittlerweile die Angebotsspanne auf 78 bis 80 Euro von zuvor 72 bis 87 Euro eingeengt. Bei Lang & Schwarz wird das Papier per Erscheinen mit 82,00 Euro gehandelt. Westwing liegen bei 24,15 Euro und damit 7 Prozent unter de Ausgabekurs.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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October 10, 2018 04:21 ET (08:21 GMT)

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