Alt 01.10.18, 09:59
Standard Nikkei auf höchstem Stand seit 27 Jahren
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben zum Wochenanfang eine uneinheitliche Tendenz gezeigt. Bestimmt wurde der Handel dabei vor allem von den Themen in den einzelnen Ländern, während die getroffene Vereinbarung zwischen den USA und Kanada über den Fortbestand des nordamerikanischen Freihandelsabkommen (Nafta) auf das Sentiment keine große Auswirkung zeitigte. In Hongkong fand am Montag wegen eines Nationalfeiertages kein Handel statt. Die Börse in Schanghai hat feiertagsbedingt sogar die gesamte Handelswoche geschlossen.

Schwacher Yen stützt Nikkei

In Tokio kletterte der Nikkei-225-Index auf ein 27-Jahreshoch. Der Index stieg um 0,5 Prozent auf 24.246 Punkte. Nach oben gezogen wurde er vom weiterhin schwachen Yen, der zum Dollar auf den tiefsten Stand seit zehn Monaten gesunken ist. Der Dollar kostete zuletzt 114,04 Yen. Zur gleichen Zeit am Freitag war der Dollar noch für rund 113,41 Yen zu haben.

Etwas eingetrübt wurde das Sentiment in Tokio dagegen vom Tankan-Index. Der von der Bank of Japan ermittelte Index der japanischen Großunternehmen sank in den drei Monaten per Ende September auf plus 19. Im zweiten Quartal hatte er noch bei plus 21 gelegen. Volkswirte hatten für das dritte Kalenderquartal 2018 einen Indexstand von erneut 21 erwartet. Zur Begründung für den unter Erwarten ausgefallenen Stand verweisen Marktteilnehmer auf Sorgen um die Auswirkungen des Handelskonflikts mit den USA. Für Takuji Aida von Societe spiegele der gesunkene Index auch die Besorgnis der Unternehmen über höhere Rohstoff- und Arbeitskosten wider.

Gestützt wurde der Nikkei vor allem vom Elektroniksektor, der vom schwachen Yen profitieren konnte. Renesas Electronics legten um 2,8 Prozent zu. Für Tokyo Electron ging es um 2,2 Prozent nach oben und Nintendo stiegen um 1,4 Prozent. Gegen den Trend bei den Exportwerten notierten Autowerte schwächer. So verloren Subaru 2,1 Prozent, für Nissan ging es um 1,1 Prozent nach unten. Toyota und Honda gaben bis zu 0,5 Prozent ab. Mit Blick auf den Tankan-Index begründen Marktteilnehmer dies mit eingetrübten Exportaussichten der Automobilhersteller aufgrund der protektionistischen Handelspolitik der US-Regierung.

Ölpreise legen auf hohem Niveau nochmals minimal zu

Am Ölmarkt geht es nach der jüngsten Rally noch ein wenig nach oben. Zuletzt hatten Meldungen die Preise nach oben getrieben, wonach die USA die strategischen Ölreserven nicht anzapfen wollen, um den Wegfall des iranischen Angebots zu kompensieren, wenn im November die neuen US-Sanktionen gegen den Iran in Kraft treten. Zuvor hatte bereits die Opec eine Erhöhung der Fördermengen abgelehnt.

Überdies waren in den USA in der vergangenen Woche weniger Ölförderanlagen in Betrieb als in der Woche davor. Die Zahl der "aktiven" Anlagen habe sich um drei auf 863 verringert, teilte das Unternehmen Baker Hughes, ein Ausrüster der Ölbranche, am Freitag mit. Der Preis für die europäische Referenzsorte Brent liegt knapp 0,1 Prozent höher bei 82,82 Dollar je Barrel.

Samsung weiter und Druck

In Südkorea verlor der Kospi weitere 0,2 Prozent, nachdem der Index am Freitag bereits 0,5 Prozent eingebüßt hatte. Belastet wurde der Index weiterhin vom Schwergewicht Samsung. Hintergrund sind Berichte, wonach Samsung-Chairman Lee Sang-hoon während seiner Amtszeit als Finanzchef des Unternehmens von 2012 bis 2017 Gewerkschaftsrechte verletzt haben soll. Belastet wurde der Index auch von Wirtschaftsdaten aus China. Die Aktivität der chinesischen Industrie war im September deutlicher als erwartet gesunken. Für die Aktie von Samsung ging es um 0,2 Prozent nach unten.

An der Börse in Sydney fiel der S&P/ASX 200 um 0,6 Prozent und gab damit die Gewinne vom Freitag wieder ab. Belastet wurde der Index vom Finanzsektor, der 1,3 Prozent abgegeben hat. Westpac, Macquarie und ANZ verloren bis zu 1,6 Prozent. Eine unabhängige Untersuchungskommission der australischen Regierung hatte am Freitag einen negativen Zwischenbericht zum Finanzsektor für das vergangene Jahr vorgelegt. In der Vorwoche hatte dieser aber seine Wirkung auf die Aktien der Branche verfehlt, weil einige Teilnehmer mit noch Schlimmerem gerechnet hatten.

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October 01, 2018 04:24 ET (08:24 GMT)

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