Alt 28.09.18, 11:50
Standard Schwacher Yen treibt Börse in Tokio nach oben
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mehrheitlich aufwärts ging es an den ostasiatischen Aktienmärkten zum Wochenausklang. Tagessieger war dabei die Börse in Tokio, wo der Nikkei-225 um 1,4 Prozent auf 24.120 Punkte zulegte und auf dem höchsten Stand seit acht Monaten schloss. Zwischenzeitlich war der Index sogar auf das höchste Niveau seit 27 Jahren geklettert. Hier beflügelte vor allem ein schwacher Yen das Sentiment. Dazu kamen die positiven US-Vorgaben.

Der Yen setzte seine Talfahrt der vergangenen Wochen zum Dollar fort und fiel auf den tiefsten Stand des Jahres. Der Dollar kostete 113,41 Yen, das Jahreshoch liegt nun bei 113,65 Yen. Zur gleichen Zeit am Donnerstag war der Dollar noch rund 112,70 Yen wert. Der Dollar werde von guten US-Konjunkturdaten derzeit nach oben getragen, da diese die US-Notenbank in ihrem weiteren Zinskurs bestätigten, hieß es.

Vom schwachen Yen profitieren vor allem japanische Exportgüter, die damit auf den Weltmärkten billiger werden. Dies schob exportsensitive Aktien nach oben: Sony verbesserten sich um 4,5 Prozent und waren damit so teuer wie seit 11 Jahren nicht mehr. Nintendo gewannen 1,5 Prozent, Toyota Motor 1,3 Prozent.

Keine Rolle spielten in diesem Umfeld neue japanische Konjunkturdaten. So ist die Industrieproduktion im August deutlich geringer gewachsen als von Analysten gedacht.

Dollar legt auf breiter Front zu

Der Dollar zeigte auch gegenüber anderen Währungen Stärke, nachdem die US-Notenbank am Mittwoch bereits zum dritten Mal im laufenden Jahr angesichts der brummenden US-Konjunktur die Zinsen erhöht und zugleich weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt hatte. Der Yuan wurde in der Nacht von der chinesischen Notenbank auf einem Sechswochentief gefixt.

Der Euro fiel auf 1,1626 Dollar und hat sich damit zur gleichen Vortageszeit um 1 Cent verbilligt. Er wurde zusätzlich gedrückt davon, dass Italien jetzt doch eine höhere Neuverschuldung anstrebt, wie am späten Vorabend offiziell bekannt wurde.

Auch Schanghai und Hongkong legen zu

An den anderen Plätzen ging es etwas weniger stark aufwärts, aber auch hier stützte der starke Dollar. In Schanghai kletterte das Marktbarometer um 1,1 Prozent auf 2.821 Punkte, in Hongkong gab der Hang-Seng-Index einen Großteil seiner Gewinne wieder ab und schloss 0,1 Prozent höher. In der kommenden Woche wird wegen der Nationaltagsfeierlichkeiten in Schanghai nicht gehandelt, in Hongkong pausiert der Handel deswegen nur am Montag. Der Schanghai-Composite hat damit bereits das vierte Mal in Folge ein Quartal mit einem Minus beendet, was zuletzt im Jahr 2008 vorgekommen war.

Gegen die positive Tagestendenz ging es für den Kospi in Südkorea um 0,5 Prozent nach unten, belastet von einem Minus von 2,2 Prozent beim Schwergewicht Samsung Electronics. Hintergrund sind Berichte, wonach Samsung-Chairman Lee Sang-hoon während seiner Amtszeit als Finanzchef des Unternehmens von 2012 bis 2017 Gewerkschaftsrechte verletzt haben soll.

In Australien schloss der S&P/ASX 200 mit einem Plus von 0,4 Prozent, angeschoben von Gewinnen bei den Finanzwerten. Und dies, obwohl eine unabhängige Untersuchungskommission der Regierung am Freitag einen vernichtenden Zwischenbericht für das vergangene Jahr übergeben hatte. Dennoch legten Bankenwerte zu, denn der Markt hatte mit Schlimmerem gerechnet. Es seien keine rechtlichen Verfehlungen festgestellt worden, so ein Beobachter. Die Aktien der ANZ gewannen 1,4 Prozent und Westpac 1,1 Prozent. Dagegen verloren Macquarie 1,3 Prozent. Der Banken-Sektor legte um 1,2 Prozent zu.

Genscript mit kräftiger Erholung

Eine deutliche Erholung verzeichneten in Hongkong die Aktien von Genscript Biotech, die 11,6 Prozent auf 13,24 Hongkong-Dollar gewannen. Das Unternehmen war am Vortag offenbar Ziel einer sogenannten Short-Seller-Attacke geworden, bei dem Handelsteilnehmer versuchen, einen Aktienkurs stark zu drücken. Der Kurs brach in der Spitze um fast 50 Prozent ein und lag zum Zeitpunkt der vom Unternehmen beantragten Handelsaussetzung noch 27 Prozent im Minus. Flaming Research soll für die Aktie ein Kursziel von 3,29 Hongkong-Dollar genannt haben und von betrügerischen Machenschaften bei dem Unternehmen sprechen, hieß es am Vortag aus dem Handel. Das Unternehmen hatte dies zurückgewiesen.

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DJG/DJN/ros/smh

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September 28, 2018 04:36 ET (08:36 GMT)

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