Alt 09.10.18, 10:16
Standard Leichter - Tokio und Sydney mit deutlicheren Abgaben
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mehrheitlich mit Abgaben haben die Aktienmärkte in Ostasien und Australien den Handel am Dienstag beendet. Während die Börse in Hongkong 0,1 Prozent niedriger zum Vortag schloss, ging es in Japan und Australien deutlicher nach unten. Belastet wurden die Märkte weiterhin vom Handelsstreit zwischen den USA und China sowie düsteren Aussichten des IWF für die globale Wirtschaft, auch die hohen Anleiherenditen drückten. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen lag mit 3,24 Prozent weiter auf dem höchsten Stand seit sieben Jahren. Hohe Anleiherenditen machen Aktien tendenziell unattraktiver. An der Börse in Südkorea fand wegen eines Feiertages kein Handel statt.

Hongkong nahezu unverändert - Ölwerte stützen

Mit Abgaben zeigte sich der Hang-Seng-Index in Hongkong den sechsten Tag in Folge. Gebremst wurde die Negativtendenz vom Schwergewicht CNOOC. Die Aktien des Ölkonzerns legten um 3,5 Prozent zu. Petrochina gewannen 2,3 Prozent. Zur Begründung verwiesen Marktbeobachter auf die wieder gestiegenen Ölpreise. Die europäische Referenzsorte Brent verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 84,44 Dollar. Zur gleichen Zeit am Vortag hatte sie noch bei 83,18 Dollar gelegen. Vor dem Hintergrund der im November in Kraft tretenden neuen Iran-Sanktionen der US-Regierung steigen die Ölpreis tendenziell nach oben, da sich das Ölangebot dadurch verknappen dürfte. Bereits aktuell sinken die persischen Erdölexporte.

Abgaben verbuchte in Hongkong das Internet-Schwergewicht Tencent. Mit einem Minus von 1,3 Prozent fiel der Kurs auf ein 15-Monatstief. Um 4,8 Prozent ging es für die Aktien des Autoherstellers Geely nach Vorlage von unter den Markterwartungen ausgefallenen Verkaufszahlen für September nach unten. Die Börse in Schanghai stabilisierte sich nach dem kräftigen Vortagesrückgang von 3,7 Prozent nun mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent. Hier stand das Pharmaunternehmen Huahai vor dem Hintergrund eines Importverbots der US-Gesundheitsbehörde FDA erneut unter Abgabedruck. Der Kurs gab mehr als 10 Prozent nach. Das chinesische Startup-Börsensegment ChiNext fiel um 0,6 Prozent auf ein neues Vierjahrestief.

Keinen großen Einfluss auf das Sentiment zumindest in China hatte die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) gesenkte Wirtschaftsprognose für das Land. Der IWF hatte die Prognose für 2019 um 0,2 Punkte auf 6,2 Prozent gesenkt. Die Prognose für 2018 hielt der IWF bei 6,6 Prozent aufrecht. Ganz unerwartet kam die Senkung der Schätzungen angesichts des Handelskonflikts mit den USA nicht.

Nach Ansicht von Capital Economics haben chinesische Aktien tendenziell nachgegeben, wenn das monetäre Umfeld gelockert wurde. Dies veranlasse Anleger dazu, sich auf die gegenwärtige Wirtschaftslage zu konzentrieren und weniger auf die möglichen mittelfristigen Auswirkungen der geldpolitischen Lockerung. Die chinesische Notenbank hatte am Sonntag die Senkung der Mindestreserve für Banken um einen Prozentpunkt angekündigt. Die Analysten erwarteten, dass sich das chinesische Wirtschaftswachstum "bis Mitte 2019" stabilisieren werde, wenn die in diesem Jahr eingeleiteten fiskalischen und monetären Erleichterungen ihre Wirkung entfalteten.

Exportwerte drücken Tokio

An der Börse in Tokio ging es nach der Feiertagspause am Montag um 1,3 Prozent auf 23.469 Punkte nach unten. Der Yen notierte fester gegenüber dem Dollar, was zulasten von Exportwerten ging, da ihre Produkte auf den Weltmärkten dadurch teurer werden. Der Dollar kostete zuletzt 113,35 Yen. Zur gleichen Zeit am Vortag war er noch für 113,75 Yen zu haben gewesen. Sharp und Renesas gaben bis zu 5,2 Prozent ab.

In Sydney verlor der S&P/ASX-200 gut 1 Prozent. Zur Begründung verwiesen Marktteilnehmer auf die vom IWF für China gesenkte Wachstumsprognose für 2019. China ist der größte Abnehmer von australischen Rohstoffen und verzeichnete im Handel mit Australien zuletzt neue Rekordstände. Zudem ermäßigte sich gemäß der monatlichen Umfrage von NAB unter australischen Unternehmen das Geschäftsklima, allerdings bewegte sich dieses weiterhin auf hohem Niveau. Der Unternehmenssektor stehe weiterhin gut da und schaffe neue Arbeitsplätze und dies in einem Umfeld mit einem angespannten globalem Handelsumfeld.

Belastet wurde die Börse in Sydney von Gesundheitswerten. Der Sektor gab 4 Prozent ab. Die Aktien des Hörgeräteherstellers Cochlear gaben um 5,2 Prozent nach. Die Titel des Pharmaunternehmens CSL verloren 4,5 Prozent. Unter Druck standen in Sydney zudem der stark gewichtete Finanzsektor. CBA, Westpac, ANZ und NAB gaben bis zu 1 Prozent ab. Die Vorstände der vier größten australischen Banken müssen sich am Donnerstag und Freitag den unbequemen Fragen von Abgeordneten stellen. Hintergrund ist ein Bericht über das Fehlverhalten des Finanzsektors.

In Bezug auf die Aktie von ANZ wies das Analystenhaus Morningstar auf eine enttäuschende Entwicklung bei den Rückstellungen und Gebühren hin. Die starke Kapitalausstattung der Bank habe sich jedoch nicht verändert und dürfte keine Auswirkungen auf die Schlussdividende der Bank haben. Die Aktie sei zudem unterbewertet.

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October 09, 2018 04:43 ET (08:43 GMT)

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